Je länger die Kohlenwasserstoffkette ist, desto kleiner wird die UEG. Da allerdings oberhalb C9 sich bei "normalen" Temperaturen kein explosionsfähiges Gemisch mit Luft mehr bilden kann, die Dampfdrücke sind zu gering, ist Nonan die aus messtechnischer Sicht sinnvollste Kalibriersubstanz.
Ein Nonanprüfgas muss man sich über eine Verdampferanlage herstellen, es gibt dafür im wesentlichen 2 unterschiedliche Ansätze: erzwungene Verdampfung über Volumendosierung und isotherme Verdampfung aus flüssigem Nonan im Wasserbad.
Da diese Nonanprüfgasherstellung einiges an technischem Wissen erfordert, beschränkt man sich oft auf Pentan, das als Prüfgas verfügbar ist. Hexan als Prüfgas wäre zu aufwändig (anderes Thema).
Methan ist als alleiniges Prüfgas wenig sinnvoll, da es aufgrund seiner hohen UEG keine besonderen Anforderungen an die Sensitivität des Pellistors stellt. Allerdings ist eine zusätzliche Kalibrierung mit Methan nach Justierung auf Pentan schon sinnvoll, da es am schlechtesten am KAT umgesetzt wird, also Vergiftungen des KAT (bspw. durch Silikone, HalogenKW, Schwefelverbindungen) am sichersten aufdecken kann.
Einige Hersteller, deren GWG keine Nonanprüfung hat (Dekra, BAM), weisen auf die ebenso gute Kalibrierung und Justierung mit Pentan hin, wenn dazu ein herstellerspezifischer Faktor berücksichtigt würde: dies ist nach meiner Erfahrung Unsinn; insbesondere wegen den in GWG (mit Pumpen) verbauten Elastomeren, die als starker Absorber für Nonan wirken. Aber auch ohne diesen Grund ist die erforderliche Sensitivität des Pellistors für Nonan höher als für Pentan und ändert sich wahrscheinlich auch stoffspezifisch über die Zeit.
Grundsätzlich gilt für jeden beliebigen Sensor eine individuelle Sensitivität auf jede individuelle Substanz. Zusätzlich muss die UEG der betreffenden Substanz bei der Beurteilung der Eignung eines Sensors für einen spezifischen Einsatzzweck beachtet werden.
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