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Rubrik | Einsatz | zurück | ||
Thema | Logistikfahrzeuge für Starkregen/Unwetter - war: Starkregen/Unwetter und der KatS | 452 Beiträge | ||
Autor | Hans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin | 874347 | ||
Datum | 01.01.2022 01:42 MSG-Nr: [ 874347 ] | 9831 x gelesen | ||
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Geschrieben von Michael W. Komisch, diese "zu kleinen Alibi-Single-Räder" sind die gleichen wir beim Unimog und anderen Fahrzeugen in der Gewichtsklasse. Und warum sollten 365/80R20 zu klein sein? Bei zu viel Gewicht pro Flächeneinheit hat ein Rad auf weichem Untergrund die Tendenz, sich freudig in Richtung Erdmittelpunkt zu bewegen. Als brauchbare Daumenregel kann man hernehmen: "Man sollte die Reifen so dimensionieren, daß man in lockerem Sand den Druck mit dem Segen des Herstellers auf 2 bar absenken kann." Mit 2 bar kommt man aus einem Schlamassel meistens ohne Winde heraus. Mit 2 bar kann man auch noch Wege im Hochmoor befahren, also die Wege, die der Straßenfahrgestellnutzer gut kennt, weil er dort seine 4-Mann-Schlauchtragekörbe entlangträgt. (Wenn ein Hersteller einen Luftdruck für ein Gewicht freigibt, tut er das eigentlich immer mit einer technischen Reserve, aber es schadet ja nicht, ein bißchen Reserve für notfalls noch niedrigeren Druck zu haben.) Okay, jetzt nehme ich mal diese Faustregel von 2bar, langsame Fahrt, weicher Untergrund, werfe einen Blick in die Tabellen, und komme bei Michelin-Reifen auf: 365/80 R20: 6200 kg pro Achse Eine Einschränkung der Hinterachslast auf 6200 kg bedeutet bei den meisten mittelschweren Fahrgestellen: Maximal 11-Tonner, weil die Vorderachslast zwischen 5 und 6 Tonnen liegt (Ausnahmen sind der Unimog und (mit Sonderoption) der TGM. Jetzt noch die Geometrie: Die einzigen mittelschweren LKW, die mit 365/80 R20 die Bodenfreiheit sowie die Böschungs- und Rampenwinkel für ein geländegängiges Feuerwehrfahrzeug erreichen, sind - U 4023/5023 - Tatra 810 - Renault (bzw. Arquus) Sherpa Für einen MAN TGM brauchst Du 14.00 R20, damit er dort hinkommt, und auch dann mußt Du immer noch das Verteilergetriebe versetzen. (Das hat MAN meines Erinnerns mal für ein paar belgische TLF gemacht.) Für den Atego wird keine Bereifung angeboten, mit der das möglich wäre. Daimler kann natürlich plausibel antworten: "So what? Dafür haben wir den Unimog!" Noch eine Schlußbemerkung zum 365/80 R20: Dieser Reifen ist nach meiner Vermutung dafür verantwortlich, daß manche Feuerwehr keine Einzelbereifung mehr möchte. Im reinen Straßenverkehr ohne Geländeeinlagen ist dieser Reifen für etwas über 7 Tonnen vorgesehen. Das wird im Feuerwehrbetrieb dann schon mal knapp an der Hinterachse. Der Gesetzgeber erlaubt seinen Feuerwehren, Reifen etwas zu überladen gegenüber der Herstellerangabe. Der Gesetzgeber übernimmt allerdings keine Garantie, daß sich das Auto damit angenehm fahren läßt! Gerade die hohen Profilblöcke von Geländereifen werden gern aus ihrer Form gepreßt, wenn der Aufpreßdruck in der Aufstandsfläche höher liegt als vom Hersteller vorgesehen. Ciao Hans-Joachim Wenn wir später einmal zurückblicken auf Corona, dann werden wir uns lachend in den Armen liegen und sagen: "Das waren vielleicht verrückte 12 Jahre!" | ||||
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