Rubrik | Katastrophenschutz |
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Thema | KatS in Kreisen/Stäbe, war: Gutachten zum Katastrophenschutz im Ahrtal: | 36 Beiträge |
Autor | Simo8n S8., Gomaringen / Baden Württemberg | 886739 |
Datum | 30.01.2024 07:48 MSG-Nr: [ 886739 ] | 1554 x gelesen |
Hilfsorganisation
Was bei den ganzen Überlegungen zu den Stäben meiner Meinung nach völlig ausgeblendet wird ist die Tatsache, dass solch ein Stab meiner Meinung nach nur so gut arbeiten kann, wie er auf gut vorbereitete Unterlagen/Daten trifft.
Was bringen mir hochspezialisierte Stabsexperten die in 0,5 sek. einen 4-Fach-Vordruck ausfüllen können, eine Nobelpreisverdächtige Lagekarte zeichnen können, exzellent die Lage einschätzen können und brilliant die nächsten zwei Tage theoretisch Vorausplanen können, wenn Sie in einen Stabsraum kommen, der faktisch leer ist. Also datentechnisch leer ist:
- Als S1 muss ich meinen Einheiten inkl. welche Sonderausstattung bekommen ist bzw. welche Einheiten besondere Spezialisten hat (Feuerwehr X kann Waldbrand, HiOrg Y hat 1000 Portionen Essen eingelagert, Gemeinde Z hat auf dem Bauhof einen Teleskoplader, ...)
- Als S4 muss ich wissen, wie ich die Baumarktleiter 24/7 erreiche, welche Tankstelle 24/7 offen hat.
In vielen Gesprächen mit Kollegen die auch in Stäben mitwirken musste ich feststellen, dass hier meist nur der eigene Wirkungskreis (Gebietskörperschaft) berücksichtigt wird. Nur ist es doch so: wenn in meiner Gebietskörperschaft eine Katastrophe wie bspw. im Ahrtal passiert, dann kann ich die Liste vergessen. Entweder ich komme nicht hin, das Material ist schon im Einsatz oder diejenigen, die die Maschinen bedienen sollen sind selbst betroffen und am kämpfen.
Die Vorbereitung sollte daher aus meiner Sicht unbedingt den Austausch der (Kreis-)Stäbe untereinander darstellen um Netzwerke zu bilden, dass in solch einer Situation auf die Daten der anderen Stäbe unverzüglich zugegriffen werden kann.
Die Daten der Einheiten sind vermutlich noch relativ einfach zu erheben.
Datenrecherchen für den S4 sind extrem aufwendig. Es muss evtl. jeder Baumarkt abgeklappert werden, mit dem Baumarktleiter ein Gespräch geführt werden. Tankstellen/Energielieferanten müssen begutachtet werden und ggf. muss der Landkreis Vereinbarungen treffen.
Dafür braucht es eine Verwaltungskraft in der UKB die in Stabsarbeit ausgebildet ist und die nichts anderes macht als die Daten aktuell zu halten. Das ist ein FullTime-Job. Ist hier ein (Stadt-)Kreis bekannt, der solch einen aufwendige Datenpflege betreibt? Und den (vollumfänglichen Austausch) zumindest der Stabsführungen untereinander machen welche (Stadt-)Kreise mit den Nachbarschaften?
Grüße
Simon
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| 28.11.2023 07:16 |
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Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü) Gutachten zum Katastrophenschutz im Ahrtal: Lag die Schuld für das Versagen in der Flutnacht doch beim Land RlP? | |