Rubrik | Katastrophenschutz |
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Thema | Mindeststandards Unterbringung im Einsatz; war Tross, bzw. Basislager | 45 Beiträge |
Autor | Dirk8 S.8, Lindau / Bayern | 868715 |
Datum | 18.04.2021 01:17 MSG-Nr: [ 868715 ] | 2263 x gelesen |
Technisches Hilfswerk
Feuerwehr
Hallo,
wenn man so quer liest, könnte ich verstehen, dass einige Einsatzkräfte völlig frustriert aus dem Einsatz kommen.
Essen/Trinken war noch nie ein Thema. Ich kenne auch niemanden, der im Einsatz bei 24h all you can eat abmagerte.
Schlafen/Ruhen wird völlig überbewertet. Es sei denn man übernachtet in einer Hubschrauberlandezone. Aber nach dem zweiten Tag stört der Hubschrauberlärm nicht mehr. Die Empfindlichen stopfen sich die gelben Dinger ins Ohr. Tiefschlaf darf man nicht erwarten.
35dB völlig illusorisch! Egal welche Tageszeit.
Duschen werden gerne benutzt und wenn die hunderte Meter entfernt sind. Wer keine Dusche in der Nähe hat, wird gefahren - so habe ich das kennengelernt.
Toilette in 50m braucht, will kein Mensch. Bewegung in "normalen" Schuhen ist willkommen. Ein Bereitstellungsraum ist in der Regel auch etwas größer, so das 50m keine darstellbare Entfernung ist.
Wertgegenstände. Kein Thema, kann alles Zuhause bleiben. Man wird hoffendtlich 24h bespaßt und voll versorgt. Das ist die Motivation!
Bei der Anfahrt habe ich auch in den Rast- und Autohöfen nie was zahlen müssen. Marschverpflegung hat man ja auch noch.
Ansonsten Handkasse oder den kleinen Schein in der Hosentasche.
Handy kann man im Fahrzeug im Wertfach einschließen.
Kameradendiebstahl ist leider ein Thema! Da sind die Wertgegenstände aber etwas größer - dafür kann man Verlustmeldung schreiben.
Freizeit ist, je nach Schichtmodell, die kurze Zeit zwischen den Einsatzpausen. Jeder hat seine Strategie damit umzugehen. Ein Tipp Schlafen, Essen und Spaß mit dem Kameraden haben.
Einsatzkräfte im Einsatz sind was Freizeitgestalltung und Möbellierung angeht kreativ. Im Bereitstellungsraum steht auch ein Haufen Gerät und Material herum, mit dem man allerlei Unfug anstellen kann. (In Stendal wurde ein Pool mit Gegenstromanlage gebaut -Gemeinschaftsaktion Y-THW- FW). Hubschrauber und Bewuchs hatten den Pool allerdings dann wieder unbrauchbar gemacht. Will sagen, die Möglichkeiten finden sich ganz schnell.
Typisches Lagerleben: http://www.thw-lindau.de/pirna6.jpg
Wechselklamotten sind wichtig. Kann man mit zwei Seesäcken verwalten.
Gute Bereitstellungsräume haben einen Wäscheservice. Entweder gewerbliche Wäscherrei oder bei der Feuerwehr. Das ist heute Standard. Das THW hat eine Fachgruppe, die so etwas u.a. organisiert. Hingehen, abliefern und nach paar Stunden abholen.
Ansonsten bin ich klar bei Christian.
Ich reise in ein Katastrophengebiet. Andere erwarten Hilfe, weil ihr Hab und Gut in Gefahr ist, oder sie es verloren haben. Ich hab Kameraden der FW im Einsatz getroffen, die nicht wussten, ob ihre Häuser noch stehen bzw. in welchen Zustand sie sind.
Welche Bedeutung hat dann eine Woche ein gestörter Schlafrhythmus auf einem unbequemes Feldbett? Ich kann nach einer oder max. zwei Woche in meine heile Welt heimfahren und ein Wochenende durchschlafen.
Das sollte man bei allen Ansprüchen nicht vergessen. Wer damit nicht klar kommt, sollte keine überregionalen Einsätze fahren.
Aber wer bei sowas mal dabei war, macht es wieder, auch wenn die Unterbringung keine Sternebewertung hat.
Um eine Vorstellung zu bekommen:
https://www.abtei-niederaltaich.de/fileadmin/Dateien/Artikel/2013-2_vinzenz.pdf
Gruß
Dirk
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| 17.04.2021 10:58 |
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Chri7sti7an 7T., Lemwerder Tross, bzw. Basislager; warTLF-W |
| 17.04.2021 13:55 |
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Udo 7B., Schiltach | |