Rubrik | Katastrophenschutz |
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Thema | Mindeststandards Unterbringung im Einsatz; war Tross, bzw. Basislager #
| 45 Beiträge |
Autor | Dirk8 S.8, Lindau / Bayern | 868749 |
Datum | 18.04.2021 22:55 MSG-Nr: [ 868749 ] | 1731 x gelesen |
Technisches Hilfswerk
Hallo Udo,
Geschrieben von Udo B.Wenn DAS tatsächlich passiert ist, haben die Verantwortlichen mehr als geschlafen. Eine derart antisoziale Einsatzführung ist nicht akzeptabel.
mit asoziale Einsatzführung hat das gar nichts zu tun!
Wenn der Einsatzerfolg ausbleibt, was willst Du dann machen?
Die meisten machen mit dem, was ihnen möglich ist, weiter. Auch wenn das eigene Haus, die eigene Wache abgesoffen/betroffen ist. Sie machen es nicht weil sie dazu gezwungen sind. Ich würde dann auch lieber im LKW schlafen und den Einsatz fortführen.
Ich glaube es wird vergessen, dass es einen Grund gibt, warum man an einem Einsatzort 1000 bis 2000 Einsatzkräfte zusammenzieht. Das hat mit einem Übungsszenario nichts mehr zu tun, wo man sich nach wenigen Stunden die Schulter klopft und man sich gegenseitig lobt und die Verletzen am Tisch sitzen und flaxen. Das Drehbuch ist in der Wirklichkeit wesentlich brutaler und es gibt viele unplanbare Unwägbarkeiten. Vor allem wenn eine Vielzahl von Zivilisten betroffen ist und das Schadengebiet groß ist.
Betroffen sind in der Realität dann zwangsläufig auch die Helfer vor Ort. Das sind aber die Einsatzkräfte, die die ersten Tage stemmen müssen! Es sind die Helfer, die schon eine weitgehende funktionierende Struktur aufgebaut haben und nach einer gewissen Zeit wieder in den Einsatz gehen - gehen wollen.
Das ist die Realität und keine Einzelfall. Schau doch mal nach, wie Hoch das Wasser in Fischerdorf an der FFW gestanden hat und wann die Häuser wieder trocken waren.
Elbe Hochwasser, wie viel Ortschaften wurden da Evakuiert? Was haben die dort wohnenden Rettungskräften gemacht? Die haben nicht geheult, weil sie ein paar Stunden weniger Schlaf hatten oder die Einsatzkleidung verschmutzt war! Als Auswärtiger legt man in dieser Situation nicht die Füße hoch, weil 8 Stunden rum sind. Das wäre für mich Asozial!
In allen Einsätzen habe ich nur Gejammer von Leuten gehört, die viele Stunden/Tage ohne Einsatz in Einsatzräumem verbracht haben.
Diejenigen, die 10 Stundenschichten leisten, fallen todmüde, aber mit der Gewissheit, was bewirkt zu haben ins Bett.
Das Netz ist Voll mit Berichten aus Großschadenslagen und Pläne für überregionale Einsätze. Wer so was plant beschäftigt sich mit der Lage. Schwerpunkt ist aber meist die Sicherstellung des Einsatzauftrags und die Versorgung von Einsatzkräften.
Am Ende des Tages zählt tatsächlich nur die absoluten Grundbedürfnise. Ob die Konzepte immer tauglich sind ist eine andere Frage.
Deshalb werden Einsatzkräfte auch rechtzeitig ausgetauscht. Beim THW wird eine Einsatzdauer von ca. 7 Tagen angestrebt. Das ist die Zeit, wo je nach Einsatzspektrum, die Luft meist raus ist.
Der Bund setzt die Erfahrungen der Großeinsätze in ein tragfähiges Konzepte um. Davon profitieren alle Organisationen. Meppen war einer der Realeinsätze des BR500 Konzepts.
Interessant wären die Auswertung und Erfahrungen gewesen.
Schneekatastrophe in Bayern ging ohne BR500. Hat aber auch funktioniert.
Gruß
Dirk
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| 17.04.2021 10:58 |
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Chri7sti7an 7T., Lemwerder Tross, bzw. Basislager; warTLF-W |
| 17.04.2021 13:55 |
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Udo 7B., Schiltach | |