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| Rubrik | Einsatz | zurück | ||
| Thema | Einsatzmerkblätter | 9 Beiträge | ||
| Autor | Pete8r M8., Ronneburg / Hessen | 856857 | ||
| Datum | 03.03.2020 11:22 MSG-Nr: [ 856857 ] | 1532 x gelesen | ||
Ich denke, das zugrunde liegende Problem dürfte bei vielen kleineren Feuerwehren auftreten: früher waren Führungskräfte in der Regel Vollblut-Feuerwehrbegeisterte, die sich mit allen möglichen Details des Feuerwehrwesens intensivst auseinandersetzten, wobei die Komplexität insgesamt auch noch geringer war. Inzwischen haben wir es immer häufiger mit Menschen zu tun, die je nach Lebensphase und verschiedenen Einflüssen mehr oder weniger Zeit in Feuerwehr investieren. Und so kann es passieren, dass ein seltenes Eisenszenario auf eine Führungskraft trifft, die wegen Hausbau, Jobstress oder kleiner Kinder inhaltlich gerade nicht so fit ist wie man es eigentlich erwarten würde. Wir haben uns ähnliche Gedanken gemacht und werden nach dem wir die AAO gerade am überarbeiten sind auch eine entsprechende Handreichung erstellen. Allerdings denke ich, dass man dies deutlich reduzierter halten sollte. Warum? Ich denke, dass mit jeder Hilfestellung dieser Art genau diese Kandidaten die man unterstützen möchte, sich noch mehr aus der Verantwortung entlassen fühlen und ein "Ich weiß ja wo es steht" auch noch das Mittel der Selbstrechtfertigung an die Hand gibt. Außerdem besteht das Risiko, dass schlechter Erkundet und Beurteilt wird, da man versucht ist Dinge in das Raster zu packen, das auf dem Einsatzblatt zu finden ist. Von daher bin ich auf jeden Fall ein Freund eines kombinierten Ansatzes aus Material und Ausbildung. Das könnte hinterher vielleicht so ähnlich aussehen: Material Maximal 4-5 einlaminierte Merkblätter erstellen wie zum Beispiel: "Wer kommt?" - Übersicht alarmierte Kräfte nach AAO, was kommt bei Stichworterhöhung "Ich brauche noch ..." - Übersicht über nach nachalarmierbare Ressourcen / hinzuziehbare Fachkräfte "Viele verletzte?" - Wass rollt bei MANV an? Übersicht Struktur/Ansprechpartner Rettungsdienst und vielleicht noch "Polizei, Politik, Presse und Verpflegung" - mit einem kurzen Rundumschlag an Infos zu diesen Bereichen auch quasi als Reminder Ausbildung Für Kameraden mit entsprechender Ausbildung, die selten als Führungskraft im Einsatzgeschehen tätig sind, hat sich folgendes bewährt: Im normalen Übungsbetrieb - am besten wenn man gerade beginnt abzubauen - schaut man sich mal kurz um und denkt sich ein Einsatzszenario in der direkten Umgebung aus. Dann pickt man sich einen Kandidaten heraus, nimmt ihn zur Seite und sagt ihm "Stell dir vor du sitzt vorne rechts auf dem ersten Fahrzeug, und wurdest alarmiert zu ..." Und dann lässt man ihn anhand des fiktiven Einsatz-Szenarios das Ganze von Fahrzeugaufstellung über Erkundung und Einsatzbefehl bis Rückmeldung an die Leitstelle durchspielen. Am besten natürlich die Erkundung tatsächlich durchführen lassen und aus den Gegebenheiten ersichtliche Möglichkeiten/Einschränkungen/Gefahren abfragen / erarbeiten. Das hilft ein bisschen Sicherheit und Routine hineinzubringen und zeigt dem ein oder anderen auch auf, dass er sich mal wieder etwas mehr inhaltlich mit Feuerwehr beschäftigen sollte... Wir führen zudem einmal im Jahr an einem Samstag ein Seminar für Führungskräfte durch - und versuchen so alle wieder auf einen Stand zu bringen. | ||||
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