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Rubrik | Recht + Feuerwehr | zurück | ||
Thema | Gesetzliche Hilfsfrist und Feuerwehr ![]() | 58 Beiträge | ||
Autor | Seba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP | 786282 | ||
Datum | 07.04.2014 10:02 MSG-Nr: [ 786282 ] | 13411 x gelesen | ||
Geschrieben von Christian F. Was, wenn nun neue Studien (Stichwort TIBRO) zeigen würden, dass diese Werte eigentlich viel geringer sind. Also z.B. 5 Minuten für die Verqualmung und 10 Minuten für die Duchzündung. Was dann? Wenn wir die Werte bisher götzenhaft angebetet haben und sie zum maßstab unserer Hilfsfristen gemacht haben, dann müssen wir doch wohl auch diskussionslos die neuen Werte übernehmen. Oder?Wird TIBRO denn Werte liefern? Das, was bisher veröffentlicht wurde, lässt mich das noch nicht erwarten. Die mögliche Umsetzung der Studienergebnisse in die Rechtsgrundlagen könnte daher u.a. bedeuten: - Überlebenschancen von (Modell-)Personen in (Modell-)Wohnungen bei (Modell-)Bränden bilden nicht länger die Grundlage für die Ressourcenverteilung im abwehrenden Brandschutz, Ersatz durch? - Umformulierung der fest definierten Hilfsfristzeiten in "zeitnah, angemessen, nach örtlichen Gegebenheiten", sprich: Feuerwehr nach Kassenlage, Würfelspielergebnis, Lust und Laune der Entscheidungsträger, Verkaufsstrategien der Feuerwehren... Oder am Ende sogar: Feuerwehr nach, Zitat, "dämlichen Urteilen von irgend welchen realitätsfernen "Prädikatsesamensjuristen" im Staatsdienst"... Das kann man natürlich mit Begriffen wie Steuergeld, Ehrlichkeit, Wirtschaftlichkeit, Normtoter,... alles gut und schön darstellen. Das aber damit gegenüber heute eher noch einiges an Personen- und Sachschäden dazukommen wird, weil trotz aller Hilfsfristlügen komischerweise doch immer wieder Leute selbst auf dem Land so dreist sind, dass sie Brände in ihren eigenen Wohnungen überleben oder Brände ihrer Zimmer nicht im Abriss des Gesamtgebäudes enden (was dann sogar die Versicherungen gut finden), ist die andere Seite. Und dass alternative Ideen zur Neugestaltung des abwehrenden Brandschutzes in Deutschland je nach Ausprägung auch viel bis verdammt viel Geld (investiv und unterhaltend) sowie grundlegende Änderungen in Rechtsnormen aller Ebenen (und in zig Randbereichen) voraussetzen, macht diese auch nicht unbedingt realistisch. Ja, das derzeitige Feuerwehrsystem hat Schwächen. Eine Weiterentwicklung wird man aber sicher nicht erreichen, wenn man es als gegeben (oder auch nur halbwegs durchsetzbar) betrachtet, dass sich alle anderen Gesetze, Lebensweisen und Entscheidungen in Politik und Gesellschaft von heute auf morgen einzig und allein den Zielen des Brandschutzes unterordnen, und man die ersten 20sec davon zu seinem Arbeitsmotto macht. "In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013) | ||||
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