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Löschgruppenfahrzeug
RubrikFahrzeugtechnik zurück
ThemaSuche: Facharbeit zum Thema Tagesleuchtrot11 Beiträge
AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin866196
Datum30.01.2021 11:30      MSG-Nr: [ 866196 ]864 x gelesen

Geschrieben von Martin S.Das Thema war, ob tagesleuchtrot wirklich besser zu sehen ist, als normales Feuerrot.

Das mag Deine Frage sein, aber eine Feuerwehr sollte sich tunlichst auch für die Frage interessieren: "Spielt das bei einem Neufahrzeug überhaupt noch eine Rolle?" Wenn man das blaue Geblinke bereits sieht, bevor der Betrachter überhaupt zu unterscheiden in der Lage ist, ob das Ding nun gelb oder grün oder vielleicht doch rot lackiert ist - dann vielleicht eher nicht.

Eine Feuerwehr sollte sich das auch deshalb fragen, weil sie für die Tagesleuchtfarbe einen fünfstelligen Betrag ausgeben wird - vielleicht nicht heute, aber für die Erneuerungen nach 8 Jahren, 16 Jahren, 24 Jahren, ... Tagesleuchtrot bleibt nun einmal nicht tagesleuchtrot, da hilft kein Wienern und Polieren, früher oder später endet das irgendwo zwischen kommunalorange und schweinchenrosa.

Für dieses Geld kann man sich mehr als nur die allerfeinste blaue Lichtorgel auf's Dach bauen lassen.


Geschrieben von Martin S.Ich weiß nicht, wie, jetzt mal vorwiegend auf das Foto bezogen, jemand bestreiten kann, dass die leuchtroten Fahrzeuge besser sichtbar sind als feuerrote und das als Theorie abtut.

Von Blaulichtern hat ja niemand geredet.


Deshalb Theorie. Das Bild gibt den Eindruck des Betrachters, den der in der Praxis hat, nicht wieder. Kann es überhaupt nicht. Geht nicht mit Fotografie.



Geschrieben von Martin S.Natürlich stellen LED-Blaulichter (alle Fahrzeuge auf dem Foto sind übrigens damit ausgestattet) tagsüber eine erhebliche Verbesserung gegenüber früher dar.

Was ein Prozess über viele Jahre war. Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, als die allerersten blauen LED auf den Markt kamen: Viel, viel schwächer als rote, viel, viel teurer. Damals war es eine technische Meisterleistung, sie überhaupt produzieren zu können. Und die ersten LED-Blaulichter waren deutlich schlapper als Xenonblitzer.

Nun öffnen wir die Tür, und das 21. Jahrhundert tritt ein: Hochintegrierte elektronische Bauteile werden jedes Jahr billiger, und jedes Jahr leistungsfähiger. Das gilt natürlich auch für LED. Blaulichter auf Rettungswagen sind üblicherweise heller als die auf LF, weil die Rettungswagen jünger sind (na ja , im Durchschnitt). Mittlerweile baut man Blaulichter nicht mehr so hell, wie man sie bauen könnte, weil sie dann nicht mehr zulassungsfähig sind: Blendgefahr bei geringerer Umgebungshelligkeit.

Als Feuerwehr würde ich mich in der Situation hinstellen und Blaulichter verlangen, die der Umgebungshelligkeit automatisch nachgeführt werden. So etwas ist mit Sicherheit zulassungsfähig, wenn's ordentlich ausgeführt wird.
Ein Chip mehr (oder zwei, wenn man's sinnvollerweise redundant ausführt, es kostet zusätzliche oder bessere LED, und ein paar Zeilen Code. Aber dann weiß ich: Diese Lösung wird tendenziell jedes Jahr billiger und besser werden. Die Farbe jedes Jahr teurer.


Geschrieben von Martin S.Trotzdem liegt deren "Aufmerksamkeitsschwerpunkt", wenn ich mich mal so ausdrücken darf, auf der Dunkelheit.

In der Dunkelheit sind die meisten LED-Leuchten schlechter als die alten Drehspiegelleuchten. Tagsüber sieht der Autofahrer das Geblinke, und der Fahrzeugumriß erlaubt ihm eine Einschätzung, wie schnell das blinkende Fahrzeug von wo nach wo fährt. Nachts hat er nur das Geblinke. Die Drehspiegelleuchte war dafür viel besser: Die leuchtet ihm nicht nur in's Auge, sondern beleuchtet schön regelmäßig auch die Umgebung, und vor allem beleuchtet sie den Hintergrund genau dann, wenn sie nicht blendet. Damit kann man sehr schön sehen, was diese Feuerwehrleute so treiben, und nur dann ist eine sinnvolle Reaktion möglich (wenn auch nicht garantiert ;-) ).

Jetzt wäre es natürlich supersimpel, bei Nachtschaltung eine runde LED-Leuchte eine Drehspiegelleuchte imitieren zu lassen, das sind wieder nur ein paar Zeilen Code, und so etwas wurde auch mal angeboten, aber die Feuerwehren scheinen superchices Stromliniendesign zu bevorzugen.


Geschrieben von Martin S. Blaue Filter absorbieren nunmal mehr Licht als orangene, weswegen Gelblichter beispielsweise tagsüber besser sichtbar sind als blaue.

Statt der gelben oder blauen Scheiben kannst Du getrost eine Klarglasscheibe nehmen, Filter sind da nicht mehr beteiligt. Blaue Scheiben sind allenfalls dafür da, dem Zivilisten auch ohne Geblinke zuzurufen: "Hier Feuerwehr!" Was durchaus vernünftig sein kann, auch wenn's technisch überflüssig ist. Für die alten Xenonblitzer hätte Deine Erklärung gestimmt.


Geschrieben von Martin S.Tagsüber sind eben "tagesleuchtende" Farben, und da besonders die aus dem roten Spektrum, wirksamer.

Beim Vergleich mit einer LED-Leuchte hat das nichts mit dem Farbeindruck zu tun, sondern nur damit, wieviel Candela Du einkaufst. Oder zugelassen bekommst. (Wobei ich ausdrücklich für Zulassungsbeschränkungen bin: Ohne Auto-Dimmer ist das, was technisch möglich ist, nicht verantwortbar.)

Etwas off topic:
Vor ein paar Tagen sah ich ein "anti-collision light" für eine kleine Drohne. Nach den Helligkeitswerten auch für einen Airbus zulassungsfähig, 23 g. Da geht die Entwicklung hin.


Geschrieben von Martin S.Für das Erkennen eines Hindernisses auf der Fahrbahn, und das sind unsere Fahrzeuge erstmal, ist es wichtig, dass es früh und aus Entfernung sichtbar ist. Und das geht bekanntermaßen am Besten mittels Kontrast zum Umfeld.

Das ist mir nicht bekannt. Was für mich die frühestmögliche Sichtbarkeit bietet, das sind die Blinkeanhänger einiger Autobahnmeistereien. Die sind nicht alle gleich, aber einige davon sind schon ziemlich beeindruckend. Falls Du diese Lichtleistung nicht schon heute in kompakter Form bekommen kannst, dann in 3 bis 5 Jahren.


Hans-Joachim

"Zu allen Zeiten zogen Prozessionen von Lustigen durch die Straßen und riefen, dass die Pestilenz gar keine Kraft habe, wenn man es nur wirklich wolle."
Thomas Fischer

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