Die dokumentierten Warnungen kann man hier nachlesen. Zu den Erfahrungen, was der mündige Bürger so alles an Kraftausdrücken und Gesten auf Lager hat, wenn man ihn als BOS bittet, die Brücke, auf der er sich schon nasse Füsse holt, besser zu verlassen, oder wenn Mitarbeiter der Stadt an Haustüren klingeln, um auf das Hochwasser hinzuweisen, muss man sich mal mit den Leuten unterhalten haben. Diese ganzen bescheuerten Diskussionen im Anschluss, es sei gar nicht gewarnt worden, nagen an manchen davon noch heute mehr als andere Eindrücke aus diesen Tagen. Ob Jahrhundert oder Jahrtausend, ist an der Stelle eigentlich egal. Denn wer sich von Klingeln, Lautsprecherdurchsagen und "Meiden Sie Keller, Tiefgaragen und Erdgeschosswohnungen" in offiziellen Warnmitteilungen nicht angesprochen fühlt, weil er nicht will, der will eben nicht. Die, die vielleicht wollen, aber nicht einschätzen können, ob ihr Grundstück überhaupt von dem Wasser tangiert wird, für die muss man sich noch was überlegen. Für diese Baustellen hat man aber bis heute noch keinen Plan gehört, nur ist es bis dahin halt auch egal, über welchen Weg welche Behörde irgendwelche Frühwarnungen erhält.
"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)
Beitrag inhaltlich zustimmen / ablehnen |