Rubrik | Kommunikationstechnik |
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Thema | Sachstand Einführung Digitalfunk in den verschiedenen Bundesländern | 35 Beiträge |
Autor | Mich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz | 838407 |
Datum | 22.03.2018 09:09 MSG-Nr: [ 838407 ] | 1939 x gelesen |
Atemschutz
Hallo,
Geschrieben von Manfred B.Wenn ich so etwas lese, kann ich nur den Kopf schütteln, wer da bei Planung und Umstellung verantwortlich war, gehört mit Mistgabeln aus dem Dorf gejagt.
So kommt das eben, wenn man essentiell wichtige Dinge wie die Anbindung der Leitstellen nicht zental vom Netzbetreiber her macht (auch wenn es vielleicht teurer wäre) sondern jedes Land seine eigenen Süppchen kochen lässt. In RLP hat man das irgendwie verpennt oder aus anderen Gründen verbummelt (wie manch andere Dinge bei moderner Kommunikation wie der landesweiten digitalen Alarmierung auch) und hat selbst 6 Jahre nach Inbetriebnahme des Netzes teilweise noch gar keine echte Anbindung ans Digitalfunknetz. Dass eine Leitstelle nur über die Luftschnittstelle (also einfache FRTs) im Netz hängt, kann man nicht als Anbindung bezeichnen. Das gleiche gilt für die Statusauswertung, die auch noch nicht funktioniert. Auch der Umgang mit der Programmierung der Endgeräte in RLP hat seine Vor- und Nachteile. Vorteil: Jeder hat landesweit die gleiche Programmierung, vor Ort braucht man keine Detailkenntnisse in der Programmierung der Geräte. Nachteil: Selbst einfachste Anpassungen, z.B. an spezielle Zubehörgeräte sind nur unter größtem Aufwand oder eben gar nicht möglich. Führte z.B. dazu, dass wir unsere vorhandenen Atemschutzsprechgarnituren nicht mit einem von einem Zubehörhersteller verfügbaren Adapter an die Digitalfunkgeräte anschließen konnten, weil dazu die Mikrofonverstärkung softwaremäßig hätte angepasst werden müssen. Das wollte man aber nicht, also konnten wir die vorhandenen Sprechgarnituren auf den Müll werfen. Wünschenswert wäre hier eine Programmiervariante, bei der solche wenigen Einstellungen auch vor Ort getätigt werden könnten.
Das ist aber kein Problem des Digitalfunks an sich sondern ein administratives Problem in unserem Bundesland.
Es zeigt sich auch, dass die Behebung von Abdeckungsproblemen, wo es sie denn gibt, sehr langsam und zäh ist. Wir haben auch eine Stelle mit Empfangslücken, die auch schon vor Jahren von der zuständigen AS durch eigene Kontrollmessungen bestätigt wurde. Eine Abhilfe wurde für "irgendwann mal" zugesagt, geändert hat sich bisher noch nichts.
Es ist beim Digitalfunk sicher nicht alles Gold was glänzt und es gäbe da einige Dinge, die besser laufen könnten. Das ist aber weniger die zugrundeliegende Technik sondern fast nur administrative Dinge, die da schieflaufen. Man hat die Probleme des Analogfunkes vor allem in der Ausführung als Insellösung (lauter kleine separate Netze) nicht mehr, dafür halt andere.
Man sollte sich aber langsam aus der "früher war alles besser"-Mentalität bei diesem Thema verabschieden. Das war bei weitem und erst recht nicht überall so. Ein "zurück" wird es sowieso nicht mehr geben.
Gruß,
Michael
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