Geschrieben von Steffen W.Dazu könnte die Feuerwehr Bruchsal aktuell sicher eine "einsatznahe Auskunft" geben.
Eher nicht, das waren zwei völlig unterschiedliche Lagen.
In London war es ein massiv auslegungsüberschreitendes Ereignis, mit den entsprechenden Folgen für den Einsatzerfolg und vor allem für die Bewohner.
In Stutensee dagegen spricht den Berichten nach nicht viel dafür, dass das Ereignis über die Auslegungsgrenzen (hier wohl: Vollbrand einer Wohnung) wesentlich hinaus gegangen ist.
Letztendlich muss man doch bei Wohnungsbränden in Hochhäusern drei bis vier verschiedene Gefährdungsstufen unterscheiden:
Für die Bewohner der betroffenen Wohnung hängt das Leben vor allem an einer frühen Branderkennung (Rauchwarnmelder!) und der Selbstrettung. Eine Rettung durch die Feuerwehr kann nicht planmäßig sichergestellt werden (auch wenn man es in der Praxis natürlich immer versuchen wird und auch manchmal Erfolg hat). Das gilt so aber auch für alle anderen Gebäudearten!
Die Bewohner der Wohnungen auf dem selben Flur (Rauchabschnitt) sind unmittelbar gefährdet. Bei verrauchtem Flur ist für sie vor allem die geschlossene und rauchdichte Wohnungstür überlebenswichtig; die Rettung durch die Feuerwehr (verteidigen oder in Sicherheit bringen) ist der reguläre Plan. Die bauliche Trennung der Nutzungseinheiten soll planmäßig stand halten, bis die Maßnahmen der Feuerwehr greifen. Bei rauchfreiem Flur ist die Selbstrettung möglich.
Alle anderen Bewohner sollten planmäßig rauchfreie Fluchtwege vorfinden und sich selbst in Sicherheit bringen. Unmitelbar kritisch wird es aber im Grunde nur für die Wohnung(en) direkt über der Brandwohnung (der Feuerüberschlag über die Fassade ist planmäßig nicht auszuschließen).
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