Rubrik | Einsatz |
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Thema | Flächenbrände USA, Colorado Springs bedroht | 110 Beiträge |
Autor | Hans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin | 729324 |
Datum | 30.06.2012 22:58 MSG-Nr: [ 729324 ] | 99752 x gelesen |
Technisches Hilfswerk
Geschrieben von Jan S.
Wobei man auch den Effekt nicht unterschätzen sollte, den ein Unified Command in einem nationalen Einsatzleitsystem hat (ICS), inkl, fliegende Stäbe, landesweiten absolut identischen Stabs- und Einsatzleitfunktionen sowie standardisierten Einsatzmitteln.
Kriegt hierzulande nur BW und THW hin..
Diese Teams sind ohne jeden Zweifel hervorragend geeignet, die verschiedenen Bundesorganisationen zu koordinieren, die um ein solches Feuer herumspringen. Davon gibt es in den USA deutlich mehr als bei uns, und wenn es reibungslos klappt, ein Hotshot Team vom Indian Affairs Büro neben Smokejumpern vom US Forest Service zusammen mit geländegängigen Tatra-LF des Bureau of Land Management einzusetzen, dann hast Du die Ursache sicher gefunden.
Es scheint aber eine große Distanz zwischen den kommunalen Feuerwehren und diesen Stäben zu geben. Zum einen pflegte es nicht ungewöhnlich zu sein, daß ländliche freiwillige Feuerwehren zum Waldbrand in Jeans und T-Shirt antraten (weil sie schlicht nichts anderes als das oder eben "bunker gear" haben), und besonders gut ausgebildet sind sie auch nicht dafür. Auf der anderen Seite scheint es unüblich zu sein, das zu benutzen, was die ländlichen Freiwilligen Feuerwehren der USA wirklich gut können: Wassertransport. Die standardisierten Forstfeuerwehren können's nicht, die Freiwilligen Feuerwehren sind unterschiedlich gut darin -> nicht standardisierbar - benutzt man nicht, so jedenfalls mein Eindruck. Oder hast Du bei irgendeinem dieser Waldbrände (für die es ja tonnenweise Fernseh- und Privatvideomaterial gibt) am Waldrand die 50000l-Teiche gesehen, die vor jeder dahergelaufenen brennenden Scheune eine Selbstverständlichkeit sind, nicht hier, aber in den USA?
Wie das Verhältnis tatsächlich ist, ist von außen nur schwer beurteilbar, mir fallen aber die Kleinkriege auf: Um den Funkverkehr zu vereinfachen, sollten die zwei Sorten "Tanker" unterschieden werden, die es in den USA gibt, nämlich die fliegenden Wasserbomber und die Wasserlogistikfahrzeuge der kommunalen Feuerwehren. So, und jetzt rate mal, wofür sich die "Incident Commander" entschieden haben, was sollte umbenamst und neu beklebt werden: Die 30000 Wasserlogistikfahrzeuge, oder die 50 Flugzeuge? Na, rätst Du's?
Irgendwo im Web müßtest Du eine Rede von einem Herrn Brunacini finden, in der er sich über diese völlige Abgehobenheit von der Basis in gebührender Weise lustigmacht. Ergebnis ist übrigens: Im Westen, wo man ständig mit den "Incident Command Teams" zusammenarbeiten muß, heißen die Fahrzeuge entweder brav "Tender" (wie gewünscht) oder "T-xy" oder "Water Witch" oder dergleichen. An der Ostküste, wo man keine großen Waldbrände hat, heißen sie stinkefingerzeigend immer noch "Tanker". Prima Standardisierungsergebnis.
Besehe ich solche absurden Konflikte, kann ich nicht wirklich glauben, daß Incident Command Teams und kommunale Feuerwehren reibungsfrei zusammenarbeiten. Auch dann nicht, wenn es so in der Presseerklärung stehen sollte.
Beste Grüße
Hans-Joachim Zierke
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