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Technische Hilfeleistung
RubrikEinsatz zurück
ThemaZugang in den Knochen (war: Wahrnehmung und Wirklichkeit)18 Beiträge
AutorFran8k E8., Viskafors / Västra Götaland792342
Datum23.07.2014 20:23      MSG-Nr: [ 792342 ]3090 x gelesen
Infos:
  • 24.07.14 Rettungs-Boa

  • Es geht jeder Knochen. Aber am geeignetsten sind Knochen mit viel eigenem Knochenmark. Der Hersteller empfiehlt z.B. auch den Oberarmkopf, hier bei der jungen Dame gut zu sehen:

    Ez-IO Oberarm

    Wenn man GENAU SEITLICH ziemlich direkt unterhalb des Schulterdachs kommt, sind da auch keine großen Gefäße. Man könnte auch sagen, "Richtung Herz nach unten zielen - nicht horizontal".
    Was könnte man treffen?
    Die Arterie läuft innenseitig zwischen Bizeps und Oberarmknochen (Muskel mäßig anspannen und dann die Lücke austasten, eventuell den Bizeps etwas vom Oberarmknochen "wegschieben", wenn man sich mit seiner eigenen anderen Hand austastest - der Druck auf die Arterie wird als unangenehm empfunden).
    -> Die wird nicht stören

    Lediglich eine große Vene fließt genau am Schultermuskel vorderseitig zurück Richtung Herz. Da man aber genau von der Seite kommt, wird die Vene nicht interessieren. Ausserdem würde man durch die Vene stechen und sie zusammendrücken, wenn man sie doch erwischt...

    -> Hätte keine akute Auswirkung, da es noch viele Nebenäste gibt und man ja in den Knochen injiziert - von da an läuft es über noch zentralere Venen.

    Lediglich ein Seitenast des Schulternerven zieht hier wieder nach oben und KANN genau im unteren oder mittleren Teil des Schultermuskels (Deltoideus) liegen. Das zieht dann wie elektrischer Strom, wenn man auf den Nerven trifft und man sollte neu stechen.

    Noch mal zur Erinnerung: Erst die Haut und die Schichten (Muskeln) darunter durchstechen, dann spürt man den harten Anprall an den Knochen. Dann mit gutem Druck Bohren. Wenn das Durchstechen nur ein "Autsch" ist, kannste weiter machen. Wenn es ein "arrrrrrrrgh, was macht Ihr mit mir?" wird, würde ich kurz ein paar Zentimeter weiter neu stechen. In den Videos im Internet jammert aber keiner von den Patienten - der Kollege ist EZ-IO Profi.

    Ach so. Hat man gar keinen Widerstand am Oberarm - dann ist man wohl im Gelenkspalt gelandet. Dann muss umpositioniert werden. Habe so etwas einmal im Kniegelenk gesehen. Da wurde definitiv gepfuscht - denn eine lockere Knochennadel sitzt NIE dort, wo sie sitzen soll. Oder der Knochen ist in Fragmente gebrochen (gut möglich am Oberarm beim Trauma Patient). Dann erfüllt er aber nicht seine Funktion als "Infusionsorgan".

    Zum Eingeklemmten und der Physik:
    Du hast Recht: An die Beine kommen wir nicht ran - es wird nur Oberarm oder Brustkorb bleiben. Wenn ich aber in den Kopf des Oberarms eine starre Nadel steche und den Oberarm dann abspreize - dann verkannte ich diese starre Nadel genau unter das Schulterdach. Sie wird wohl abbrechen. Das ist das Worst Case Szenario und man sollte sich vorher die genauen Vorgehensschritte bei einer Rettung überlegen.
    Sollte jedem THL Gruppenführer bekannt sein, welche medizinischen Maßnahmen das Retten einschränken? Das steht zur Diskussion
    Hier hat sich in den letzten 5 Jahren eine neue Technik etabliert. Gilt es diese nun zu schulen, damit ALLE sie verstehen?
    Hier liegt im Gegensatz zum normalen Zugang ein großer Unterschied vor und ... tja, wie weit man gehen sollte ist eine Frage.

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