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Rubrik | Katastrophenschutz | zurück | ||
Thema | Tross, bzw. Basislager; warTLF-W | 158 Beiträge | ||
Autor | Adri8an 8R., Utting / Bayern | 868679 | ||
Datum | 16.04.2021 21:17 MSG-Nr: [ 868679 ] | 2648 x gelesen | ||
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Geschrieben von Udo B. Selbst bei wenigen Nächten, schließlich muss die Einsatzkraft fit und ausgeschlafen sein, um Längen besser als so ein oder so ein Schnarchsaal, in dem man alles, aber aufgrund der naturgegebenen Unruhe auf keinen Fall richtig schlafen kann. Ich denke hier muss ich tatsächlich dazwischengrätschen. Im Outdoorbereich unterscheidet man bei der Ausrüstung nach "One Season" (Sommerausrüstung), "Three Season" (Frühling bis Herbst) und "Four Season" (Ganzjährig). Mit jeder Stufe steigen Kosten und Volumen exponentiell. Zelt im Sommer (Zeitraum konstant über ca. 10°C): - Alles Easy. Macht Laune, hauptsächlich muss man darauf achten bequem zu liegen. - Regen ist doof für die Moral, aber kein echtes Problem. - Nach einem guten Essen geht es der angeknackste Moral wieder besser. - In dieser Zeit finden die üblichen Zeltlager statt. Zelt im Frühjahr oder Herbst (Zeitraum konstant über 0°C) - Wer einen zu günstigen Schlafsack hat friert wie ein Schlosshund. - Matsch ist echt kalt. Egal wie gut die Ausrüstung ist, irgendwann geht jeder Schuh durch. - Die nassen Schuhe und Jacken brauchen deutlich länger zum trocknen, mal schnell über Nacht reicht definitiv nicht. - Auch trockene Kleidung ist morgends unangenehm kalt und klamm. - Nachts noch schnell aufs Klo überlegt man sich gut. - Am dritten Tag Regen ist die Moral endgültig im Keller. Egal wie wenig geschnarcht wird. Zelt im Winter (Zeitraum Nachts auch unter 0°C) - Hier braucht man einen echten Profischlafsack aus der >250 Euro-Klasse. (Die Komfort-Temperatur gilt eher für Skandinavier, Mitteleuropäer sollten 5° drauf rechnen) - Wer seine Schuhe abends nicht mit in den Schlafsack nimmt kommt morgends nicht mehr hinein weil gefrohren. - Du hast früh morgends Durst? Hier, lutsch an deiner Trinkeisflasche (oder packe sie mit in den Schlafsack). - Nachts noch schnell aufs Klo ist keine Option, lieber platzt die Blase (so zumindest die Gedanken). - Nasse Socken trocknen? No Chance. Nur Frischwahre möglich. - Alle Tätigkeiten werden physisch und psychisch anstrengend, alles Material schwer und Voluminös. Die Moral wird also hart gefordert, und dabei haben wir noch nicht einmal gearbeitet. Meuterei (In Form privater Abreise) ist eine Gefahr der sich manche Führungskräfte stellen müssen. Der geneigte Mitleser mit Betreuungslehrgang bringt jetzt die Zeltheizung ins Spiel. Geht, Klar, Aaaber: - So eine Zeltheizung macht Geräusche, dagegen ist Schnarchen harmlos. Gerade wenn man einnickt legt sie wieder los. - Am Schlauch ists zwar schön warm, hoffentlich flattert aber nichts in dessen Wind. - Strom gibts im großflächig zerstörten Schadensgebiet nicht (Warum sonst freiwillig in Zelte), deswegen läuft in max. 100m Entfernung ein Stromerzeuger. Dessen meditativ-gleichmäßges Rattern fördert gesunden Schlaf, stört schlechten Schlaf aber nachhaltig. - Hoffentlich habt ihr einen Stromerzeuger mit großem Tank, sonst darf durch die Technik alle 4h nachgetankt werden. Mit abschalten, abkühlen, Tanken, fluchen, Neustart. Mein Fazit: Zelte sind für eine Waldbrandeinheit durchaus eine sinnvolle Option, da diese überwiegend von Frühjahr bis Herbst eingesetzt werden können. Im Frühjahr und Herbst steht man auch eine schlechte Nacht durch, meistens ists ja eher trocken. Im Winter tauscht dir aber jede Einheit freiwillig das Zelt selbst mit einer unbeheizten Turnhalle. P.S.: Klar kann man Zelte ganzjährig super im Schadensgebiet als Pausen- und Verpflegungsraum nutzen. Ich rede aber von Basislager wo es über die Nacht hingeht. P.P.S.: Wir besuchen regelmäßig zu Karneval eine Woche unsere guten Freunde im nichtbayerischen Ausland (NRW). Dort übernachten wir in der DRK-Unterkunft auf Feldbetten. Wenn man es sich ein wenig einrichtet kann man so gut leben. Viele Grüße Adrian Dieser Beitrag stellt einen Auszug meiner aktuellen Meinung dar. Diese muss nicht zwangsläufig mit der offiziellen Meinung meiner Dienststelle/HiOrg korrelieren. | ||||
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