Rubrik | Atemschutz |
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Thema | Ihnen war die Atemluft offensichtlich bereits so weit ausgegangen.... #
| 101 Beiträge |
Autor | Henn8ing8 K.8, Dortmund / NRW | 825441 |
Datum | 03.12.2016 15:47 MSG-Nr: [ 825441 ] | 13285 x gelesen |
Infos: | 06.12.16 Brandschutzbedarfsplan Stadt Köln - JETZT UMSETZEN! 30.11.16 Abschlussbericht der Ständigen Unfallkommission 03.01.16 Nach Brand in Porzer Tiefgarage Verletzten Kölner Feuerwehrmännern geht es besser 02.01.16 Einsatzunfall: Brand in Tiefgarage in Köln- Porz Zwei verletzte Einsatzkräfte 01.01.16 Lage in Köln Sylvester 01.01.16 Blaulicht Tiefgaragenbrand in Porz: Zwei Feuerwehrmänner verletzt
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As Far As I Know - Soweit ich weiß
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Innenangriff
Wasserversorgung
Tanklöschfahrzeug
Im Nachhinein bewertet sich so eine Lage einfach, weil man da ja weiß wie es ausgegangen ist.
Vermutlich sind aber solche Einsätze bundesweit schon -zig mal genau so angegangen und erfolgreich bewältigt worden. Ein "knapp auf Kante" kalkuliertes Vorgehen. Wenn nichts unvorhergesehenes dazwischen kommt, klappt es immer.
Hand aufs Herz, wer will da den ersten Stein werfen?
Wenn der blöde B-Schlauch nicht geplatzt wäre, hätten die Jungs das Feuer ausgemacht und wären nach Hause gefahren. Fertig.
Wenn der Luftverbrauch nicht so ungewöhnlich hoch gewesen wäre (wobei AFAIK offen bleiben wird, ob es wirklich an der besonderen Anstrengung oder nicht doch an einer undichten ÜD-Maske gelegen hat?), hätten die Jungs das Feuer ausgemacht und wären nach Hause gefahren. Fertig.
Wenn auf dem Rückweg nicht der Schlauchknoten für Verwirrung gesorgt hätte, wären die Jungs einfach nach draußen spaziert, der nächste Trupp wäre rein gegangen und hätte das Feuer aus gemacht. Fertig.
Nun ist aber der Schlauch geplatzt, der Luftverbrauch war ungewöhnlich hoch und auf dem Rückweg hat der Schlauchknoten für Verwirrung gesorgt. In der Folge sind alle drei Truppangehörigen in akute Lebensgefahr geraten, und einer von ihnen hat schwere Verletzungen erlitten an denen er AFAIK heute noch laboriert und bei dem der Ausgang des Heilungsprozesses noch offen ist.
Durch die umfassende Aufbereitung des Geschehens haben wir nun immerhin alle die Gelegenheit, aus den Problemen anderer zu lernen:
Wenn ich nicht von vorne herein ohne Not mit einer reichlich knappen Wassermenge anfange (sondern mit dem IA warte bis die WV steht oder auch gleich den Angriff vom TLF und nicht vom LF10 aus aufbaue), dann bringt ein platzender Schlauch (oder ein offenes Ventil) meine Jungs (und den Einsatzerfolg) nicht so schnell in Schwierigkeiten.
Wenn ich als Trupp meinen Druck öfter kontrolliere, bemerke ich einen auffällig hohen Luftverbrauch schneller und Probleme auf dem Rückweg bringen mich nicht so leicht in Schwierigkeiten.
Wenn ich bei Feststellung eines zu hohen Luftverbrauchs (2/3 Verbrauch bei der 1/3-Abfrage!!) sofort den Rückzug antrete, dann bekomme ich nicht ganz so große Probleme, wenn der Rückweg schwieriger ist als ich aufgrund des (rauchfreien) Hinwegs gedacht habe.
Das bedeutet in der Praxis allerdings, dass man 99 Mal mehr Aufwand, mehr Zeit und damit ggf. eine größere Schadensausbreitung und einen höheren Kräfteansatz in Kauf nimmt, als es "eigentlich" nötig gewesen wäre.
Das alles muss man aber tun, damit es beim 100. Mal den Unterschied macht zwischen "die Jungs machen das Feuer aus" bzw. "die Jungs spazieren raus" und "die Jungs haben ein riesiges Problem, dass sie umbringen oder schwer verletzten wird"!!
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