Rubrik | Katastrophenschutz |
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Thema | Belgisches AKW - war: Reaktorunfall Japan, Maßnahmen in Deutschland | 43 Beiträge |
Autor | Hans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin | 815251 |
Datum | 24.12.2015 14:30 MSG-Nr: [ 815251 ] | 11102 x gelesen |
Infos: | 03.02.18 Bastelprojekt: Geigerzähler misst Ortsdosisleistung
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Technisches Hilfswerk
Geschrieben von Ludger F.Ein paar Statistiken aus dem Internet heraussuchen und damit die Herausforderungen der Energiewende als nicht vorhanden zu erklären finde ich persönlich dann doch sehr gewagt.
?
Ich habe doch niemals behauptet, daß es keine Herausforderungen gibt. Ganz im Gegenteil: Es ist doch erfreulich, daß dies nicht einfach ist. Dieses Land lebt davon, technische Lösungen für schwierige Probleme zu finden.
1983 haben HEW, Schleswag und RWE versucht, eine Windenergieanlage zu bauen. Das Ding war ein Desaster, ist insgesamt 420 Stunden gelaufen, das Problem wurde von einer älteren Generation deutscher Ingenieure für nicht handhabbar erklärt. Inzwischen kannst Du als Kunde eines bestimmten deutschen Herstellers ein Wartungsprogramm bekommen, mit dem nach Überschreiten der Auslegungslebensdauer von 20 Jahren auch weiterhin eine Verfügbarkeit von 97% garantiert wird. Neue Anlagen werden gleich für 30 Jahre verkauft. Von solchen Leistungen kann dieses Land leben - nicht von Betrugssoftware. Genau deshalb, weil es richtig schwierig war.
Geschrieben von Ludger F.1) Was Thorsten mit "Strom verschenken" meinte ist wohl z. B. das:
http://www.windindustrie-in-deutschland.de/fachartikel/negative-strompreise-eine-chance-fuer-die-energiewende/
Natürlich kann der Strompreis auch negativ werden. Daß der Preis negativ werden kann, sagt aber doch nichts über den Preis aus, zu dem tatsächlich exportiert wird! Der tatsächliche Preis schwankt fröhlich hin und her, und ist keineswegs niedriger als der Importpreis..
Geschrieben von Ludger F.2) Die Statistik der BNetzA zum Thema Stromausfall (Minuten pro Kunde und Jahr) hat wenig damit zu tun, dass die Volatilität durch die Wind- und PV-Erzeugung und der Stromhandel in den letzten 10 Jahren stark zugenommen haben und es dadurch eine immer größere Herausforderung geworden ist, die Systemstabilität im Stromnetz aufrecht zu erhalten.
Die größte Herausforderung für die Systemstabilität im Stromnetz ist der ungeplante Ausfall konventioneller Kraftwerksblöcke, mit großem Abstand. Einfach deshalb, weil es dabei um weit größere Beträge geht.
Bei der unterschiedlich hohen Einspeisung von Wind- und Sonnenenergie ist ja nicht die Amplitude interessant, sondern die Differenz zwischen der Prognose für die Erneuerbaren und der tatsächlichen Lieferung. Der maximale Prognosefehler liegt dabei deutlich unter dem Ausfall konventioneller Blöcke.
Der heftigste Angriff auf die Systemstabilität in den letzten Jahren hatte nichts mit Wind oder Sonne zu tun, sondern ging auf das Konto zweier neuer Braunkohlenblöcke der RWE in Neurath. Kein Prognosefehler bei Wind oder Sonne kommt auch nur in die Nähe eines solchen Ausfalls.
Geschrieben von Ludger F.Mit Feuerwehr hat das aber alles nur wenig zu tun und deshalb ist das Forum hier wohl nicht der Platz, wo dieses Thema weiter im Detail diskutiert werden sollte.
Mit Feuerwehr hat das eine ganze Menge zu tun, denn es sind ja Feuerwehren und THW, die im Falle eines Falles irgendwie irgendeinen Notbetrieb organisieren sollen. (Oder die bei einem schweren Problem in Cattenom oder Tihange den Dekon-P bemannen dürfen.) Dabei ist es jedoch wichtig, sich mit tatsächlich bestehenden Risiken auseinanderzusetzen. Das größte Risiko der Energiewende ist nicht die Erzeugungskapazität, sondern die Transportkapazität. Während die Prognosen für die Erneuerbaren tatsächlich verbessert worden sind und man das Herauf- und Herunterfahren konventioneller Blöcke tatsächlich inzwischen gut im Griff hat, sind die geplanten Stromtrassen bisher halt nur theoretisch vorhanden, reine Imagination. Da steckt das Risiko!
Und in einer Menge lästiger Details. Beispielsweise der Frage, wo die Regelenergie herkommen wird, wenn Deutschland in Zukunft an manchen Tagen 100% seines Stroms aus Windenergie beziehen wird (vorgestern waren wir bei 58% in der Nacht). Erst dieses Jahr hat man erstmalig (in Belgien) auch so richtig wirklich praktisch erprobt, Regelenergie mit Windenergieanlagen bereitzustellen. Zeit wird's...
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| 17.03.2011 18:10 |
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Mich7ael7 R.7, GL (Köln) Reaktorunfall Japan, Maßnahmen in Deutschland | |