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Rubrik | Freiw. Feuerwehr | zurück | ||
Thema | Statistik und Fw - paar Zahlen aus RLP, war:Baustelle öffentliche FF | 23 Beiträge | ||
Autor | Rain8er 8K., Altenholz / Schleswig-Holstein | 801794 | ||
Datum | 06.01.2015 14:48 MSG-Nr: [ 801794 ] | 6194 x gelesen | ||
Moin, Geschrieben von Heiner M. Wichtiger ist für das Thema Ehrenamt die Verteilung der Alterskohorten (Stichwort: Alterung der Gesellschaft), weil das sehr viel mehr über das mögliche Potential im Bevölkerungsschutz aussagt. Richtig! Wenn ich die Bevölkerungswissenschaftler richtig verstehe, sagen die Fakten folgendes: Die Entwicklung ist an der Gesamtbevölkerungszahl (bislang) nicht ablesbar, weil die geburtenstarken Jahrgänge (Nachkriegszeit bis etwa 1969 "Pillenknick") zum größten Teil noch leben. Diese Jahrgänge verlassen jetzt aber altersbedingt zunehmend den Arbeitsmarkt - und deshalb auch den aktiven Feuerwehrdienst (aktuell Geburtsjahr 1950). Die geburtsstarken Jahrgänge haben für deutlich zu wenig Nachwuchs gesorgt, um den Bevölkerungsstand zu halten: Die Zahl der unter 35jährigen ist erheblich zurückgegangen. Das merken wir heute im Arbeitsleben und in der Feuerwehr noch nicht wirklich, weil es noch genug 35 bis 65jährige gibt. Es wird aber von Jahr zu Jahr deutlicher, weil mit jedem ausscheidenden Jahrgang weniger Nachrücker zur Verfügung stehen. Selbst wenn die aktuelle Elterngeneration wieder mehr Kinder bekäme (wonach es aktuell nicht aussieht), ließe sich die Entwicklung nicht aufhalten, weil es dafür zu wenig potenzielle Eltern gibt: "Die Mütter, die heute mehr Kinder bekommen könnten, sind gar nicht geboren worden." Erst über weitere Generationen könnte hier eine Trendumkehr erfolgen. Was können wir derzeit beobachten? Die Zahlen im Krankentransport- und Rettungsdienst nehmen bereits Jahr für Jahr signifikant zu, auch weil die ältere und hochbetagte Bevölkerung zunimmt. Die Einschulungen und Gesamtschülerzahlen nehmen ab. Für Schleswig-Holstein wird in den nächsten zehn Jahren ein Rückgang der Schülerzahlen um 20 bis 25% prognostiziert! Das entspricht aber genau dem Potenzial für die Jugendwehren und damit der Hauptnachwuchsquelle. Selbstverständlich verlaufen alle diese Entwicklungen je nach örtlichen Besonderheiten in unterschiedlicher Ausprägung ab. Der Gesamttrend ist aber unbestreitbar. Die Politik versucht, die absehbaren Probleme für den Arbeitsmarkt durch Zuwanderung zu lösen (aktive Anwerbung v.a. im europäischen Ausland). Ob und wenn ja, wann, diese Zuwanderer auf Suche nach attraktiven Arbeitsplätzen auch ein Potenzial für die FF/HiOrgs sein können, bleibt für mich fraglich. Unklar ist bislang auch, ob diese Zuwanderer Familienmitglieder (insbesondere Kinder) mitbringen und wie sich ihr Geburtsverhalten entwickelt. Gegensteuern können FF und HiOrgs nur dadurch, dass sie einen höheren Anteil jedes Geburtsjahrganges für sich gewinnen. Bislang werden dabei von den Funktionären Frauen und junge Menschen mit Migrationshintergrund als Zielgruppen benannt. Weitere Potenziale sehe ich bei Akademikern und gut verdienenden Angestellten, die bislang auch unterrepräsentiert sind. Gerade junge Familien, die ins Eigenheim in die Vororte oder aufs Land ziehen, könnten noch besser angesprochen werden. Über Erfahrungen und konkrete Vorschläge könnten wir uns unter einem anderen Thema austauschen, wenn wir erstens die demographischen Fakten zur Kenntnis nehmen und zweitens die Ideensammlung zur Mitgliedergewinnung nicht mit den Fragen der Einsatzbereitschaft, Hilfsfrist, Struktur usw. bei zu geringer Ausrückestärke vermischen. Viele Grüße von der grauen Ostsee Rainer | ||||
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