Geschrieben von Hans-Joachim Z.Deutschland hat jetzt eine reelle Chance, sich aus der Bedrohung durch weit ansteckendere Varianten herauszuimpfen, SOFERN tatsächlich mehr Impfstoff bereitstehen wird. Bisher sind aber nur 12,5 Millionen Impfdosen angekündigt für Juni, gerade mal 3 Millionen mehr als im Mai.
Irgendwo im Bereich des Doppelten. Obige Zahl erfaßt nur die Impfzentren.
(Wer lesen kann, ist klar im Vorteil - meine Lesefähigkeit hatte wohl ausgesetzt, als ich nach den Daten suchte.)
Die vorherrschende Variante in Deutschland ist jetzt die britische, zu 88%. Ich kenne keinen R0 dafür, der auf einer Studie beruht, aber bei R0=3,3 für das "alte Corona" des letzten Jahres wird man mit R0=4,5 wohl nicht völlig danebenliegen.
Über den ganz groben Daumen könnte man zu schätzen versuchen, daß mit derzeit 42% Erstgeimpften und 17% Zweitgeimpften die Impfungen den R-Wert bereits auf ca. 3 drücken. Kontaktbeschränkungen müssen uns also nur noch von 3 auf unter 1 bringen. Maßnahmen wie vor einem Jahr sollten also ausreichend sein, um auf 1 oder etwas darunter zu kommen. Mit zunehmender Zahl Geimpfter sinkt dann der Anteil des R-Wertes, der mit Kontaktbeschränkungen in Schach gehalten werden muß, und es wird die Aufgabe von Politik und Bürgern sein, Sorge zu tragen, daß Kontaktbeschränkungen in dem Umfang entfallen, in dem die Impfungen Fortschritte machen. Dann wird der Sommer gut.
Weil sich der Rückgang der Infektionen bei R-Werten unter 1 ebenfalls exponential verhält, ist allerdings nicht völlig auszuschließen, daß beispielsweise ein Ministerpräsident nicht versteht, daß derzeit Kontaktbeschränkungen den größeren Teil der Arbeit machen, und Impfungen allein erst dann ausreichen, wenn fast 80% geimpft sind. (Der höhere R-Wert für die Mutation drückt natürlich auch die Grenze für Herdenimmunität nach oben.)
Hans-Joachim
"Everybody is entitled to his own views. Everybody is not entitled to his own facts."
James Schlesinger, 1975
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