Moin,
zu einer Sturmflut an der deutschen Ostseeküste kann es praktisch nur kommen, wenn sich mehrere Effekte überlagern ("Badewanneneffekt" + Winddrehung mit Sturmstärke usw.). Dabei kommt es je nach genauer Windrichtung zu teilweise erheblichen Pegelunterschieden zwischen den betroffenen Orten. Durch die Lage der trichterförmigen Fjorde läuft das Wasser z.B. in Kiel anders auf als in Lübeck oder Eckernförde. Inwieweit die Veränderung bei den Einzelwahrscheinlichkeiten auch die Eintreffwahrscheinlichkeit des Gesamteffekts beeinflussen (verstärkender vs. ausgleichender Effekt), ist sicherlich nur schwer zu prognostizieren.
Sicher ist aber, dass das Risiko einer Sturmflut in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten deutlich gestiegen ist, weil sich das mögliche Schadensausmaß erheblich erhöht hat. In den potenziellen Überflutungsgebieten sind heute deutlich höhere Werte vorhanden und es halten sich auch mehr Menschen auf. Neben dem immer noch steigenden Bettenangebot im Tourismus gibt es auch immer mehr attraktive Dauer- und Seniorenwohnanlagen sowie Dienstleistungsbetriebe direkt an der Küstenlinie.
Deshalb ist es richtig, dass viele Gemeinden mit erheblicher (millionenschwerer) Unterstützung durch das Land, ihre bauliche Sturmflutvorsorge maßgeblich verbessert haben (z.B. Timmendorfer Strand, Scharbeutz und Strande haben erheblich in den Küstenschutz investiert, um sich für höhere Pegelstände zu wappnen).
Herzliche Grüße von der stürmischen Ostsee
Rainer
 Beitrag inhaltlich zustimmen / ablehnen
|