Geschrieben von Josef M.
Wenn allein die Kohlenmonoxid-Konzentration in Abhängigkeit von der körperlichen Aktivität betrachtet wird ist bei einem ca. 70 kg schweren Erwachsenen in Ruhe etwa nach 12,5 Minuten mit dem Tod zu rechnen, unter leichter körperlicher Belastung nach etwas über 5 Minuten. Die Anwesenheit und Abwesenheit weiterer Gase verschärft diese Zahlen im Brandfall noch weiter.
Nach meinem Verständnis heißt das, dass wir uns keine Zeitverschwendung an der Einsatzstelle - so hübsch sie auch begründet sein mag - mehr leisten können.
Diese, ich nenne sie jetzt mal "Rauchgas-Toten", retten wir aber auch nicht dadurch, daß wir kopflos in den Einsatz gehen. Dann doch lieber bißchen mehr Werbung in Sachen Rauchmelder.
Geschrieben von Josef M.
Welches Szenario möchte der Bürger, der sich eine schnelle, zuverlässige und kompetente Feuerwehr wünscht sehen?
Der Bürger wird in erster Linie erwarten, daß wir ihm helfen und das Feuer löschen. Das Vorgeplänkel dürfte ihm egal sein, wenn der Ergebnis stimmt.
Geschrieben von Josef M.
Szenario B: Das Feuerwehrfahrzeug fährt an, hält an, alle steigen aus. Die meisten gehen hinten an das Auto, machen Rolläden auf und nehmen Schläuche und Werkzeuge raus und bauen das alles blitzschnell auf. Einer geht zum Feuer und guckt sich die Sache genauer an. Kaum ist alles fertig aufgebaut, kommt der Angucker zurück, sagt zu den beiden am Hauseingang etwas, die beiden gehen sofort mit einem Schlauch in das Haus vor während die anderen die Schläuche mit Wasser füllen oder auch Atemschutzgeräte anlegen. Jeder tut etwas, es geht offensichtlich keine Zeit verloren.
Doof nur, wenn der Angucker beim Angucken feststellt, daß der Weg über den Hauseingang doch nicht der beste Weg ist und man dann die Hälfte wieder zurück-/umbauen muß...
Geschrieben von Josef M.
Zwei Minuten ungenutzte Zeit, in denen schon der komplette Löschangriff stehen könnte mit schneidigem Herumstehen hinter dem Fahrzeug zu verschwenden sollten deshalb eher vom Staatsanwalt gewürdigt werden, statt das noch als Stand der Technik zu zelebrieren.
Ich kann mir kaum vorstellen, daß die Schreibenden hier ein militärisches Antreten im Stillgestanden fordern bzw. selbst zelebrieren. Mir persönlich würde schon eine lockere Gruppentraube reichen.
Bleibt die Frage was der Staatsanwalt würdigt, wenn man aufgrund einer schlechten bzw. gar keinen Lageerkundung die falschen Schwerpunkte gesetzt hat.
Nach meinem Verständnis gehen hier im Thread aber gerade zwei Dinge durcheinander:
eine Fraktion schreibt vom Antreten am Fahrzeug, die andere vom Einsatz mit Bereitsstellung. Nun, auch beim Einsatz mit Bereitstellung kann man auch (kurz) am Fahrzeug antreten lassen....
Dazu habe ich auf meinem GF-Lehrgang mal gelernt, daß ich einen Einsatz mit Bereitstellung fahre wenn
- ich eine personell geschwächte Gruppe habe
- das Ziel unklar ist (also nur Rauch, kein Feuer)
Natürlich kann man auch grundsätzlich einen Einsatz mit Bereitstellung fahren, dann habe ich die Truppe nur kurz am Fahrzeug stehen. dafür sammelt sich alles später wieder am Verteiler. IMO das Gleiche wie Antreten am Fahrzeug, nur an anderer Stelle....
Gruß
Lars
"Nutze Deine Fähigkeiten, beschränke Dich nicht auf Zuständigkeiten. "
J. Dalhoff
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Natürlich gebe ich hier nur meine eigene, persönliche Meinung wieder.
Wer meint, meine Worte irgendwo drucken oder zitieren zu müssen, möge mich vorher fragen.
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