Mahlzeit,
auch wenn wir hier mangels "geeignetem" Gewässer und auch mangels Eis relativ wenig bis gar nichts mit Eisrettung zu tun haben, schaut man ja mal gelegentlich über den Tellerrand, dabei hab ich gerade Folgendes zufällig (urlaubsbedingt) im TV gesehen:
einfach genial, MDR: Eisrettungs-System
Wenn die Feuerwehr zur Eisrettung ausrückt, nutzt sie meist einen speziellen Plastikschlitten, um Unfallopfer zu bergen. Diese herkömmlichen Rettungsgeräte kann man aber nur zum Einsatz auf dem Eis verwenden. Ganz anders dagegen die Erfindung von Moritz Dufner, einem jungen Mann aus Süddeutschland. Seine patentierte Rettungsbahn ist nicht nur bei Eisunfällen einsetzbar, sondern 365 Tage im Jahr, auch an Land.
Kunststoff, Aluminium und Druckluft
Die Rettungsbahn besteht aus einer stabilen Kunststoffplane, die von einer Trommel abgerollt wird. Links und rechts sind Feuerwehrschläuche eingearbeitet, die sich aufblasen. Zusätzliche Stabilität bringen Aluminiumsprossen - wie bei einer Leiter. Das Ganze ist so leicht, dass es sogar auf dem Wasser schwimmt. Risse oder eisfreie Stellen, z.B. an Zuflüssen, können damit problemlos überbrückt werden. Im Ernstfall ist die Bahn in 15 Sekunden auf dem Eis und das ohne Motor. Betrieben wird das Ganze ausschließlich mit Druckluft aus Flaschen, die bei der Feuerwehr ohnehin Standard sind. Um die Rettungsbahn in Gang zu setzen, reicht es, einen Hebel nach vorne zu schieben. Es öffnet sich ein Ventil, die Druckluft strömt in die Schläuche. Dabei entrollt sich die Bahn von der Trommel, auf der sie aufgewickelt ist, und schiebt sich über das Eis oder Wasser. Über die Bahn gelangen die Helfer nun sicher zum Unfallort.
Der Verunglückte wird mit einer Kunststofftrage geborgen. Sie wird auf die Aluminussprossen gesetzt und schiebt sich beim Ausrollen mit nach vorne. Ist das Opfer geborgen, wird es auf der Trage festgeschnallt und ans Ufer gezogen. Dort kann der Gerettete dann versorgt werden.
Bis zu 100 Meter lange Bahnen sind technisch machbar. Der Prototyp ist 15 Meter lang. Nach dem Einsatz wird die Bahn wieder aufgewickelt. Diesmal von Hand.
Die Profis sind begeistert
Wir haben die Erfindung von Feuerwehrleuten in Wernigerode testen lassen. Sie sind von der Rettungsbahn begeistert. Nicht nur, weil es sich aus ihrer Sicht um ein schnelles und sicheres Einsatzgerät zur Eisrettung handelt, sondern auch, weil man die Rettungsbahn das ganze Jahr nutzen kann auch an Land. Zum Beispiel um Unfallopfer in unwegsamem Gelände, an Hängen und Böschungen zu bergen. In diesem Fall wird die Bahn per Hand ausgerollt und erst dann aufgeblasen. Für die Hangrettung hat der Erfinder eine spezielle Trage gebaut. Wie ein Eisenbahnwagen rollt sie auf den Schläuchen. Damit können Verletzte schnell, sicher und vor allem sehr schonend nach oben gezogen werden.
Für sein Rettungsgerät hat Moritz Dufner bereits mehrere Preise bekommen, im März soll es dann auch in Serie gehen.
MDR Mediathek (Video ab 19:37min)
IENA - Nuernberger Erfindermesse 2011 WsWW (youtube ab 0:35min)
Internetseite des Erfinders/Herstellers
Macht auf jeden Fall einen interessanten Eindruck, auch wenn "einfache" Eisrettungsgeräte wie Leinen, Steckleitern und Schlauchbaute vor allem aus Kostengründen und der schnellen Verfügbarkeit ihre Daseinsberechtigung behalten werden.
Man darf sicher gespannt sein, wie sich das Eisrettungsystem am Markt etabliert.
Gruß
Lars
"Nutze Deine Fähigkeiten, beschränke Dich nicht auf Zuständigkeiten. "
J. Dalhoff
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Natürlich gebe ich hier nur meine eigene, persönliche Meinung wieder.
Wer meint, meine Worte irgendwo drucken oder zitieren zu müssen, möge mich vorher fragen.
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