Geschrieben von Michael B.
Das Argument des Garmischer Landrates, nur dann könne er Überregionale Kräfte heranziehen, halte ich auch an den Haaren herbeigezogen. Auch wenn man es immer wieder hört. Man sieht ja in Benediktbeuern das auch ohne K-Fall überregionale Kräfte kommen. Das ist grundsätzlich richtig, es ist aber schon ein wesentlicher Unterschied, ob der Katastrophenfall durch den Landrat festgestellt wurde oder nicht:
im festgestellten Katastrophenfall melde ich der Bezirksregierung, was ich brauche, und die schickt mir die entsprechenden Einsatzmittel/ Fähigkeiten, angefangen von einzelnen Fahrzeugen, (Teil-)Einheiten bis hin zu Hilfeleistungskontingenten der einzelnen Einsatzorganisationen oder auch der Polizei. Woher die dann kommen wird man sehen, aber ich muss mich da selbst um fast nichts kümmern. Wurde der Katastrophenfall nicht festgestellt, muss ich selbst anfordern. Die ominöse 15-Kilometer-Grenze (zur Verpflichtung der Hilfeleistung, steht im BayFwG) wurde von Markus ja bereits kurz erwähnt, es könnte also sein, dass weiter entfernet Einheiten angefragt/ angefordert werden, diese dann aber eben nicht zur Verfügung stehen, und daher "neue" Einheiten angefragt werden müssen. Im Katastrophenfall sind die Gemeinden und Feuerwehren nach dem BayKSG aber zur Hilfeleistung verpflichtet.
Kostentechnisch ist das Ganze auch nicht ganz ohne. Im festgestellten Katastrophenfall trägt jede Organisation grundsätzlich ihre eigenen Einsatzkosten erstmal selbst, kann diese im Nachgang dann aber über den Katastrophenschutzfonds abrechnen (übrig bleibt meist nur ein geringer Selbstbehalt, der aus der eigenen Gemeindetasche finanziert werden muss - ist aber eben das System er gegenseitigen Hilfeleistung und Solidarität. Ohne festgestellten Katastrophenfall werden dem Anforderer (der Gemeinde, auch wenn der KBR die Einsatzleitung übernommen hat!) oder aber dem jeweiligen Hausbesitzer, dem geholfen wurde, die entsprechende Rechnung geschickt. Das wird im Nachgang erfahrungsgemäß auch noch diverse Diskussionen geben...
Geschrieben von Michael B.
Die Darstellung im Artikel ist da realistischer. Wobei auch an dieser Darstellung sehe ich einiges kritisch. Es darf nicht sein, daß wenn die Führung eine Stufe höher geht, es einige Stunden dauert bis es wieder Läuft. War ein riesiger Einsatz, ja, weiß aber aus Schilderungen von Einsatzkräften, dass mit der Übernahme der Einsatzleitung einiges tatsächlich nicht so wirklich optimal lief, z.B. angeforderte Einheiten, die akut Aufgaben übernehmen sollten und dann stundenlang im Bereitstellungsraum saßen und eben nicht zum Einsatz kamen und fristriert wieder nach haise gefahren sind. Böse Zungen behaupten, weil sie aus der falschen Organisation waren...
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