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RubrikFeuerwehr-Historik zurück
ThemaHamzi 'ne Frage? - Feuertelegraph4 Beiträge
AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW861013
Datum14.08.2020 08:06      MSG-Nr: [ 861013 ]1219 x gelesen

Hallo Henning,

im Prinzip schon, allerdings ist das bei Hamzi kein Technikmagazin mit Sinn für spezielle Details....

Hier einiges mehr zum Thema (allgemein und für Düsseldorf):

hier die wesentlichen Teile zur Geschichte der Technik vgl. dort S. 6
http://docplayer.org/21203051-Informationsschrift-des-feuerwehrgeschichts-und-museumsvereins-frankfurt-am-main-e-v-schwerpunktthema-der-frankfurter-feuertelegraph.html

Hier ist die Technik für den von der Fw mitgeführten Hörer beschrieben: https://docplayer.org/113437441-100-jahre-feuer-und-rettungsleitstelle-cottbus.html
"Außerdem sind sämtliche Melder mit einer Einschaltklinke versehen, welche es ermöglicht, eine von der Feuerwehr mitgeführten transportablen Fernsprechstation mit dem Melderkreis zu verbinden. Durch ein vorher verabredetes Zeichen ,welches nur durch die Feuewehr durch  die  im  Melder  angebrachten Morsetaster  gegeben  werden  kann,  wird  der  Beamte  von  einem beabsichtigten Gespräch in Kenntnis gesetzt und hat das selbe nur nötig von voranerwähnter Einschaltung wahrzunehmen." 

Die meist grauen oder schwarzen FT-Kästen an den Häusern aussen waren natürlich nicht für die Bevölkerung (die konnten sich an die "Feuermeldestellen" in Gebäuden richten oder später an die entsprechenden stehenden Feuermeldesäulen), sondern die Kästen waren immer nur für die Fw gedacht.

Im Beitrag zum DFM in Fulda hier ab 14:40 die alte Empfangstechnik (BMA-Zentral auch mit Tel-Hörer) aus Düsseldorf, wobei ich dachte, die wäre von FRW 3 und nicht wie im Film aus der Hafenwache....
https://www.youtube.com/watch?v=LC3mrg_pJNY

Die Anlagen saßen auf einem eigenen Leitungsnetz, das von der Fw bis in die 1970iger ausgebaut und betrieben wurde, dazu unterhielten wir mal einen eigenen Bautrupp mit eigenen Fahrzeugen...

Aus der Chronik von Hans-Joachim Pfeiffer zur Geschichte der BF Düsseldorf bzw. unserer Chronik der BF von 1972 kann man dazu noch entnehmen..
- ab ca. 1870 (das ist 2 Jahre vor Gründung der BF!) gab es erste Feuertelegraphen (die ausschließlich dafür genutzten Leitungen dafür wurden mit der Verlegung der Rohrleitungen der Sammelwasserversorgung eingebracht, auf diesen Linien hingen die Melder ausschließlich zunächst in Gebäuden und konnten auch von der Bevölkerung als "Feuermeldestellen" benutzt werden.), es gab anfangs 4 getrennte FT-Linien, die strahlenförmig mit insgesamt 10 (in der Chronik der BF stehen 12) Feuermeldern das Stadtgebiet abdeckten. Alle Meldungen liefen im Polizeiwachlokal am Markt ein. Von dort konnte mit einer weiteren Linie der Turmwächter auf der Neanderkirche benachrichtigt werden, der dann die Glocke läutete.
- am 20.03.1872 brannte das Schloß ab, das war der letzte Grund für die Reorganisation des eher desolaten Brandschutzes und der Gründung der Berufsfeuerwehr Düsseldorf.
- in deren Folge wurde 1874 die Feuerwache Akademiestraße errichtet und dorthin von der Polizei die "Centralstation" des Feuertelegraphin umverlegt
- 1878 gab es bereits 18 Feuermeldestellen in 5 Linien
- 1898 wurde mit dem Neubau der FRW Hüttenstr. eine Feuermelde-Empfangseinrichtung in der neuen Telegrafenzentrale eingebaut, über einen Morseschreiber (!) wurden die Meldungen direkt an die HFW Akademiestr übermittelt.
- 1907 - 1911 wurde das Kabelsystem von strahlenförmigen Linien auf Schleifen umgestellt und damit deutlich ausfallsicherer.
- bis 1925 war kriegsfolgenbedingt kein Ausbau möglich
- bis 1939 hatte man dann ca 300 km eigene Kabelwege, 868 öffentliche und private Feuermelder darauf in 24 Linien geschaltet.
- 1943 wurde die Zentrale an der Akademiestraße durch Bombentreffer zerstört und zu den FRW Münster- und Hüttenstr. umgeleitet, die 1944 beschädigt wurden
- erst 1946 wurde der Regelbetrieb wieder aufgenommen
- ab 1951 erfolgte vermehrt die Nutzung von Funkgeräten
- als 1960 beim Brand der Fa. Jagenberg 3 Feuerwehrangehörige tödlich verunglückten wurde der Ausbau der FuG forciert.
- ab 1966 hat man das eigene Telefonleitungsnetz aus Alters- und Kostengründen aufgegeben und auf Mietleitungen umgestellt.
- 1972 hatte man bereits einen Bestand an 179 UKW-Sprechfunkgeräten - damit verloren die Feuertelegrafen die Bedeutung und wurden stillgelegt.

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mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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 13.08.2020 17:14 Jürg7en 7M., Weinstadt
 13.08.2020 20:34 Henn7ing7 K.7, Dortmund
 14.08.2020 08:06 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 14.08.2020 10:10 Hara7ld 7S., Köln

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