Geschrieben von Sven R.Mit dem Unterschied bei Frau Mayer sitzen 5 Leute am Tisch bei Facebook 5xx. Wenn an Frau Mayers Tisch jemand niest, wünschen alle brav und zeitnah Gesundheit. Wenn bei Facebook jemand niest, tut das nur ein ganz geringer Bruchteil, die meisten "am Tisch" wischen einfach drüber weg, wechseln schnell zu Bildern von süßen Kätzchen oder Möpsen (oder andere Tiere), teilen die Meldung des im April in München entlaufenen Hundes am Neujahrstag in Hamburg, oder die Kritik an der 25. Corona-Bekämpfungsverordnung, während die 30. in Kraft ist, oder liken das aktuellste Dubistssosuperspruchbildchen ihres Lieblingsinfluencers. Und wer Gesundheit wünscht, hat in 5min vergessen wer überhaupt genießt hat, es sei denn, er fühlt sich als Taschentuch benutzt.
Klar, die Hälfte der Weltbevölkerung nutzt soziale Medien, und im Durchschnitt werden die glaube schon über zweieinhalb Stunden am Tag genutzt. Aber wer ernsthaft glaubt, alles in der Zeit gelesene/gesehene bleibt dann auch wirklich dauerhaft in irgendeinem Schädel präsent, traut den Schädeln dieser Welt verdammt viel zu.
Geschrieben von Sven R.Ob wir wollen oder nicht die Medienwelt ist schneller als noch vor 5-10 Jahren wer da nicht meitspielt verbrennt sich irgendwann die Pfoten. Gerade weil sie so schnell ist, ist "weglaufen lassen" oft die bessere Alternative zu "hinterher krabbeln". Die Konsumenten bilden nämlich nicht den Zieleinlauf, sondern laufen einfach fröhlich mit.
"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)
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