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Rubrik | Freiw. Feuerwehr | zurück | ||
Thema | NDS: Freiwillige Feuerwehr in Not? | 92 Beiträge | ||
Autor | Helm8ut 8R., Dietzenbach / Hessen | 789913 | ||
Datum | 06.06.2014 08:58 MSG-Nr: [ 789913 ] | 26225 x gelesen | ||
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Zitat P.E.: "Ist es nicht so, dass viele Arbeitgeber aufgrund von "Optimierungen" von ihren Mitarbeitern max. Flexibilität erwarten? Drei Schichten innerhalb von 6 Tagen ohne Rücksicht auf Wochenenden usw. ist nur eines von vielen Beispielen. Wie sieht es denn mit der Freistellung für Einsätze und Ausbildung seitens der Arbeitgeber aus? In vielen Fällen ist das äußerst mau. Hilfe erwarten sie im Falle eines Falles trotzdem." Korrekt und nicht nur dies: Weite An- und Abfahrten zum Arbeitsplatz gehören für viele Arbeitnehmer (nicht nur) im ländlichen Raum heute sozusagen zum Standard. In den Ballungsräumen mit gutem Arbeitsplatzangebot sind Wohnungen zudem sehr teuer. Die Folge: Wegzug in den Randbereich - und dort fehlt dann auch noch die soziale Bindung zum Wohnort. Zitat P.E.: "Wie sieht es denn mit der Freistellung für Einsätze und Ausbildung seitens der Arbeitgeber aus? In vielen Fällen ist das äußerst mau. Hilfe erwarten sie im Falle eines Falles trotzdem." Dies hat sicherlich verschiedene Gründe. Da sind natürlich diejenigen größeren Unternehmen, in denen die Vorgesetzten einen optimalen Arbeitseinsatz der Mitarbeiter erwarten und Unterbrechungen der Abläufe unerwünscht sind (kommt durchaus auch bei Kommunalverwaltungen vor!). Und da sind auch die Unternehmen, in denen der plötzliche Wegfall eines Arbeitsnehmers zu Störungen im Betriebsablauf führt. Welcher Kunde hat schon Verständnis, wenn der Elektriker oder Heizungsmonteur aus dem 4-Mann-Betrieb wegrennt und eine Baustelle zurück lässt? Zitat P.E.: "Wie sieht es denn mit der Bereitschaft großer Teile der Gesellschaft aus, sich ehrenamtlich zu betätigen?" Die ist zwar generell vorhanden - allerdings sozusagen nur dann wenn man "Lust" dazu hat und nur für einige Zeit oder ein ganz bestimmtes Projekt. Dauerhafte Bindung an eine Sache mit regelmäßigen Veranstaltungen (Feuerwehr = Ausbildung, von den Einsätzen ganz zu schweigen) ist in der Tat eines der großen Probleme. Zitat P.E.: "Ein Zusammenlegen von Standorten wird diese Probleme auf jeden Fall nicht lösen, sondern allenfalls kaschieren." Volle Zustimmung. Zumal in der Regel bei einer Zusammenlegung ein Teil der Aktiven nicht in die neue gemeinsame Einsatzabteilung übertritt. Gerade bei großen Flächengemeinden bedeutet dies zudem auch weitere Anfahrtswege zu Ausbildungsveranstaltungen und Einsätzen. Im letzteren Fall kommt schnell der Faktor Dematiovation ('Ich komme so spät, dass ich bei kleineren Einsätzen nicht mehr gebraucht werde') hinzu. Zitat P.E.: "Solange es unserer Gesellschaft nicht gelingt wieder andere Werte, als nur Wohlstand und Geld in den Vordergrund zu stellen, wird sich diese Problematik noch verschärfen." Auch hier volle Zustimmung. Und: Hier sind auch die Feuerwehren selbst gefordert. Sie müssen den Bürgern vermitteln, was sie da so alles für die Sicherheit der Mitbürger und zum Schutz der Sachwerte tun. Sie müssen dafür sorgen, dass diese verstehen, warum es nur so (= in der Fläche FF) geht. Dazu müssen die Verantwortlichen in den Feuerwehren erkennen, wie wichtig eine gute und intensive, eigene Öffentlichkeitsarbeit ist. Natürlich müssen sie durch die politisch Verantwortlichen in der Gemeinde unterstützt werden aber: Gerade in den Schlafgemeinden ist es oft so, dass die Feuerwehr heute kaum noch wahrgemommen wird - auch eine Folge der stillen Alarmierung, leider aber oft auch selbstverschuldet. Meine Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass "offene", für die Mitbürger nicht nur bei Einsätzen "sichtbare" Feuerwehren durchaus in der Lage sind, viele der bestehenden Probleme zu lösen. Dies gilt auch für den Aspekt organisatorischer Maßnahmen (= Alarmierung mehrerer Wehren bei "Tagesalarmpersonalflauten"). Zitat P.E.: "Und ganz wichtig: Es muß den Leuten Spaß machen in der Feuerwehr zu sein! Da habe ich bei der einen oder anderen Truppe so meine Zweifel..." Offen und ehrlich: Ich auch! Aber auch dies liegt in erster Linie in der Eigenverantwortung und hier vor allem an der Einstellung von Führungskräften. Auch hier können (und müssen) kommunale Verantwortungsträger nur die "helfende Hand" reichen - selbstverständlich nicht nur verbal einmal im Jahr bei der Hauptversammlung. Helmut Raab | ||||
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