Rubrik | Fahrzeugtechnik |
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Thema | TLF 4000 St | 114 Beiträge |
Autor | Mich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz | 871506 |
Datum | 11.08.2021 16:47 MSG-Nr: [ 871506 ] | 1752 x gelesen |
Infos: | 04.08.21 FW-Forum: HLF10 Blödsinn? 30.07.21 FW-Forum: Künftige Löschwasserversorgung aus Hydranten 30.07.21 FW-Forum: LF 20/40 als Erstangriffsfahrzeug... 30.07.21 FW-Forum: TLF 3000 mit Staffelkabine
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Kleinlöschfahrzeug
Kleinlöschfahrzeug
Mittleres Löschfahrzeug, spezifiziert in TR E-2 RLP, Entspricht StLF 10/6 nach DIN mit vergrößertem Wasservolumen von 1000l
1. Pressluftatmer
2. Patientenablage; nach DIN 13050: Eine Stelle an der Grenze des Gefahrenbereiches, an der Verletzte oder Erkrankte gesammelt und soweit möglich erst versorgt werden. Dort werden sie dem Rettungs-/Sanitätsdienst zum Transport an einen Behandlungsplatz oder weiterführende medizinische Versorgungseinrichtungen übergeben.
3. Permanent Allrad
Hallo,
Geschrieben von Ulrich C.Nenn mal ein Beispiel?!? - Ich kenn dafür keines..
Du bist wahrscheinlich in dem Thema anderer Meinung. Aber ich weiß, dass man in RLP ziemlich auf Einhaltung von Normen achtet. Trotzdem gab man hier bei einigen Fahrzeugen ein paar kg mehr zu, als die Norm eigentlich zuließ. Lange Jahre waren kleinere Fahrzeuge so wie in der Norm gefordert selbst mit geringster örtlicher Beladung oder unter Einhaltung einer 3%igen Reserve schlicht nicht mehr darstellbar. Ein Beispiel ist das schon zu Einführung der Norm auf unter das Mindestmaß kastrierte KLF mit 3,5t, das schon bei Erscheinen der Norm kaum baubar war, Mit Einführung neuerer Abgasnormen ging man dann höher, dann machte das Fahrzeug aber erst gar keinen Sinn mehr, denn eine Minibeladung dann mit einer fiktiven 4t-Grenze zu verbinden, war nicht gerade sinnvoll. Logischerweise kam man dann ja bei einem inzwischen wieder deutlich größeren KLF raus, das wenigstens mit sinnvoller Beladung realisierbar ist. Aber auch da sind die aktuellen Gewichtsgrenzen etwas tief angesetzt.
Ähnlich war es lange Jahre beim MLF. Entweder man nimmt ein Transporterfahrgestell und schafft die Gewichte oder man geht auf einen Klein-LKW und war bei 7,5t immer hart am Limit.
Beim HLF10 kann ich mich auch dran erinnern, dass vor einigen Jahren mit Standardbeladung und geringer sinnvoller Zusatzbeladung die damals mögliche Gewichtsreserve gegen 0 tendierte. Das auch ohne massiv vergrößertem Wassertank.
Nochmal: Ich habe absolut nichts gegen Normen, ich finde sie sinnvoll und nötig. Ich bin der Letzte, der irgendwelche LFs mit 4000l-Tank oder Staffel-TLF als TLF16/25-Ersatz fordern würde. Allerdings dauerte es in der Vergangenheit manchmal einfach zu lange, bis die Normen an den aktuellen Stand der Technik angepasst wurden. Durch teilweise historische Beschränkungen, die vielleicht auch mal sinnvoll waren, wurde teilweise unsinnig und teils sogar kostentreibend eingeschränkt. Auch führte genau das dazu, dass manche Bundesländer sich überhaupt nicht für Normeinhaltung interessieren (z.B. Saarland) oder dass andere dann eigene Landesrichtlinien herausgeben und teils ein wenig, teils aber komplett die Normvorgaben aufweichen. Das geht soweit, dass maximale Gewichte und Abmessungen nicht mehr eingehalten werden müssen, womit dann auch wieder jeglichem Wildwucht Tür und Tor geöffnet ist. Andere wiederum lassen eben mal 500kg mehr zul. Gesamtmasse zu, sofern da sonst nix geändert werden darf, kommt dabei ein weitestgehend normmäßiges Fahrzeug raus. Oft wird das Fahrzeug dann kurze Zeit später auch wieder normgemäß, wenn die überarbeitete Norm dann eine höhere Gesamtmasse zulässt. Wäre nicht das erste Mal.
Ein Beispiel solcher sinnlos gewordenen historischen Einschränkungen gab es mal irgendwann in den 90ern. Damals gab es eine maximal erlaubte Leistung (KW bzw. PS/kg zul. Gesamtmasse). Dies führte dazu, dass z.B. MAN eine 7,5t-Motorisierung extra für die Feuerwehr anbot. Man hatte damals einen Motor mit ca. 155PS im Programm, für die Feuerwehren gab es den extra um ca. 10PS gedrosselt, damit die Norm eingehalten werden konnte. Kurze Zeit später verschwand dieser Passus aus der Norm, sonst würden wir heute noch mit untermotorisierten Fahrzeugen durch die Gegend fahren, müssten die aber extra bauen lassen, da solche Motorisierungen gar nicht mehr ab Werk lieferbar sind.
Wir haben z.B. 2010 ein MLF auf MAN TG-L bekommen und mussten uns damals ziemlich verrenken, unter Einhaltung der 1000l-Wasser-Vorgabe (die war in RLP verpflichtend) die 7,5t-Grenze einzuhalten, die die Norm vorgab. Mit dem Vario hätte es damals evtl. leichter klappen können, den gab es damals aber noch nicht mit PA im Mannschaftsraum, war wir verbaut haben wollten, da wir oft auch in Nachbarorte fahren. Den Daily gab es damals noch nicht in einer MLF-tauglichen Variante. Wir beschafften damals ein Fahrzeug mit technisch möglichen 8,8t (übrigens ohne Aufpreis gegenüber der 7,5t-Variante). Damit waren wir aber zukunftssicher, die 7,5t-Grenze kippte apäter, wir konnte das Fahrzeug auflasten und sinnvolle Ergänzungsbeladung draufpacken und unser Fahrzeug entspricht auch 10 Jahre später dem Stand der Technik und der aktuell gültigen Fahrzeugnorm.
Gruß,
Michael
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