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RubrikSonstiges zurück
ThemaGrüne wollen mehr Zusammenarbeit der Feuerwehren (NRW)46 Beiträge
AutorDani8el 8R., Peine / Niedersachsen796516
Datum06.10.2014 22:18      MSG-Nr: [ 796516 ]6123 x gelesen

Hallo,

nur ganz kurz dazu (ohne den Ausgangsbeitrag zum Vorstoß der Grünen in NRW überhaupt gelesen zu haben):

Geschrieben von Mario G.:
Naja Großleitstellen für Feuerwehr und Rettungsdienst können schon funktionieren,

Siehe Berlin mit bald 4Mio Einwohner, da gehen jeden Tag zwischen 1200 Einsätze und mehr durch den Äther.

Habe ich persönlich früher auch immer gedacht und gesagt, genau mit diesem Beispiel - "was in Berlin mit 3.6 Mio. Einwohnern klappt..." Seit unsere hiesige Leitstelle aber vor einigen Jahren (2006 - 8 ? oder so) nach Braunschweig verlegt wurde und inzwischen, erneut erweitert, als "Integrierte Regionalleitstelle Braunschweig-Peine-Wolfenbüttel" firmiert, bin ich etwas vorsichtiger geworden.

Die Probleme bei der Sache:

1. Berlin funktioniert für 3.6 Mio. unter einheitlichen Rahmenbedingungen, soll heißen: Für "Kleinkram" wird immer ein LHF alarmiert, für ein Standardfeuer ein Zug, resp. vorgegebene Staffeln, + eventuell zuständige FF. Bei der Zusammenlegung mehrerer Bereiche sind die Bedingungen nicht so homogen.

Wir haben hier z.B. seit vielen Jahren ein abgestuftes Alarmierungssystem mit rollierenden Alarmgruppen usw. Heißt: Für "Kleinkram" werden Brandmeister vom Dienst + unter der Woche 2 Bereitschaftsgruppen / Tagesalarmgruppe, am Wochenende nur die diensthabende Beritschaftsgruppe alarmiert, für ein Standardfeuer der Löschzug, bestehend bei uns aus der großen Schleife, sonst aus der zuständigen Ortsfeuerwehr + zuständiger Stützpunktfeuerwehr (sofern nicht zuständige Ortsfeuerwehr) + sog. Drehleitergruppe, personell besetzt durch BvD + Tagesalarmgruppe oder die besagten Bereitschaftsgruppe(n), alarmiert. Das hat am Anfang der Leitstellenfusion hier für erhebliche Probleme gesorgt, als zum Beispiel meine Ortswehr regelmäßig mit dem ganzen Zug, gleich eines BF-LZ "3", zu jedem Einsatz alarmiert wurde. Die Integration der abweichenden AAOs war mit erheblichen, wie im nachhinein auch von den agierenden in BS zugegeben größer als gedachtem, Aufwand verbunden. Übrigens nicht nur hinsichtlich der EDV-Technik, sondern auch hinsichtlich der anderen Seite des "Rechners", eines Umdenken und Umgewöhnen der Disponenten. Inzwischen läuft es aber ganz gut.

2. Ortskenntnis läßt sich zum Teil schlicht nicht kompensieren! Respektive: In einer Leistelle wie Berlin läßt sie sich zum Teil vielleicht durch die Anwendung einheitlicher Standardmaßnahmen etwas kompensieren. Hier bei uns ist es aber zum Beispiel schon "blöd", wenn dem Disponenten grade nicht geläufig ist, dass es zwei Dörfer des Namens Alvesse im ganz nördlichen und ganz südlichen Kreisgebiet gibt. Oder wenn der Disponent zum Beispiel nicht weiß, dass es (aufgrund einer Baulichen Besonderheit) zwei eigens eingerichtete Notauffahrten, nur für Einsatzkräfte, auf die Autobahn gibt. Muß und kann ein Disponent ab einer gewissen Größe des Einzugsbereichs auch nicht mehr wissen - hilfreich wäre es allerdings mitunter schon. Und solche Beispiele gibt es sicherlich noch viele.

Aus diesen Gründen, eigener Erfahrung, bin ich sehr vorsichtig geworden, was Feststellungen wie "was in B für Millionen Bürger funktioniert...", oder allgemein (zu) große Einzugsbereiche von Leitstellen, anbetrifft. Zumal übrigens auch

3. Die Übernahme der Leistelle in der Regel auch nicht aus reiner Mildtätigkeit einer Nachbarkommune, sprich kostenlos, erfolgt - und Einsparungen durch Synergien dem Vernehmen nach zum Teil letztlich erheblich geringer ausfallen, als ursprünglich gedacht.


Gruß

Daniel

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