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Thema | gesucht: Logistik - Pannen, exotische Lösungen, Tipps und Tricks | 76 Beiträge |
Autor | Matt8hia8s O8., Waldems / Hessen | 764964 |
Datum | 13.06.2013 09:07 MSG-Nr: [ 764964 ] | 13499 x gelesen |
Meines Erachtens
Moin,
da du ja auch "Pannen" ansprichst, hier mal ein Fall aus der Praxis:
Bei einer Großveranstaltung über mehrere Tage waren wir als mobile Verstärkungskomponente (UHSt mob) des Sanitätsdienstes im Einsatz. Dabei war die Besatzung auf einen Dauerbetrieb mit zwei Schichten ausgelegt, also alle Funktionen doppelt vorhanden, aber nur ein Satz Fahrzeuge und Geräte. Nach zweitägigem, wechselnden Aufenthalt in größeren und kleineren Bereitstellungsräumen kam es dann am letzten Tag der Veranstaltung zu einem Einsatz an einem Buskreisel, der aufgrund der Witterung und der für den Abstrom der Besucher zu geringen Buskapazitäten schnell "überrannt" wurde.
Aufgrund der schieren Menschenmassen waren wir dann ziemlich schnell komplett vom Nachschub abgeschnitten, und aufgrund des hohen Anfalls an unterkühlten, dehydrierten und teils hypoklykamischen Patienten, die aufgrund der Menschnmengen auf den Zuwegungen nicht transportiert werden konnten, hätten wir dann auch schnell mal nachschub gebraucht. Der BHP50-Satz war zumindest nach zwei, drei Stunden komplett leer, was Infusionen und Zubehör anging. Von der eigenen Versorgung oder Verstärkung mal ganz abgesehen.
Die Anforderung zusätzlicher Infusionen führte dann zunächst zum eintreffen eines Kradmelders der BW, der mit der Enduro irgendwo durch den Wald gehoppelt kam, mit fünf sechs Infusionen in den Satteltaschen, und dann zu der genialen Idee, man könnte einige Kisten mit Infusionen per Hubschrauber anliefern. Das scheiteret aber an den vielen, vielen Menschen und der Topographie. Und abwerfen wäre wohl auch blöde gewesen.
Letztlich hat sich dann unsere Ablöseschicht irgendwie zu Fuß mit Karte und Kompass durch die Peripherie geschlagen und uns irgendwann "entsetzt". Glücklicherweise war hier nur die Menge der Patienten, nicht aber die Schwere der Erkrankungen das Problem und die Zeit hat das dann irgendwann gelöst, aus unserer Sicht.
M.E. sieht man daran aber, dass gerade in Lagen, in denen die Wege nicht immer frei sind (also auch aktuell beim Hochwasser) die Nachführung von Logistik ein Problem sein kann - gilt für Essen und Trinken ebenso wie für Sand, Feldbetten, Manpower usw. Ggf. braucht man dann dafür einen Plan B, Lufttransportkapazitäten, flexible kleine Transporteinheiten wie Boote, ATV oder Kräder oder man muss eben laufen können/wollen.
Is that you, John Wayne? Is this me?
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