Rubrik | Recht + Feuerwehr |
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Thema | Ausrücken ohne Alarmierung #
| 68 Beiträge |
Autor | Manf8red8 B.8, Tittmoning / | 837011 |
Datum | 29.01.2018 03:34 MSG-Nr: [ 837011 ] | 5400 x gelesen |
Tragkraftspritze
Verkehrsunfall
Am 18. August 2017 hatten wir in der Leitstelle Traunstein (zuständig für die Landkreise TS, MÜ, AÖ und BGL) durch ein heftiges Unwetter folgende Lage:
- zeitgleiche Alarmierung und Abarbeitung eines Massenanfall von Verletzten (ManV) Stufe 10-15 in Übersee
- gemeldete 6 Personen im Wasser (gekentertes Boot im Chiemsee) und 2 vermisste Stand Up Paddler am Chiemsee
- Anforderungen von der Leitstelle Innviertel für einen dortigen ManV
- mehrere zeitgleich gemeldete VU mit eingeklemmten Personen
- Zugevakuierung mit 90 betroffenen Personen
allein zwischen 21.00 und 0.00 Uhr gingen ca. 3600 Notrufe per Telefon ein, die Leitstelle war trotz voller Besetzung extrem überlastet.
Geschrieben von Thomas H.Die Leitstelle ist ein Dienstleister, der Kommunikation und Disposition in Eurem Auftrag übernimmt.
"Fällt die Leitstelle aus", kümmere ich mich selbst darum.
Die Feuerwehr ist Pflichtaufgabe der Kommune, also ist auch dort der Kern aller Aufgaben.
-> Gerätehaus besetzen, ggf. noch ein Fahrzeug/Funkgerät vor das Rathaus, denn dort laufen die Bürger auf, die Lösungen brauchen.
4m-Ausweich-Kanal schalten oder 2m-Kanäle nutzen.
Einsätze dokumentieren, von Alarmierung bis Abschluss.
Bei Wiedererreichbarkeit der Leitstelle: Gesammelte schriftliche Rückmeldung
In ähnlicher Art und Weise wurde von der Leitstelle Traunstein ein Konzept erarbeitet, die solche Lagen beherschbar machen soll.
Bei der Alarmierung wird das Stichwort "Unwetter" ausgegeben, dann treten folgende Anweisungen in Kraft:
* Die Feuerwehr erhält Alarmfax(e) mit den Einsätzen
* das FMS wird nicht mehr benutzt, die Feuerwehr meldet nur nur "Alarm angekommen", es erfolgen auch keine Lagemeldungen per Funk
* die Feuerwehr stellt für ihre Einsätze einen eigenen Disponenten ab, der die Einsätze koordiniert
* jeglicher Funkverkehr innerhalb der Feuerwehr geht auf eine eigene Rufgruppe, die Standardrufgruppe des Landkreises wird zur ausschließlichen Komunikation mit der Leitstelle genutzt
* die Leitstelle wird nur in Notfällen angefunkt, z.B. Alarm "Baum über Straße" -> Einsatzlage "Auto unter Baum, Person eingeklemmt"
* alle weiteren Alarmierungen werden nur noch per Fax übermittelt
* die Feuerwehr fährt u.U. das eigene Einsatzgebiet ab, um evtl. Schadenslagen selbst festzustellen, vor allem sollen überörtliche Straßen geräumt werden, um den Rettungsdiensten oder evtl. benötigten weiteren Kräften den Weg freizumachen
* sollte die Feuerwehr für einen überörtlichen Einsatz benötigt werden, erfolgt die Alarmierung nur per Fax, die Disponent im Gerätehaus muss dann seine Kräft entsprechen koordinieren.
* das Feuerwehrhaus bleibt so lange besetzt, bis alle Einsätze abgearbeitet worden sind und meldet dann an die Leitstelle wieder Einsatzbereitschaft
* Im Falle eines großflächigen Stromausfalles bleibt das Gerätehaus als Notrufstation besetzt
Mit diesen Massnahmen will man die Leitstelle entlasten, so dass sie sich auf die wichtigen Aufgaben konzentrieren kann, das Annehmen von Notrufen.
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