Hallo Markus,
wir sind, glaub ich, vollkommen beieinander.
Was Du beschreibst sind weit verbreitete Unsicherheiten, denen versuche ich halt entgegenzutreten. Deswegen widersprech´ ich eigentlich immer diesen Pauschalaussagen...
Maschinisten, die durch zu wenig Einsätze keine "Übung" haben, kann man nur raten "fahrt, fahrt, fahrt...". Meist verursacht Unsicherheit oder Heißspornerei ja gar keine Fremdschäden, sondern das eigene Material geht kaputt: ich hab mal ne Schiebleiter mit´m HLF rückwärts gegen das (nagelneue) Rolltor genagelt, gerne wird unsere Absaugung beim Ausfahren malträtiert, Ladegeräte werden durch die halbe Ortschaft Richtung Autobahn gezogen...
Macht Bewegungsfahrten und net nur 25km geradeaus die BAB hoch und wieder zurück - öttelt über Landstraßen und Käffer. Quetscht Euch in Euren Ortschaften durch die engen Gassen. Die zwei-Mark-fünfzig für Diesel sollte die Gemeinde über haben. Dann ist man in der reinen Fahrzeugbedienung wenigstens schonmal weniger unsicher und ein Aufregungstrigger is minimiert.
Auf Übungen nicht nur immer ´n Karl-Heinz fahren lassen, "weil der halt immer fährt" sondern auch die Jungen heranführen - Karl-Heinz is halt manchmal auch im Urlaub.
Einem komplexer werdenden Verkehr kann man eigentlich nur einen noch kühleren Kopf entgegensetzen. Einerseits werden die Leute egoistischer, viele aber auch einfach nur bequemer und nachdenken will eigentlich keiner mehr. "Rettungsgasse? Mein Auto fährt doch autonom...!", "Wieso ist gesperrt? Ich fahr doch immer so nach Hause.." Wenn die Gasse vor Dir 500m frei ist, dann zieht bestimmt 50m vor Dir einer rein "um mal nachzugucken wann´s denn endlich weitergeht". Ruhig bleiben (auch wenn´s schwer fällt), angemessen fahren und wenn unbemerkt ein Spiegel fliegt, dann darf sich der Betreffende gerne vorne an der Einsatzstelle melden. Unsere "Firma" steht ja groß allseitig drauf, der Kämmerer macht die Kasse auf und der Maschi darf sich vier Wochen Spott anhören - fertig.
Aber nicht gleich Zeter-und-Mordio schreien, wenn man mal ne Klage auf´m Tisch hat - die kommen eh´ meist von irgendwelchen Versicherungen oder werden von denen innitiiert, weil se net zahlen wollen. Wir arbeiten ehrenamtlich für die öffenliche Hand aber wir stehen nicht über dem Gesetz - soll sich der Kämmerer oder des Rechtsamt damit rumschlagen. Wenn wir sauber gearbeitet haben und der Einsatz auch sauber dokumentiert wurde (damit mein ich nicht die Fotos für die Internetseite), dann kann uns eigentlich keiner was...
Und wenn wir das alles immer wieder und wieder an den Nachwuchs weitergeben, dann wird es in 25 Jahren trotzdem immer noch heißen: "Bei der Feuerwehr stehst mit einem Bein immer im Knast..."
Gruß aus der Oberpfalz
Nils
 Beitrag inhaltlich zustimmen / ablehnen
|