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Tanklöschfahrzeug-Wald (spezielle Tanklöschfahrzeuge zur Waldbrandbekämpfung, unterschiede zwischen Bundesländern)
Tanklöschfahrzeug
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Tragkraftspritze
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Tanklöschfahrzeug
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Rettungstransportwagen
(Altfahrzeuge nach DIN 75080, heute nach DIN EN 1789 Typ C)
Umfangreiche medizinische Ausstattung.
Zum Transport von Notfallpatienten vorgesehen gemäß RettG NW.
RubrikFahrzeugtechnik zurück
ThemaTaktisches Gesamtkonzept, war TLF-W war:TLF 2/3000 (dt.) vs. CCFM (fr.)66 Beiträge
AutorLore8nz 8R., Eberbach / BW858644
Datum08.05.2020 20:55      MSG-Nr: [ 858644 ]4072 x gelesen

Ich habe mir die ZDF Filme und auch einige Andere auch auf Französisch (ca. 50% verstehe ich sprachlich) schon vor Wochen angeschaut - ich war früher auch oft an der Cote d'Azur und bin auch schon 3 mal über die hohen franz. Alpenpässe mit einem Tourenfahrrad da runter gefahren und kenne daher auch das Hinterland aus langsamer Perspektive. (da war ich noch 30kg leichter ) Ich habe letztes Jahr das Hinterland von Korsika mit einen Geländewagen bereist und mir die Feuerwehren und den ganzen Aufwand der in den Wäldern zur Vorbeugung betrieben wird dort angeschaut.

Ich habe mir heute auch noch mal genau die Fachempfehlung durchgelesen und den Beitrag aus der Brandschutz. Da meine Gemeinde 3.600ha eigenen Wald hat, die Gemarkung 7.000ha, meine Familie 12ha eigenen Wald hat, wir im Odenwald sind, ich mit Motorsägen halbwegs umgehen kann, weil wir in der Feuerwehr ein "Alibi Single Bereiftes" (Zitat aus den TLF-W Unterlagen) TLF 3000 haben, weil mich mein anderes Hobby schon mit geländegängigen Fahrzeugen (1,2 bis 24 Tonnen) von Island bis Libyen verschlagen hat, erlaube ich mir hier noch mal ein paar Anmerkungen zu machen.


- wieviele solcher Fahrzeuge sollen beschafft werden und wo sollen sie stationiert werden? Also nach welchen Gesichtspunkten oder Regionen wird ausgewählt?

Fachempfehlung:
- eine Navigationssystem speziell auch mit topografischen Karten fehlt. Es gibt sicher einen Erkunder im Zug aber der Erkunder muss nicht in dem Standort des jeweilgen W-TLF sein. Das W-TLF kann auch mal alleine in der eigenen Gemeinde oder bei den Nachbarn ohne diesen Erkunder eingesetzt sein, da braucht es die Karten. SIRENE wäre evtl. auch etwas aber es müsste auf Bundesebene kommen.

- es wird niemand daran gehindert sich ein deutsches Norm TLF 2000 oder 3000 in hochgeländegängig bauen zu lassen wenn er die Kosten zahlt.

- das geforderte Untersetzungsgetriebe? Was ist das genau, braucht der U5023 dann eine extra Arbeitsgruppe oder reicht der 1. vom 8 Gang Getriebe? Besser wäre eine Beschreibung mit dauerhaft fahrbarer kleinster Dauergeschwindigkeit und maximaler Steigfähigkeit

- Getriebeart: "muss über ein mindestens automatisiertes Schaltgetriebe verfügen"
also kein manuelles Schaltgetriebe. Das "mindestens" impliziert aber dass man auch gerne einen Vollautomaten wie Allison sehen würde. Dann kommt "fürs Fahren im Gelände ist ein manuelles Schaltgetriebe unverzichtbar" ??
Ja was jetzt? :-)
Für die Anfahrt traut man dem Maschinisten nicht zu auf der Autobahn ab und zu mal von 8 auf 7 und wieder zurück zu schalten und im Gelände soll er dann aber manuell der große Künstler sein der ein 400.000.- Auto am Limit bewegt? (Versicherung ist auch noch so ein Thema bevor da ein Richter mit grob fahrlässigen Fahrmanövern kommt falls mal was passiert)
Wenn dann müsste es heißen "ein manuell schaltbares Getriebe ist im Gelände unverzichtbar". Ok- was ist dann mit Wandlerautomaten wie dem Allison? Ist ein Sperren des 1. Ganges auch ein manuelles Schalten? Was ist mit steil bergab, also ab 30% bis 120%? Wird dem Getriebe erlaubt dann doch einen Gang höher zu schalten wenn der Motor sich auch nur ganz kurz überdreht? Reicht die Bremswirkung im 1. Gang vom Allison dafür? Gelände ABS? abschaltbar?

- die Reifendruckregelanlage muss genauer spezifiziert werden. Es muss drin stehen, das Be- und Entlüftungsleitungen durch die Radnabe kommen müssen. Sonst kommt noch Einer auf die Idee draußen an die Karosse Schläuche dranzuhängen die zu den Rädern gehen und vom 1. Ast abgerissen werden

- gefederte Sitze sind gut aber die Federwege sollten nicht zu groß sein. Keine luftgefederten Sitze

- in Buchten gelagerte Schläuche wieder einzuräumen wenn man zum Versorgungspunkt zurück muss dauert ewig. Warum nicht eine leichte Haspel hinten wie bei manchen Franzosen mit denen man schnell die normalen D Schläuche aufwickeln kann?

- die kompakte Bergungswinde ist gut. Vom Fahrgestellmotor aus angetrieben. Ist gefährlich wenn der Motor nicht mehr läuft. Mit einer Elektrowinde könnte man das Auto evtl. noch aus einem Gefahrenbereich ziehen. Die Frage ist ob mit Fahrgestellmotorgetrieben auch eine hydraulische Winde gemeint sein kann - wäre auch möglich

- wenn das Fahrzeug nicht mehr nah genug an den Brandherd kommt, schleppen die Gallier (siehe ZDF) gerne eine kleine TS auf der Rückentrage mit sich rum und eine Ladung D Schläuche. Die TS fehlt in W-TLF Empfehlung und auch die Kraxe und evtl. auch noch ein paar D Schläuche dafür.


Bericht in der Brandschutz:

- es gibt in Frankreich 2 Varianten von CCF. Das im Mittelmeerraum verwendete mit 4 Mann (CCFM) und das für die Atlantikküste mit Trupp Besatzung (CCFA). Das Atlantische würde also einem deutschen TLF 3000 auf einem Kat3 Fahrgestell (Unimog U50xx) schon sehr nahe kommen - oder dem Brandenburger TLF. Das würde ich gerne mal mit den französischen Kameraden diskutieren warum sie im gebirgigen Süden mit 4 Mann ausrücken und in den atlantischen Kiefernwäldern im Sand nur mit 2 oder 3 Mann. Diese Unterschiede haben wir bei uns ja auch. Die Anforderungen des Europäischen Kat Schutzes an die GFFF-V (Ground Forest Fire Fighting using Vehicles) sieht 4 Personen vor, daher taucht das CCFA wohl nicht weiter in der Empfehlung auf?!

- das Arbeiten aus den Dachluken heraus ist sehr gut, viel besser als bei vielen deutschen TLF 2000/3000 die Pump and Roll können aber keine Dachluke haben und die Bediener dann auf 3,2m Höhe auf dem Dach stehen. (das ist im Wald saugefährlich)

- wie oben schon mal: auch in der Feuerwehr an dem das W-TLF stationiert ist wird es mal brennen. Das W-TLF wird dann nicht auf das Führungsfahrzeug gl aus dem Waldbrandzug warten sondern alleine mit seinem Kollegen im Stall (LF10/L20...) in den eigenen Wald fahren und versuchen das Feuer so schnell wie möglich einzudämmen. Das führt uns neben dem Gelände Navi auch zum Vorerkundung, die dann evtl. sogar das W-TLF gleich mit machen muss, weil der ELW1 auf einem T6 4x2 oder KDO auf einem Insignia schon beim ersten geschotterten Waldweg mit dem Hängebauch schleift auch daher:

- ist eine Kettensäge vollkommen unerlässlich im Wald. Ich weis nicht welcher Theoretiker überhaupt auf die Idee kommt ein taktisches Fahrzeug ohne Kettensäge in den Wald zu lassen. Es kann sein, dass man einen größeren, brennenden Baum Fällen muss um das Funkensprühen zu vermeiden, es kann gerade auch durch das viele Käferholz und Bannwälder die bis an die Wege drankommen jederzeit etwas im Weg liegen, auch ohne Sturm - Eschentriebsterben ist so etwas was auch in diese Richtung geht. Evtl. muss man auch mal eine Schneise anlegen und muss etwas wegsägen. Was mir selbst schon passiert ist, dass ich an eine schwierige Stelle durch eine Schrägfahrt noch hingekommen bin aber als ich wieder zurückwollte war der hängende Erdweg feucht- Lösung: Baum umschmeissen und als "Randstein" auf die Talseite legen, dann rutscht das Auto nicht ab - nein ich hätte keine Lust einen 45cm Baum im Einsatz mit der Bügelsäge zu fällen.
Also die Kettensäge ist für mich in Walgebieten auf jedem taktischen Auto vollkommen unverzichtbar.
Das Argument in dem Bericht, dass die Autos nach der Saison überholt werden weil sie Schäden vom Überfahren von Baumstämmen haben spricht Bände, auch, dass man sich einen anderen Weg suchen soll - das geht vielleicht im Flachland in der Heide aber im Mittelgebirge ist es oftmals ein in den Hang reingebaggerter Forstmaschinenweg, da gibt es genau 0 Alternativen als genau auf diesem zu bleiben oder wenn möglich rückwärts zurück. Mit mehrfacher Befahrung können auf Rückegassen die Spuren tiefer werden und Baumstümpfe die morgens noch problemlos unterm Diff durchgepasst haben, sind jetzt ein Hinderniss - dass man ? Richtig! Mit der Motorsäge entfernen kann bevor man sich den vorderen Diff Deckel schrottet und das gute Getriebe Öl in der Botanik ist und das Fahrzeug länger ausfällt. Auch wenn das Auto sich mal an einen Baum anlehnt und man nicht mehr ohne bleibende Eindrücke in der Tür und Aufbau davon kommt, könnte man den Baum absägen . Auch kann immer wieder ein starker Ast im Fahrgestell ganz bescheuert hängen bleiben und man muss ihn mehrmals zersägen um ihn rauszubekommen, das geht mit der Motorsäge auch deutlich schneller als mit der Bügelsäge für deren Bedienung man unter dem Auto oft keinen Platz hat. Also Motorsäge unentbehrlich. Auf einen 2. Schnittschutzsatz könnte man verzichten, man macht ja keine Feinräumung wie auf einer Landstraße und auch muss es nicht unbedingt der 5 Liter Kombi Kanister sein aber eine 50 oder 60ccm Säge sollte doch irgendwie drauf gehen.

- Klappspaten sind fast unbrauchbar, meistens brechen sie ab. (außer die von der NVA) Lieber nur einen Klappspaten und eine Wiedehopfhaue mehr. Oder in sandigen Gebieten Sandschaufeln mit kurzen Stielen. (Fiskars) Damit kann man auch mal das Auto unten drunter besser ausgraben

- ein Stahlseil zum Anschlagen der Selbstbergewinde zu verwenden ist gut, für den Baum aber nicht, dem zerstört man damit nachhaltig seine Lebensadern. Vielleicht kann man ja wenigstens dann wenn es nicht heiß ist und zum Üben einen Hebe- oder Baumgurt nehmen.

- was man evtl. überlegen könnte, weil das Thema Fluteinsatz / Katschutz in dem Zusammenhang mit dem W-TLF schon kam ob man evtl. prüft ob man den Mannschaftsraum so gestaltet, dass man eine Trage oder Schleifkorbtrage behelfsmäßig einschieben könnte für Sondereinsätze. Wenn ich schon ein hochgeländegängiges Auto habe, sollte es, wenn mit kleinem Aufwand möglich, auch Verletzte transportieren können wenn der 08/15 RTW nicht hinkommt.

Die Leute die sich dieses Auto erdacht haben machen da ziemlich ernst mit der Kategorie 3 "geländegängig" und 1,2m Wattiefe. Da sollte das Führungsfahrzeug gl auch hochgeländegängig nach Kat 3 in der Klasse 3,5 Tonnen sein - 1,2m Wattiefe wird da schwierig oder teuer oder gebraucht und trotzdem teuer von den Royal Marines :-)

So, genug für heute - haut rein Jungs und bleibt gesund :-)

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 05.05.2020 18:00 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü) TLF-W war:TLF 2/3000 (dt.) vs. CCFM (fr.)
 06.05.2020 16:18 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
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 12.05.2022 10:49 Udo 7B., Schiltach
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 15.05.2022 10:37 Udo 7B., Schiltach
 16.05.2022 20:14 Dirk7 S.7, Lindau
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 17.05.2022 14:17 Jako7b T7., Bischheim
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