Hallo,
Geschrieben von Manfred K.Krankenhäuser, ich bin mir nicht sicher ob die Häuser wissen wer Verpflichtungen im Zivilschutz hat, bzw. wer beorderter Reservist ist.
Ich schätze das sind die letzten die es wissen. Mein Arbeitgeber weiß nur, dass ich in einer BOS ehrenamtlich tätig bin. Den Status der Verpflichtung kennt er nicht und ist im Moment auch bedeutungslos.
Im Krisenfall würde es spannend werden, wo mein Schwerpunkt zu liegen hat. Unterstützung Verteidigung oder Zivilschutz. Ist nicht geregelt! Vermutlich würde ich als erstes beim Ehrenamt aufschlagen.
Da es keine Wehrüberwachung gibt, aufgrund des Datenschutz, angeblich die Adressen nicht zugänglich sind, würde ich behaupten, dass es außer des Verpflichteten niemand weiß.
Auch BOS Organisation dürften die Verpflichtung nicht mehr erfassen, da es seit vielen Jahren keine Verpflichtung gibt.
Und wer verpflichtet war, dürfte mittlerweile in einem Alter sein, wo das Wissen tief verschüttet und erst wieder an die heutige Aufgabe und aktuelle Einsatzmittel angepasst werden muss.
Spielt die aktive Doppelmitgliedschaft eine so große Rolle? Rotes Kreuz ja mag das zutreffen. Feuerwehr-THW selten. BF-Feuerwehr in einigen Regionen bedeutungslos. Verwaltung - FW ja ist ja gewollt, weil dann im Tagesdienst greifbar. Aber bricht deshalb alles zusammen?
Im Moment ist das alles Theorie und Sandkastenspiel. Wenn es die Politik ernst meint und die Notwendigkeit feststellt, dann muss auch der Bereich Zivilschutz neu aufgerollt werden. Erfassung, Verpflichtung und Personalaufwuchs...
Aus dem Bauch raus würde ich sagen, dass wir ca. 50% Karteileichen in den großen BOS Organisationen haben, die bei Einsätzen aus vielen Gründen nicht greifbar sind. Beispiel Ahrtal - Wie viele Hilfskräfte waren tatsächlich verfügbar. Da hatten einige Angst das große Besteck zu verwenden, weil die Unterkünfte leer waren!
Ich bin überzeugt, dass sich das im Zivilschutzfall nichts ändern wird bzw. solange die Helfer nicht Zuhause abgeholt werden.
Ich bin aber auch davon überzeugt, dass die BOS mit freiwilligen Helfer überrollt werden und sie nicht wissen, wie sie die Kräfte gezielt einsetzen. Im Zivilschutzfall wird es keine Whats-app Gruppen geben, wo diese sich selber organisieren. Ein Pflegeheim oder Uniklinik mit "Amateuren" evakuieren wird spannend. Vor allem wohin evakuieren? Bei einem "Kaltstart" würden wir sowas von alt aussehen und das schlicht nicht leisten können. Aber vermutlich habe ich keine Ahnung und kann mit Optimismus nicht viel anfangen. Oder es liegt daran, dass ich nicht daran glaub, dass sich ein potentieller Gegner an die Genfer Konvention hält und erst eine unfreundliche Note sendet.
Feststellung: wir haben viel zu wenig Zivilschutzhelfer und müssten die schnellstens aufbauen! Erst mal auf die "sanfte Tour" über die Schulen. Angefangen mit einem verpflichteten Erste Hilfe Kurs. Weitergeführt mit Sozialer Projektarbeit etc. Das würde unser Gesellschaft generell gut tun.
Sich Gedanken machen über Doppelmitgliedschaft. Auch ein effektives herangehen.
Nicht mehr als eine Nebelkerze und Ablenkung von der Wehrpflicht, welche der Auslöser von Aktivitäten auf der Zivilschutzseite ist. Oder man würde es als unabhängig begreifen. Aber so denken wir in D nicht, weil wir bei Katastrophenschutz und Zivilschutz durch die Zuständigkeiten einen Unterschied sehen. Als Gesellschaft verschwenden wir dadurch auch Ressourcen.
Gruß
Dirk
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