Geschrieben von Jürgen M.So was fördert Cliquenwirtschaft. Dann hast du die Cliquen aber schon vor der Wahl. Und zwar so, dass sie sich über (in kleinen Einheiten) einfachste Entscheidungen (so ein Wahnsinnsamt ist ein Einheitsführerposten nun auch wieder nicht, vom Stellv. ganz zu schweigen) nicht im Vorfeld offen einigen können. Die geheime Wahl fördert diese Cliquenbildung dann nur noch, und insbesondere wenn es knapp ausgeht hast du hinterher i.d.R. viel mehr Probleme als vorher.
Und nachts um drei fährst du mit diesen Cliquen, i.d.R. gut durchmischt, zum VU PKlemm oder robst im Innenangriff durch verrauchte Flure. Da soll dann ein besonderes Vertrauensverhältnis Grundlage der guten Arbeit sein, und wenns um irgendwelche Stellvertreterpöstchen geht soll der offene Umgang miteinander vermieden werden. In meinen Augen passt das nicht zusammen.
Ich kenne keine Fälle, wo eine Wahl Streitereien in kleineren Einheiten hervorgerufen hat, die nicht vorher schon ordentlich schwelten. Fragt man die etwas älteren Semester, die vor 2005 schon offene Wahlen von Führungskräften in Feuerwehren erlebt haben (erst da kam die geheime Wahl ausdrücklich ins LBKG, vorher haben die Feuerwehrangehörigen nur zur Ernennung vorgeschlagen), war das Konfliktpotential damals geringer. Man musste sich eben vorher irgendwie aussprechen.
"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)
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