News | Newsletter | Einsätze | Feuerwehr-Markt | Fahrzeug-Markt | Fahrzeuge | Industrie-News | BOS-Firmen | TV-Tipps | Job-Börse |
Rubrik | Katastrophenschutz | zurück | ||
Thema | Ermittlungsverfahren - war: Deutschland war präzise gewarnt die Menschen aber nicht # | 339 Beiträge | ||
Autor | Dirk8 S.8, Lindau / Bayern | 875367 | ||
Datum | 27.02.2022 18:30 MSG-Nr: [ 875367 ] | 9522 x gelesen | ||
Hallo, Geschrieben von Hans-Joachim Z. Das ist auch meine Schlußfolgerung, aber Sebastian behauptet ja steif und fest, dies sei nicht das Problem gewesen. Ich denke, wenn man nicht selber in den entsprechenden Stäben gesessen hat, kann man es schlecht per Ferndiagnose beurteilen, an was es konkret gefehlt hat und wo das System versagt hat und wann der Point of no Return war. Mit einem Urteil sollte man da sehr vorsichtig sein. Und zwischen den Zeilen und wenn man einige Einsatzberichte aus den Aufarbeitungen verfolgt hat, dann waren während der ersten Phase durchaus auch überregionale Kräfte der verschiedenen Organisationen im Einsatz. Auch Einheiten die dem Hochwasserzug zuzuordnen sind. Was man auch mitbekommen hat, waren außergewöhnlichen Hürden bei bewältigen der Einsätze. Die Straßenverhältnisse u.a. waren etwas speziell, so wie die ganze Lage speziell war. Der Ansatz von dir ist erst mal logisch, aber Grundsätzlich halte ich es für Utopie, Einheiten bei einen größerem Regenschauer in Bereitschaften zu versetzen und sogar anrücken zu lassen. Die Frage ist dann gleich wohin? Das Bedarf dann schon einer Planung und einem Vorlauf. Außerdem, was sollen die Einheiten denn leisten? Vor die Lage kommen ist gut und schön, aber erst mal eine Lage haben. Ansonsten hast du einen haufen (ungeeignetes) Material auf dem Hof stehen und kannst es nicht sinnvoll einsetzten. Das geht dann ganz schnell auf die Motivation. Bei einer größeren Anzahl von Kräften muss man dann die Logistik mit aufziehen. Am Schluss reden wir von Geld, wer soll das Bezahlen und die Verantwortung übernehmen? Im Konkreten Fall hätte keiner ahnen können, wie große der Einsatz wird und welche Fachdienste konkret benötigt werden. Ich bring nur bescheidene Einsatzerfahrung aus dem Allgäu und vergangenen Jahrhunderthochwasser an Elbe und Donau mit und hab das Ahrtal erst eine Woche später gesehen. Aber wenn ich die Erfahrung und Verhältnisse übertrage, dann muss man einfach feststellen, dass ab dem Moment, wo die Ahr gekommen ist, in vielen Fällen keine Rettung mehr möglich war. So traurig das ist. Vielleicht um es klar zu machen, von was wir bei diesen Flüsschenhochwassern reden. Die Pfütze hat es geschafft Stahlträger wie Spagetti um Bäume zu wickeln. 10M² große Teerdecken sind viele, viele Meter versetzt worden. Die sind geschwommen! Container von iherer Beplankung befreit worden. Das muss man einfach mit eigenen Augen gesehen haben, um es zu begreifen, welche Kraft das Wasser hatte. Sprich, alles was du ins und ans Wasser bringst ist hochgradig gefährdet und kann kaum Hilfe leisten. Maximal kann man eine gewisse Zeit Bagger auf Brücken stellen und versuchen die Brücken frei zu halten. Das war's dann aber schon. Alles andere ist einfach Wunschdenken! Für die Chaosbeseitigung hat man ein paar Stunden Zeit, um das anlaufen zu lassen. Da muss ich halt als Einsatzleitung eine vernünftige Erkundung veranlassen und entsprechendes Personal anfordern. Theoretisch ist das machbar wenn man nicht eine Woche damit wartet. Aus der Erfahrung, da werden die meisten Fehler gemacht und die falschen Prioritäten gesetzt. Das ist für mich ein Ausbildungsthema der Führungskräfte. Mal schauen was die Ermittlungsverfahren zu Tage fördern und daraus lernen. Man kann ja hoffen. Gruß Dirk | ||||
<< [Master] | antworten | |||
flache Ansicht | Beitrag merken | alle Beiträge als gelesen markieren | ||
|
|