Rubrik | Katastrophenschutz |
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Thema | Haushalt: Milliarden fürs Militär, Millionen für den Zivilschutz | 45 Beiträge |
Autor | Bern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg | 875470 |
Datum | 07.03.2022 22:32 MSG-Nr: [ 875470 ] | 3258 x gelesen |
Guten Abend
Geschrieben von der "Welt"
Während ein Sondervermögen für die Bundeswehr geplant ist, fehlt ein Plan für den Schutz der Bevölkerung.
Wie auch schon hier beschrieben ist es schon mal interessant 50 Jahre zurück zu blicken, da gab es schon mal einen Plan, das " Weißbuch zur zivilen Verteidigung " von 1972. Als Fazit zu dort lesen:
16. Zivile Verteidigung für die 70er Jahre
Die zivile Verteidigung ist neben der militärischen Verteidigung ein unverzichtbarer und gleichwertiger Teil der Gesamtverteidigung. Sie dient in erster Linie dem Schutz der zivilen Bevölkerung, vornehmlich aus humanitären Gründen. Daneben hat sie Vorsorge zu treffen für die Aufrechterhaltung der Staats- und Regierungsgewalt, die Sicherstellung der lebens- und verteidigungswichtigen Versorgung und die Unterstützung der Streitkräfte.
Ohne funktionierende zivile Verteidigung ist auch eine militärische Verteidigung nicht möglich. Die Bundesregierung unterstreicht daher die politische Bedeutung der zivilen Verteidigung. Sie wird bestrebt sein, diese Bedeutung der Öffentlichkeit zu verdeutlichen und die finanziellen Mittel für die zivile Verteidigung im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten entsprechend ihrer Bedeutung zu verstärken und dabei insbesondere ein angemessenes Verhältnis zu den Aufwendungen für die militärische Verteidigung herzustellen.
[...]
16.7 Katastrophenschutz
Um den in einem Verteidigungsfall Leben und Gesundheit der Bevölkerung drohenden Gefahren wirksam begegnen zu können sind eine Vielzahl von Maßnahmen erforderlich, von denen im Hinblick auf die gegenwärtige Finanzknappheit nur einige Schwerpunkte berücksichtigt werden können.
Besonderes Gewicht kommt dabei dem Selbst- und dem Katastrophenschutz zu, die bereits im Frieden bei der Gefahrenabwehr wirksam werden können. Die Einheiten und Einrichtungen des Katastrophenschutzes sind nicht
nur das Kernstück der zivilen Verteidigung, sie haben sich auch bei der Katastrophenhilfe und der humanitären Hilfe im Ausland bewährt. Die Aufgabe des Katastrophenschutzes gewinnt ständig an Bedeutung. Hierfür sind schnell einsetzbare, bewegliche Hilfseinheiten notwendig. Die Bundesregierung wird der weiteren Aufstellung dieser Einheiten besondere Beachtung schenken.
[...]
Zunächst gilt daher die Sorge den freiwilligen Helfern, die sich für den humanitären Dienst am Nächsten uneigennützig zur Verfügung stellen. Ihr freiwilliger Dienst kann nur erwartet werden, wenn die besten Voraussetzungen für erfolgreiche Hilfeleistung geschaffen sind und dem Helfer, der seine Dienstleistung völlig unentgeltlich erbringt, keine Nachteile entstehen. Die Forderung nach optimalen Einsatzbedingungen wirft das Problem ausreichender und moderner Ausstattung auf, die mit der technischen Entwicklung Schritt hält. Ein Katastrophenschutz in der heutigen technisierten Umwelt kann nicht mehr mit gutem Willen und bloßen Fäusten Rettungsaufgaben versehen. Er kann in der konkreten Notlage den Kampf gegen die Umweltgefahren und den Zeitfaktor für die Rettung nur bei Anwendung modernster Rettungsmethoden und Geräte gewinnen. Der Ausrüstungsstand des Katastrophenschutzes hat bisher mit den technischen Möglichkeiten nicht Schritt gehalten. Neuentwicklungen geben uns in vielen Fällen leistungsfähigere Rettungsmittel zur Hand. Eine solche Ausrüstung erfordert Geld. Sie muß aber auch in ausreichender Zahl vorhanden sein, um den Einsatzwillen der Helfer nicht zu enttäuschen und ihre Mitwirkungsbereitschaft nicht zu untergraben. Die Entwicklung nach dem Erlaß des Katastrophenschutzgesetzes berechtigt zu der Hoffnung, daß in Zusammenarbeit mit den Katastrophenschutzorganisationen Helfer in ausreichender Zahl gewonnen werden können. Nun muß sich der Staat zu der Verpflichtung bekennen, den Helfern an Ausstattung und Ausbildung die besten Voraussetzungen für ihre Hilfstätigkeit zu schaffen.
Die Ausbildung der Helfer muß dem Gefährdungsgrad unserer technisierten Umwelt sowie dem hohen technischen Stand der Ausrüstung entsprechen. Zu diesem Zweck wird eine intensive und moderne Ausbildung in den Einheiten und an besonderen Katastrophenschutzschulen geboten, die auch den Anforderungen moderner Menschenführung entspricht.
[...]
Gruß aus der Kurpfalz
Bernhard
" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"
(Heinrich Heine)
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