Der Dienstsport entwickelt sich leider auch in die falsche Richtung. Es würde ja schon reichen, in den Dienstplan ein paar Termine zu schreiben, zu denen sich die Leute freiwillig zum Sport treffen, heißt ne Runde laufen gehen, Radfahren, die nächste Turnhalle/Sportplatz besuchen und ein bisschen rumkicken... Und wer nicht will, kommt halt nicht.
Das ist aber vielen zu einfach. Denkweise: Wir sind die Feuerwehr, und kein Sportverein. Und wenn wir Sport machen, dann nennen wir es bitte Feuerwehrsport. Das erfordert Arbeitskreise und -gruppen, um Konzepte zu basteln. Dafür bilden wir dann extra Gruppen innerhalb der Feuerwehr. Dafür erfinden wir dann eine Feuerwehrsport-Coach-Ausbildung (die 4,5 Tage dauert und alle drei Jahre erneuert/verlängert werden muss - kein Witz). Und fehlen darf natürlich auch nicht das Deutsche-Feuerwehr-Fitness-Abzeichen in bronze, silber und gold, denn dafür machen wir den ganzen Aufwand ja. Und schon drehen die ersten Vollblutsportler durch, und wehe es kommt dann noch einer auf die Idee, man könne sich doch auch einfach mal an abgesprochenen Terminen ganz zwanglos zu einer Radfahr- oder Laufrunde zu treffen, oder in irgendeiner Form nen Ball misshandeln, jeder wie er will und kann, Hauptsache Bewegung und Teamgeist...
"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)
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