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Landesfeuerwehrverband
RubrikFreiw. Feuerwehr zurück
Themabraucht die Feuerwehr Uniformen und Dienstgrade? war: neue Bekleidungsrichtline Saarland90 Beiträge
AutorDani8el 8R., Peine / Niedersachsen801271
Datum31.12.2014 15:02      MSG-Nr: [ 801271 ]19754 x gelesen

Hallo,

geschrieben von Bernhard D.:
Zur Thematik noch ein Auszug aus der Studie "Feuerwehr in der Zukunft" des LFV BaWü von 1991 über die "Sogenannte Traditionspflege" in den Feuerwehren:

[...]


Immer noch aktuell ?!

Gute Frage. Meines Erachtens jein!

1. Inzwischen sind bald 25 Jahre vergangen. Die Gesellschaft hat sich gewandelt, und mit ihr auch manche Sichtweise.

2. Inhaltlich halte ich den zitierten Abschnitt daher auch mindestens überdenkenswert!

Fängt schon mit der Überschrift an: "Die sogenannte Traditionspflege"

Was danach kommt impliziert, dass das alles eigentlich ja nun nicht Tradition der Feuerwehren wäre, und heute sowieso ganz unzeitgemäß, um dann ganz am Ende lapidar festzustellen:

"Das Feuerwehrmitglied unserer Zeit [...] trägt seine Uniform als selbstbewussten Ausweis seiner Zugehörigkeit zu einer [...] Hilfsorganisation."

Aha. Da frage ich mich nun natürlich: Ist das Feuerwehrmitglied, das sein Uniform mit Stolz trägt, und vielleicht auch irgendwelche Ehrenzeichen (die man, mal am Rande bemerkt, oft auch nicht nur ganz so zum Spaß bekommt), denn nun gestriger Militarist, wie in Teilen des zitierten Absatzes ausgeführt wird, oder trägt es "seine Uniform als Selbstbewussten Ausweis seiner Zugehörigkeit zur Feuerwehr"?

Weiter auch nett:

Die positiven Aspekte der Arbeit Freiwilliger Feuerwehren gründen auf dem im frühen 19. Jahrhundert ausgeprägten Selbsthilfegedanken des liberalen Bürgertums an der Schwelle zur Industrialisierung. Die ersten Gründer solcher städtischer Feuerwehrinitiativen grenzten sich bewusst von militärischen Vorbildern ab. Die spätere Militarisierung der deutschen Gesellschaft hat auch im Selbstverständnis und Erscheinungsbild der Feuerwehren tiefe Spuren hinterlassen.

Auch schön. Wir berufen uns auf unsere "liberale, bewusst nicht militärische" Vergangenheit, blenden aber die folgenden 120 Jahre (deutscher Geschichte), von der Reichsgründung 1871 bis 1989/90 bzw. Entstehung / Veröffentlichung der Studie 1991 einfach aus. Weil leider mit Militarisierung, Nationalismus und noch viel schlimmeren Dingen verbunden. - ? - Auch ich habe schon so argumentiert. Aber wenn wir mal ehrlich sind, umweht viele Feuerwehren nicht der Geist des "liberalen Bürgertums", schon gar nicht die mit Gründungsdaten in den 30er Jahren. Und genau so, wie die ersten Feuerwehren sicherlich aus der - liberalen - Turnerschaft heraus entstanden, uniformierten sie sich doch, und stellten sich - freiwillig - unter ein Kommando, eine militärisch straffe Organisation. Weil man eben erkannt hatte, dass es nicht funktioniert, wenn jeder macht, was ihm grade einfällt (und bis heute nicht funktioniert). Man hat weiter auch andere Ansätze übernommen, zum Beispiel das Führen mit Auftrag, die Auftragstaktik, und fährt damit nicht so schlecht. Es nennt sich "Brandbekämpfung", wir uns selber "Feuerwehr", nicht ganz zufällige Analogien. Aber wir gehen hin und sagen: "Militärisches? - Damit haben wir absolut nichts zu tun, wir haben eine liberale Tradition!" - Doch unterm Strich auch nicht so wirklich, da machen wir es uns vielleicht auch etwas einfach!

Ist "paramilitärischer Pomp" und das Reden von einer "Dienstpflicht" kein zeitgemäßes Bild mehr? - Der Pomp sicherlich, das Reden von Pflichten meines Erachtens hingegen nicht. Denn die Feuerwehr war und ist kein Debattierverein. Und wenn es zuletzt mit der "Begeisterung für wertvolle soziale Arbeit", für einen "wichtigen Beitrag zur alltäglichen Gefahrenabwehr", oder gar die "Umsetzung persönlicher Vorstellungen vom bürgerschaftlicher Selbsthilfe" so einfach wäre, würden wir hier und heute, fast 25 Jahre später, nicht immer öfter über Personalprobleme, den demographischen Wandel und dergleichen mehr diskutieren.


Gruß

Daniel

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