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RubrikFeuerwehrtechnik zurück
ThemaSchlauchtragekorb63 Beiträge
AutorStef8fen8 W.8, Elmstein / Rheinland-Pfalz826710
Datum15.01.2017 20:10      MSG-Nr: [ 826710 ]5885 x gelesen
Infos:
  • 14.01.17 MULTICAGE
  • 13.01.17 FW-Magazin: Schlauchtragekorb - Ab ins Körbchen
  • 13.01.17 FW-Magazin: Schlauchtragekorb - Modelle im Praxis-Test
  • 13.01.17 DIN 14827-1 Schlauchtragekörbe

  • Geschrieben von Jürgen M.Ist im praktischen Einsatz eines Schlauchtragekorbes dieser Unterschied relevant?

    Ob das Teil bei 300°C oder 600°C über den Jordan geht ist doch egal.


    Ist es. Mal als Beispiel für Datenblätter mit relevanten Werkstoffkennwerten:

    Polyaryletherketone von Ensinger

    Datenblatt TECAPEEK natural

    Also geht ein Bauteil aus diesem Werkstoff schon bei ~160°C "über den Jordan". Verglichen mit AlMg3 (3.3535 als Werkstoffnummer):

    Beispiel für ein Datenblatt für AlMG3 welches Kennwerte für verschiedene Termperaturen aufführt

    Ein Bauteil aus diesem Werkstoff geht also erst bei ~300°C "über den Jordan".

    ===

    Temperaturbeständigkeit in Form der Schmelztemperatur war jetzt der einfachste und eingängigste Kennwert aber es gibt natürlich noch viele andere Materialkennwerte die für einen Hochleistungskunststoff wie PEEK und eine Aluminiumlegierung wie AlMg3 stark voneinander abweichen. Mann kann natürlich einen Tragekorb aus Kunstoff fertigen und damit Vorteile gewinnen, welche mit einem metallischen Werkstoff unmöglich wären aber damit kommen auch Nachteile mit sich.

    Aluminium weist z.B. auch eine relativ hohe Duktilität (auch wieder je nach exakter Legierung natürlich), was bedeutet, daß es sich verformt und "fließt" bevor es bricht. Es ist also auch gut umformbar durch Biegen, Abkanten, etc. vor allem auch im warmen Zustand. Kunststoffe wie PEEK dagegen haben eine Neigung zum Sprödbruch, das Material verformt sich nicht vor dem Bruch sondern bricht "schlagartig". Kann man dann auch an Werkstoffkennwerten wie dem E-Modul, der Zugfestigkeit, etc. ablesen.

    Nur will ich hier keinen Exkurs in die Werkstoffkunde und Werkstoffwissenschaft durchführen sondern einfach nur klarmachen, daß es eben nicht so einfach ist mit der Werkstoffauswahl. Natürlich kann man metallische Werkstoffe durch Kunststoffe ersetzen aber dies hat sowohl Vorteile als auch Nachteile und geht immer mit einer Anpassung der geometrischen Form einher. Nicht umsonst wird ja von einer Wabenstruktur gesprochen.

    Mir geht es auch nicht prinzipiell darum, einen Schlauchtragekorb aus Kunststoff schlechtzureden. Ganz im Gegenteil, den Ansatz finde ich sehr gut. Trotzdem habe ich einige kritische Fragen und Bedenken dazu, die mir als Maschinenbauer dazu einfallen. Ob die Vorteile die Nachteile aufwiegen, muss man dann in der Praxis sehen. Scheint ja prinzipiell ein junges und innovatives Unternehmen zu sein, mit einem der beiden Geschäftsführer Jahrgang 1995 und im Februar 2015 gegründet. Also Respekt davor und ich drücke die Daumen, daß das Produkt das hält was es verspricht.

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