Rubrik | Katastrophenschutz |
zurück
|
Thema | Waldbrände Kanada, mehr als 10.000 Menschen auf der Flucht bzw. evak. | 35 Beiträge |
Autor | Bern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg | 820003 |
Datum | 10.05.2016 12:08 MSG-Nr: [ 820003 ] | 3884 x gelesen |
Infos: | 18.06.16 Auswertung weltweiter Waldbrände
|
Deutscher Feuerwehrverband e.V.
Guten Tag
Geschrieben von Thomas E.
Der geplante Einsatz war 1975 auch nicht so richtig geplant.
Dazu schrieb der damalige Präsident des DFV Albert Bürger in einem Erfahrungsbericht zur Waldbrandkatastrophe 1975 u.a.:
"[...]Wir alle im Brandschutz Tätigen sollten aber aus dieser größten Brandkatastrophe des Jahrhundert Lehren und Konzequenzen ziehen. Dafür sollen nachstehende Denkanstöße noch unter dem Eindruck der Katastrophe gegeben werden.
Als eindeutiger Mangel bei der Brandbekämpfung in der Lüneburger Heide erwies sich die Beurteilung der Lage auf Grund von Informationen und die daraus resultierende Führung der Einsatzkräfte und ihre Versorgung. Es wurde deutlich, daß nur handfeste Informationen von der Brandfront die Katastropheneinsatzleitung handlungsfähig machen kann. Deutlich wurde aber auch, daß neben der Katastropheneinsatzleitung ein Führungsstab am Ort der Katastrophe die Bekämpfung derselben zu übernehmen hat, der die verschiedenen Kräfte koordiniert, das Wissen und Können der Fachführer effizent werden läßt und mit starker Hand die erforderlichen Abwehrmaßnahmen anordnet und durchsetzt. Es wird deshalb notwendig werden, daß die Feuerwehren auf Länderebene, auf der Ebene der Regierungsbezirke und der Kreise Führungsgruppen bilden, die sofort nach Eintritt einer Katastrophe auf ihrer Ebene verfügbar sind und mit vorbereiteten Führungsmitteln zielbewußte Katastrophenbekämpfung einleiten. Solche stehts verfügbaren Führungsgruppen müssen personell festgelegt und eine mehrfache Besetzung haben. Die Mitglieder dieser Führungsgruppen müssen qualifizierte Fachführer und im Führen von Verbänden und im Mitwirken in gemischten Verbänden ausgebildet sein. Sie müssen Führungstechnik und Führungsmittel beherrschen und sich mit anderen Fachführern koordinieren können. Wer jedoch über die Normeinheiten Löschgruppe und Löschzug hinaus führen will, muß auch Führungswissen besitzen. Seit Jahren verlangen ich immer wieder die Durchführung von Führungsseminaren und Lehrgängen zur Vermittlung von Führungswissen. Diese Katastrophe sollte der letzte Anstoß dazu sein, daß man insbesondere für Freiwillige Feuerwehren im Rahmen der Ausbildung durch die Länder nurmehr dieses sachgebiet "Führungswissen" ernst nimmt. Ich fühle mich verpflichtet, dieses Problem der Ständigen Konferenz der Innenminister zu unterbreiten.
Die Freiwilligen Feuerwehren wurden in den letzten Jahren verstärkt mit dem modernen Führungs- und Kommunikationsmittel "Funk" ausgestattet. Diese fernmeldetechnische Dienst wir weiterhin verbessert und verbreitet werden. Wer sich jedoch dieses Mittels zum Führen, Informieren und Kommunizieren bedienen will, muß es beherrschen könen. In der Lüneburger Heide hat es sich gezeigt, daß noch viel Ausbildung betrieben werden muß, um unser Fernmeldemittel bis zur letzten Möglichkeit ausschöpfen zu können. Auch bedarf es einer weiteren Verbesserung der Ausrüstung, insbesondere hinsichlich beweglicher Leitstellen bei den Freiwilligen Feuerwehren. Unvorhergesehbare Katastrophen kann man nur wirkungsvoll begegnen, wenn mögliche Katastrophenlagen vorher überdacht und planmäßig durchgespielt werden. Es muß deshalb gefordert werden, daß künftig Katastrophenschutzübungen größeren Stils Ländergrenzenüberschreitend und gemeinsam mit anderen Organisationen und der Bundeswehr geführt werden.
[...]"
Teils immer noch aktuell !?
Gruß aus der Kurpfalz
Bernhard
" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"
(Heinrich Heine)
 Beitrag inhaltlich zustimmen / ablehnen
|
<< [Master] | antworten | |
flache Ansicht | Beitrag merken | alle Beiträge als gelesen markieren |
|