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Rubrik | Freiw. Feuerwehr | zurück | ||
Thema | Fahrermangel in den Freiw. Feuerwehren ? | 7 Beiträge | ||
Autor | Hans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin | 844752 | ||
Datum | 07.12.2018 06:23 MSG-Nr: [ 844752 ] | 817 x gelesen | ||
Geschrieben von Michael W. entweder indem die Ausschreibung so hingedreht wurde, dass sowas dabei rauskommen muss oder mit sonst irgendwelchen Absprachen. Daß manche Feuerwehren ein ganz besonderes Verhältnis zur Marke Scania haben, ist bekannt. Wesentlich ist: Wenn eine Feuerwehr will, bekommt sie auch. Entweder den Scania (was unter Umständen ein Gesetzesverstoß sein könnte, aber wo kein Kläger...), oder das MLF auf LKW-Fahrgestell unter 7,5 Tonnen (was ein völlig legales und legitimes Begehr ist). Man muß nur klarmachen, daß man's ernst meint. Der Regelfall ist ja bei deutschen Feuerwehren, daß die Hersteller darauf vertrauen können, die Ausschreibung werde schon nicht wirklich ernstgemeint sein, und man müsse in Wirklichkeit nur das abdecken können, was Daimler und MAN aktuell liefern. Geschrieben von Michael W. Ich kenn den Canter nicht im Detail. Das was ich kenne und was ich bisher gesehen habe davon, reicht mir aber, dass ich dieses Fahrzeug zumindest in der 4x2-Version als nicht geeignet halte. Warum sollte man ein Fahrzeug anschaffen, bei dem ich erst mal noch "basteln" muss (Federn, Dämpfer, Sitze usw.) bevor es halbwegs brauchbar ist? Ich kenne den Canter besser, als mir lieb ist ... nämlich als Speditionsfahrzeug, wofür er mangels Luftfederung unbrauchbar ist. Es gab da mal Zeiten, als Güter ernsthaft mit der Bahn befördert wurden, und sowohl Waggons als auch LKW auf einer Standardhöhe von der Seite beladen wurden, zuerst noch mit Stauern, später mit Gabelstaplern. Diese Rampen gibt es noch, unsere Startups ziehen besonders gern in romantische alte Backsteinbauten, und dann stehst Du halt mit einem heutigen 7,5-Tonner vor einer deutlich höheren, festen Rampe. Die einzigen Möglichkeiten, eine schwere Palette da hochzubringen, sind nach dem superpräzisen Ablegen der Ladebordwandkante auf der Rampenkante 1) Elektroameise mit Schwung und im Schiebebetrieb (im Zugbetrieb kommst Du nicht hoch) 2) 3 bis 4 Mann als Schiebehilfe. So ungefähr alle 3 Monate habe ich das Vergnügen, mich damit mehrere Tage herumärgern zu dürfen. Ach so: Wenn Du einen IBC auf der Ladefläche zur Seite schiebst, um Platz zu machen, solltest Du entweder eine Ameise oder Helfer für's Zurückschieben in die Mitte haben ... schmale Spur, mechanische Federung ... der bleibt da sonst stehen und lacht Deine Bemühungen aus. Warum man so etwas macht? Niemand kauft einen Canter, weil er der Meinung ist, daß das ein supertolles Auto sei. Auch nicht die Leute, die den Canter gekauft haben, mit dem ich mich manchmal herumärgern muß. Es gibt genau ein Motiv für's Canter-kaufen: Zuladung. Daß das Ding 2,6 Tonnen und ein Atego 3,7 Tonnen wiegt, ist ja noch nicht die endgültige Situation. Danach kommt ein Aufbau mit Bordwänden und eine Schiebeplane und eine Ladebordwand, was bei beiden Autos das Gleiche wiegt, und dann hat am Ende der Canter die anderhalbfache Zuladung eines Atego. Oder die doppelte. Und das Geld wird eben nicht mit dem LKW-Gewicht verdient. Deshalb siehst Du jetzt immer mehr der kleinen Absetzkipper auf Canter. Die brauchen nämlich keine Luftfederung. Aber wenn Du ein Absetzgerät auf einen 7,5er-Atego baust, und dann eine Mulde lädst, dann dürfen in der Mulde eigentlich nur noch Kunststofffolienabfälle drin sein, mit Gartenabfällen ist der schon überladen. Bei der Feuerwehr braucht Ihr auch keine Luftfederung (wenn es nicht gerade ein Problem mit der Hallentorhöhe gibt). Und ein MLF sollte man sowieso lieber 2,30 breit bauen, dann fällt das Kippeln auf der zu schmalen Spur größtenteils weg. Also bleiben dann nur noch 3 Probleme: 1) Die 70er-Jahre-Sitze. Es gibt für Canter Konsolen, mit denen man Recaro-Luftfedersitze montieren kann. Recaro macht einen Superluxussitz, der in einen Canter höchstens von Reisemobilisten eingebaut wird, und einen Standard-Luftfedersitz, wie man ihn 2018 in einem LKW mindestens vorzufinden hofft. Falls Du Problem 2 gelöst hast, könntest Du allerdings auch einen richtig hochwertigen Festsitz erwägen. 2) Federung/Dämpfung. Auf originalen DDR-Landstraßen, Katzenköpfe, hochgewölbt in der Mitte, übergeteert, mit größeren "Unregelmäßigkeiten", fährst Du mit Iveco Eurocargo Parabelfedern 70 km/h, mit Daimler Atego Luftfedern 60, und mit dem Canter 40. Sofern Dein Verhältnis zu Bäumen nicht so innig ist, daß Du sie unbedingt umarmen möchtest. Ein australischer Ingenieur eines Aufbauherstellers, der im übrigen ein großer Fuso-Fan ist (nicht so unzuverlässig wie der europäische Mist), hat es mal so ausgedrückt: "Whatever you put under it ... it can only get better." 3) Die kurze Kabine ist eine Kippkabine, die lange nicht. Bzw. ein Kippgelenk hat die schon, das kannst Du aber nur mit viel Vorsicht und einem Hallenkran nutzen. Zugang zum Motor über Adventskalender. Ernsthaft. Manche Leute hatten ja geglaubt, Daimler habe als so ziemlich allerletzter Hersteller 1984 dieser Lösung entsagt, aber das ist ein Irrtum: Auch im Jahre 2018 möchte Dir Daimler gern ein Fahrzeug mit Adventskalender-Zugang zum Motor verkaufen. I'm not kidding you. Hans-Joachim | ||||
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