Geschrieben von Jakob T.Das sehe ich nicht so.
Ziehe von dieser Zahl alle die ab, die auf Grund ihrer Zugehörigkeit zu einer Hilfsorganisation oder eines Verbandes tätig waren oder tätig sein mussten und Du wirst sehen, so viele aus der Durchschnittsbevölkerung waren das nicht.
Moment, moment: Beim Aufbauen ist das richtig, was Du beschreibst. Das machen Feuerwehr, THW, HiOrgs.
Für die Hilfe bei der Betreuung haben sich hier beim Flüchtlingsheim der Stadtmission um die Ecke anfänglich 1200 Leute eingetragen. Inzwischen sind das deutlich weniger, aber Deine Wahrnehmung, daß sich die Durchschnittsbevölkerung daran nicht beteiligt, die ist einfach falsch (von einigen Regionen Sachsens jetzt vielleicht einmal abgesehen).
Daß es hier lokal so viele sind, mag ein wenig daran liegen, daß das Lageso in der Nähe ist, und die Zustände dort wurden von vielen Bürgern als unakzeptabel angesehen. Also ein Engagement der Marke "Leute, wenn wir keinen Flughafen bauen können, okay, aber so etwas geht doch nun einfach nicht!", häufig mit der Vorstellung verbunden, daß sich die Zustände irgendwann bessern (zum Beispiel nach dem bisher vergeblich ersehnten Rauswurf des Sozialsenators, was in diesem Fall keine Frage der Parteizugehörigkeit, sondern der Fähigkeiten ist), und das Engagement dann nicht mehr erforderlich sei.
Mir kommt gerade der Verdacht, daß Du einfach nicht mitkriegst, was da passiert, denn ... die Flüchtlingshilfe für die lokale Aufnahmeeinrichtung hier ist nach außen hin nichts weiter als ein Stundenplan im Internet, in den man sich einträgt. Kein Haus, kein Schild, keine formelle Organisation ...
Davon nichts mitzukriegen, halte ich übrigens für einen schweren Fehler. Denn eigentlich findest Du dort eine Vorauswahl von Leuten versammelt, von denen zumindest einige sich gut in Feuerwehr oder HiOrg machen würden. (Mehrheitlich weiblich, aber das setze ich eigentlich als bekannt voraus.) Sollte es tatsächlich so sein, daß in größere Teile Syriens Frieden einkehrt (woran ich noch nicht wirklich glaube), dann wäre es klug, die Leute dort abzuholen.
Hans-Joachim
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