Rubrik | Freiw. Feuerwehr |
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Thema | Suchhundestaffel gründen #
| 72 Beiträge |
Autor | = an8ony8m =8 a8., 3 / überall | 813458 |
Datum | 27.10.2015 14:48 MSG-Nr: [ 813458 ] | 17048 x gelesen |
Infos: | 27.10.15 DFV Fachempfehlung zum Thema
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Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben
hi
Die Rettungshundearbeit ist als Bestandteil der Feuerwehrarbeit anzusehen, wobei hier der einsatztaktische Anspruch auf die Trümmersuche bei Feuerwehren bestehen sollte, Flächensuche wird als optimale Ergänzung angesehen, die Vermisstpersonensuche ist ebenfalls möglicher Bestandteil der Rettungshundearbeit, jedoch liegt diese vom Aufgabenspektrum von der originären Arbeit am weitesten entfernt. Reine Hundestaffeln mit "Mantrailern", bzw. Vermisstpersonensuchhunden sind äußert selten bei den Feuerwehren in Deutschland und bestehen aktuell gar nicht mehr.
Am besten ist es, wenn sich eine Rettungshundestaffel aus den Reihen der Feuerwehr selber gründet und diese Aufgabe nicht von außen an die Feuerwehr eingetragen wird, hier sollten eher die bestehenden Einheiten des BRH oder der anderen Hilfsorganisationen genutzt werden. Eine Rettungshundeeinheit aus Reihen der Feuerwehr bringt durchaus einige Vorteile mit sich, aber nur wenn die Hundeführer im System der Feuerwehr integriert sind und über mindestens eine Grundausbildung verfügen und sich der Führungsorganisation unterstellen können und vor allem bei der Trümmersuche in die Führungs- und Einsatzstellenorganisation der Feuerwehr einfügen und über gleiche Aus- und Fortbildung verfügen.
Eine reine Mantrailer-Staffel bei einer Feuerwehr kann ich aus persönlichen Erfahrungen nicht empfehlen, eine von aussen an die Feuerwehr eingetragene Rettungshundestaffel kann funktionieren, jedoch muss sich jede Feuerwehr über mögliche Kosten und Finanzierung sicher sein.
Die bereits verlinkten Mindeststandards der RHOT sind zu beachten, vor allem wenn es um Ausbildungs- und Prüfungsstandards geht, diese sind in einigen Bereichen durchaus strenger als bei K9 Einheiten, so dass dieser Schritt gut überlegt sein sollte.
Vermisstpersonensuchhunde sind eine durchaus sinnvolle Ergänzung der Feuerwehr- und Rettungsarbeit, z.B. wenn Personen nach einem Verkehrsunfall vermisst werden, auch kann Flächensuche und Personensuche kombiniert werden, jedoch erfolgen die überwiegende Mehrzahl der Einsätze als Amtshilfe für die Polizei, so dass Zweifel an der Existenzberechtigung reiner Vermisstpersonenstaffeln bestehen dürfen, sie aber als optionale Ergänzung zu Trümmer- und Suchhunden in geringer Zahl angesehen werden können.
Letzlich müsste die Feuerwehr direkt kontaktiert werden und es sollte für die überweigende Mehrheit der Hundeführer die Bereitschaft bestehen im "normalen" Einsatzdienst der Feuerwehr ebenfalls Dienst zu verrichten und für alle die Bereitschaft und Verfügbarkeit zumindest für unterstützende Tätigkeit auch bei anderen Einsätzen bestehen. Daher ist die Grundausbildung unumgänglich.
Wenn man sich mit allen diesen Punkten arrangieren kann, dann sollte, Finanzierung durch Gemeinde, Kreis, Bezirk oder Land gesichert, einer Mitarbeit in der Feuerwehr nichts im Wege stehen.
Ganz ehrlich muss man aber auch ergänzen, dass man Entscheidungsträgern zu Vorsicht rät, wenn sich Hundestaffeln angliedern wollen oder aus bestehenden Einheiten aussteigen wollen, da der Hundeführer/ die Hundeführerin an sich der vielleicht schwierigste Charakter innerhalb der BOS sein kann und meist auch ist.
Gruss
Anmerkung vom Webmaster: der Autor ist Gruppenführer (FW), Hundeführer für Trümmer- und Flächensuche und Mantrailer, Züchter im VDH und Zuchtwart im örtlichen Hundeverein.
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