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Dienstgrad bei der Feuerwehr.

Unterschiede zwischen den Bundesländern, sowie zwischen hauptberuflichen und ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen sind möglich.

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Rettungstransportwagen
(Altfahrzeuge nach DIN 75080, heute nach DIN EN 1789 Typ C)
Umfangreiche medizinische Ausstattung.
Zum Transport von Notfallpatienten vorgesehen gemäß RettG NW.
RubrikFreiw. Feuerwehr zurück
ThemaFeuerwehrwesen in Portugal2 Beiträge
AutorClau8s K8., Wetzlar / Hessen769756
Datum08.08.2013 17:18      MSG-Nr: [ 769756 ]2304 x gelesen

Hallo Rainer,

das Wesentliche hast du schon erfasst. In der Tat hat PT für südeuropäische Verhältnisse eine erstaunliche Dichte an Feuerwehren und einen noch erstaunlicheren Grad an Freiwilligkeit.

Vorab: jeder Munizip in PT (in der Tat vergleichbar mit einer Samtgemeinde oder unseren alten Landkreisen vor den Kommunalreformen in den 70ern) hat (mindestens) eine Feuerwehr. Wie diese organisatorisch aufgehängt ist, kann dabei durchaus unterschiedlich sein: häufig gibt es Bombeiros Voluntarios (Freiwillige Feuerwehren, in der Tat mit Vereinscharakter), etwas seltener die Bombeiros Municipais (Kommunale Feuerwehren), teilweise auch beide parallel. Um die Verwirrung komplett zu machen, haben die FF nicht selten auch etliche Hauptamtliche (teils refinanziert vom INEM, dem nationalen Rettungsdienstinstitut), manche BM haben aber auch Freiwillige. Die Großstädte Porto und Lissabon haben daneben noch die "Sapadores" (steht eigentlich im militärischen Sprachgebrauch für Pioniereinheiten - deutet auf die Entstehung hin), das sind letztlich klassische Berufsfeuerwehren. Fahrzeuge werden teils vom Staat beschafft (v.a. RTW und Waldbrandfahrzeuge), teils von Kommunen und teils wohl auch von den BV selbst. Lange Zeit (bis tief in die 90er) waren auch Spenden aus Deutschland das Rückgrat vieler BV.

Ein ganz großer Unterschied ist das eigene Verständnis der Wehren und ihrer Mitglieder: ein Feuerwehrhaus unbesetzt stehen zu haben ist undenkbar, egal ob hauptamtliche Kräfte vorhanden sind oder nicht. Wer frei hat und nix zu tun hat, verbringt seine Zeit auf der Wache. Das geht hin bis zu festen Diensten, die Freiwillige übernehmen. Dank des großen Ausrückbereichs und der Aufgaben im RD/KTP/Behindertenfahrdienst haben die natürlich dann auch ihre Einsätze. Insgesamt scheinen die Wehren auch deutlich straffer organisiert zu sein, die erinnern doch eher an eine militärische Einheit als an einen Kegelverein.


Ich habe mal für Porto aus www.bombeiros.pt eben die Einheiten gezogen.

Einheit 2201 - Porto Sapadores (also die von dir erwähnte BF)
FA: 220, Fahrzeuge: 47

Einheit 2202 - Porto Voluntários
FA: 68, Fahrzeuge: 13

Einheit 2203 - B.V. Portuenses
FA: - , Fahrzeuge: -

Auf der Seite bombeiros.pt findest du eine Karte mit den einzelnen Distrikten, von da kannst du dich in jede Feuerwehreinheit reinklicken, teils bebildert - da kannst du dir auf jeden Fall mal einen kleinen Überblick von der Leistungsfähigkeit der Wehren verschaffen.

Ach ja: In manchen Regionen - z.B. Vila Real im Norden - tragen die Wehren auch gerne mal etwas irreführende Namen wie Grünes Kreuz oder Weisses Kreuz, das bringt man in unseren Breitengraden eher mit anderen Organisationen in Verbindung. Diese Jungs in Lissabon haben mich bei meinem letzten Besuch vollends verwirrt - das Malteserkreuz auf 'nem Feuerwehrfahrzeug gefiel mir aber durchaus ;-)

Fakt ist: auch wenn die Anfahrtswege sehr lang sein können - manch Munizip ist 2000 km² groß (wobei derart große Kreise häufig auch extrem dünn besiedelt sind) - ist die Dichte an schlagkräftigen (!) Wehren in PT im Südeuropa-Vergleich wirklich gut, insbesondere der Grad an Freiwilligkeit ist definitiv ungewöhnlich hoch.

Gruß, Claus
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber beim Universum bin ich mir nicht ganz sicher. (Einstein)

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 08.08.2013 16:15 Rain7er 7K., Altenholz
 08.08.2013 17:18 Clau7s K7., Wetzlar

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