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Thema | Feuerwehr: Helden ohne Plan #
| 42 Beiträge |
Autor | Marc8 M.8, Heidenheim a. d. Brenz / Baden-Württemberg | 810024 |
Datum | 15.07.2015 17:17 MSG-Nr: [ 810024 ] | 18547 x gelesen |
Persönliche Schutzausrüstung
Einer der größeren Fehler des Verfassers ist zu glauben, die von der Industrie angebotenen technischen Neuerungen seien eine Reaktion auf den Nachwuchsmangel, was momentan meiner Meinung nach nur für einen absoluten Bruchteil der Technik zutreffend ist.
Einen wirklich in die Richtung gehenden Trend erleben wir in Zukunft irgendwann mal, wobei das selbst auf der nächsten Interschutz in 5 Jahren nur ein Randthema sein wird.
Und nein, irgendwelche Wunderwuzzi-(Voraus)fahrzeuge für Kleinstbesatzungen sind keine Antwort auf das Problem.
Ansonsten schätze ich mal das die Zeit-Redaktion einen, mehr oder weniger wagen, Insidertipp bekommen hat und mit diesem Artikel versuchte, dass Beste draus zu machen. Wofür der (wohl vorgegebene) Umfang natürlich nie und nimmer ausreicht.
Abgesehen von den inhaltlichen Fehlern bleibt als Quintessenz, dass der abwehrende Brandschutz in Deutschland unwissenschaftlich arbeiten würde, wobei man hier ehrlich gesagt nur schwer gegenargumentieren kann.
Ansätze, in der Richtung was zu machen, gab und gibt es aber trotz allem.
Was mir nicht erst seit diesem Artikel, sondern schon vor längerer Zeit bewusst geworden ist (und was mir auch persönlich eine Lehre sein soll) ist der Umstand, wie lange sich veraltetes, teilweise vielleicht auch falsches Wissen (bzw. Lehrmeinungen) halten kann ohne überhaupt groß hinterfragt zu werden. Stichwort Orbit-Studie und Reanimationsgrenze, wobei das längst nicht das einzige Thema ist.
Ob sich daran groß was ändern wird? Ich denke das Bund und Länder zumindest mittelfristig eher noch weniger Geld für Forschung in diesem Bereich haben werden.
Zumal in Feuerwehrdeutschland eine Überbewertung von (Fahrzeug)Technik und im Gegenzug eine Unterbewertung von Ausbildung und PSA nach meinem Empfinden eine jahrzehntelange Tradition hat, auch wenn sich das in den letzten 10 oder 15 Jahren deutlich besserte.
Und wer hat noch einen Frauenanteil im einstelligen Prozentbereich und ein umso breiteres Angebot an sexistischen Kalendern?
Sorry dass ich mich an diesem Nebenschauplatz aufhänge, aber der momentane, diesbezügliche Zeitgeist geht mit aktuell sowas von auf den Zeiger, dass ich nicht anders kann ;)
Wir könnten die Feuerwehren in Deutschland von oben bis unten durchgendern und uns dafür Experten_Innen einkaufen, die in diesem Land schon teure Lehrstühle ihr eigen nennen - nach meiner Einschätzung würden wir (außer viel Geld zu verbrennen) damit nichts messbares erreichen. Zumindest nicht wenn es darum geht, einen relevanten Mehranteil von Frauen im Feuerwehrdienst zu verbuchen.
Genauso wenig wie die Ausdruckstanzgruppe Kleinkleckersdorf ihren Männerbestand erhöhen wird, wenn sie in der Umkleide Ausgaben des Playboy auslegt und aus dem wöchentlichen Kaffeekränzchen ein Barbecue macht.
Weil es eben Gruppenspezifische bzw. Geschlechterspezifische Vorlieben und Abneigungen gibt, die nicht nur ein gesellschaftliches Konstrukt sind. Auch wenn das pseudowissenschaftlichen Ideologen nicht wahrhaben wollen.
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Geändert von Marc M. [15.07.15 17:20] Grund: = nur für angemeldete User sichtbar = |
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