alter Server
News Newsletter Einsätze Feuerwehr-Markt Fahrzeug-Markt Fahrzeuge Industrie-News BOS-Firmen TV-Tipps Job-Börse


RubrikKommunikationstechnik zurück
ThemaSächsische Großleitstellen gehen noch später ans Netz15 Beiträge
AutorJens8 N.8, Ohorn / Sachsen820097
Datum13.05.2016 14:36      MSG-Nr: [ 820097 ]3882 x gelesen
Infos:
  • 04.06.12 FREQUENTIS unterzeichnet Vertrag für den technischen Betrieb der BOS-Stelle Digitalfunk Sachsen
  • 04.06.12 Secure Service Provision GmbH (Mitglied der Frequentis-Gruppe)

  • Der erste Landkreis will nun gegen den Freistaat klagen, um die entstandenen Kosten der späteren Inbetriebnahme der IRLS zu bekommen. Bisher stellt sich der Freistaat quer, einige Landkreise gehen auf Kuschelkurs, Görlitz will nun klagerechtlich sein Geld wieder haben.

    Geschrieben von ---Sächsische Zeitung---
    Streit um Rettungsleitstelle

    Die zentrale Einrichtung in Hoyerswerda ging mit zweijähriger Verspätung in Betrieb. Das kostete die Landkreise viel Geld. Görlitz will deshalb gegen den Freistaat klagen.

    Bautzen/Görlitz.

    Seit eineinhalb Jahren werden alle Einsätze von Notärzten und Feuerwehren in der Oberlausitz von der zentralen Rettungsleitstelle in Hoyerswerda koordiniert. Probleme im Arbeitsalltag gibt es kaum noch. Doch hinter den Kulissen schwebt der Streit um die verspätete Inbetriebnahme dieser zentralen Einrichtung. Die Landkreise Görlitz und Bautzen haben dem Freistaat eine Rechnung geschickt. Weil die Software nicht pünktlich geliefert wurde und die Leitstelle später als gedacht in Betrieb ging, wollen sie 1,4 Millionen Euro vom Freistaat, allein der Landkreis Görlitz 780 000 Euro. Bislang aber schlugen alle Bemühungen um eine Einigung fehl.

    Der Kreistag Görlitz hat nun als Erster der Beteiligten die nächste Eskalationsstufe im Streit gezündet. In der vergangenen Woche beschloss er nicht-öffentlich, Landrat Bernd Lange soll über einen Rechtsanwalt Klage gegen den Freistaat einlegen. In der Begründung der Vorlage heißt es noch: Der Rechtsstreit soll möglichst zusammen mit dem Landkreis Bautzen geführt werden. Der aber hat derzeit keine Absicht, eine Klage zu erheben, sondern wartet ab, ob er auf anderem Wege seine Mehrkosten beglichen bekommt. Wir haben beim Freistaat einen Antrag auf Förderung von Mehraufwendungen gestellt, erklärt Sprecherin Franziska Snelinski vom Bautzener Landratsamt. Dieser ist noch nicht entschieden. Derzeit laufen die Abstimmungsgespräche. Diese sowie die Entscheidung über den Fördermittelantrag sollen zunächst abgewartet werden. Der Landkreis Görlitz äußerte sich am Donnerstag nicht zu dem Fall gegenüber der SZ.

    Wer hat die Schuld?

    Seit mehr als zwei Jahren streiten sich die Kreise Bautzen und Görlitz auf der einen Seite und der Freistaat auf der anderen Seite, wer die Schuld an der verspäteten Inbetriebnahme der Leitstelle in Hoyerswerda trägt. Ein Brief folgt dem nächsten zwischen den Landratsämtern und dem Innenministerium. Doch in der Sache bewegt sich nichts. Schon vor Monaten hatte der Chef des Rettungswesens im Kreis Görlitz, Hans Richter, vor dem Kreistag angedroht, eine Klage zu prüfen. Öffentlich erklärte er damals, das Versagen des Freistaates habe den Kreis Geld gekostet. Nun heißt es in der Vorlage für den Kreistag Görlitz: Nach rechtlicher Prüfung ist festzustellen, dass es möglich ist, den Freistaat zu verklagen. Beschlossen wurde das dieses Mal aber hinter verschlossenen Türen; der Kreis wollte nicht zu viele Details vor einer Gerichtsverhandlung publik werden lassen.

    Ursprünglich sollte die Leitstelle in Hoyerswerda am 30. Juni 2011 in Betrieb gehen. Anschließend war vorgesehen, dass die bislang bestehenden Leitstellen in Hoyerswerda, Bautzen, Löbau, Görlitz und Weißwasser umziehen und ihre Arbeit an den bisherigen Standorten einstellen sollten. Weil aber die Software für den Digitalfunk und ein Funk-Notruf-Abfragesystem nur mit monatelanger Verzögerung zur Verfügung stand, konnten die Leitstellen erst mit zweijähriger Verspätung umziehen. Für diese Probleme machen die Landkreise ausschließlich den Freistaat verantwortlich, der auf sachsenweit einheitliche Technik für alle fünf Großleitstellen drängte und sie auch bestellte.

    Das Innenministerium sieht aber keine Schuld bei sich. Denn die Landkreise hätten die Technik bei der Software-Firma nicht rechtzeitig abgerufen. Zudem seien sie auch frühzeitig von Verzögerungen informiert gewesen. Daher lehnt das Innenministerium, zuletzt in einem Schreiben vom Februar dieses Jahres, jedes finanzielle Entgegenkommen ab.

    Der Briefverkehr zwischen den Oberlausitzer Landratsämtern und dem Innenministerium gibt auch einen tiefen Einblick in die technischen Probleme. So hatte der Freistaat Software im Wert von 16 Millionen Euro ursprünglich geordert. Beim Techniktest seien aber 240 Softwaremängel aufgetreten, was einen Nachtrag in Höhe von 6 Millionen Euro erforderte.


    Ich gebe hier ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.

    Beitrag inhaltlich zustimmen / ablehnen

    << [Master]antworten 
    flache AnsichtBeitrag merkenalle Beiträge als gelesen markieren
    Beitrag weiterempfehlen

     04.06.2012 21:25 Jens7 N.7, Ohorn
     04.06.2012 21:28 ., Dinslaken
     04.06.2012 21:30 Jürg7en 7M., Weinstadt
     04.06.2012 21:32 Jens7 N.7, Ohorn
     05.06.2012 03:24 Jens7 N.7, Ohorn
     07.06.2012 13:59 Ralf7 H.7, Drebkau
     15.06.2012 00:51 Jens7 N.7, Ohorn
     26.06.2012 10:38 Jens7 N.7, Ohorn
     26.06.2012 10:54 Jens7 N.7, Ohorn
     06.11.2012 21:27 Jens7 N.7, Ohorn
     12.04.2013 09:21 Jens7 N.7, Ohorn
     28.08.2013 08:04 Jens7 N.7, Ohorn
     18.09.2013 08:30 Jens7 N.7, Ohorn
     05.04.2016 08:11 Jens7 N.7, Ohorn
     13.05.2016 14:36 Jens7 N.7, Ohorn

    0.304


    Sächsische Großleitstellen gehen noch später ans Netz - Feuerwehr-Forum / © 1996-2017, www.FEUERWEHR.de - Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Mayer, Weinstadt