Geschrieben von Andreas S.
Was bis jetzt geschrieben wurde ist für normale Einsätze und für die Anfangsphase richtig.
Was ist jetzt an einem Feuer in einer Tiefgarage grundsätzlich unnormal? Von der Größe vielleicht mal abgesehen Und wenn wir erst recht in der Anfangsphase richtig ventilieren, sind wir die meisten unserer Probleme los. Einer der Mitautoren des Buches Taktische Ventilation hat treffenderweise gesagt: Bei einem Feuer haben wir vielleicht 5% Feuer und 95% Rauch. Für die 5% Feuer haben wir unser HSR, was haben wir für die 95% Rauch?!
Geschrieben von Andreas S.
Hier ist sicher hinsichtlich Schadenbegrenzung der bessere Weg die Treppenabgänge mit Lüftern in Überdruck zu setzen und von dort aus anzugreifen. [] Ich bin auch nicht überzeugt dass die Verwendung von LUF automatisch die Treppenräume füllt. Der einfachste Weg sind die Lichtschächte und evtl. noch Türen von Notausgängen. Also warum nicht kleine Lüfter vor die Treppenhäuser stellen.
Ja, von der Ventilation über die Zugänge vom Wohn-/Geschäftsbereich in die Tiefgarage hinein reden wir ja hier die ganze Zeit und das entspricht auch der Lehrmeinung. Nur wird dann kein (Groß-)Lüfter vor der Tiefgaragenein- oder ausfahrt platziert. Dann nämlich würden ja der Treppenhaus-Lüfter und der Tiefgaragenausfahrt-Lüfter gegeneinander arbeiten, wo soll denn da die Luft bzw. der Rauch hin? Durch die von Dir angesprochenen Lichtschächte und Notausgänge? Oder da hin, wo Du nicht überzeugt bist, daß der Rauch dort von einem LUF hingedrückt wird: die Treppenhäuser?! Nun, es soll ja immer wieder Menschen geben, die auch Notausgangstüren etc. offenstehend festkeilen...
Das o.g. Vorgehen (ventilieren vom Wohn- o. Geschäftsbereich/Treppenhaus durch die Tiefgarage raus aus der Ein-/Ausfahrt) hat selbst dann zwei entscheidende Vorteile:
- das Treppenhaus bzw. der Zugang in andere Nutzungsbereiche wird rauchfrei gehalten
- mit der Ein-/Ausfahrt wird die größtmögliche Abluftöffnung genutzt und somit auch der größtmögliche Volumenstrom bewegt
Alles andere (wo sind noch offene Zugänge, die ggf. geschlossen werden müssen) ist dann eine Frage der Erkundung und Einsatzorganisation.
Geschrieben von Andreas S.
Aber sowohl in Denkendorf als auch in Metzigen war die Hitze in der Garage beim Eintreffen der Feuerwehr schon so groß, dass kein Vorgehen mehr möglich war. In Denkendorf ist der Trupp mit Wärmebildkamera nach 10 m in der Auffahrt geflüchtet. Die Wärmebildkamera war ca. 3-5 min nach dem ersten Fahrzeug an der Einsatzstelle. Die 2. Wärmebildkamera konnte nicht mal bis zur Tür des Notausgangs nach hinten vorgenommen werden. Hier wurde über das LUF vor allem eine erhebliche Reduzierung der Temperatur und somit ein Löscherfolg erzielt.
Wie schon in einem anderen Beitrag erwähnt, liegt es mir fern die erwähnten Einsätze und die durchgeführten Taktiken zu kritisieren. Ein Trupp, der sich in der Auffahrt einer brennenden Tiefgarage befindet, befindet sich dann eben auch an der Abluftöffnung der natürlichen Belüftung. Kein Wunder, daß es da heiße Ohren gibt. Wenn so wie im Buch Taktische Ventilation (Werbung will ich dafür ja nun nicht machen) richtig ventiliert wird, egal ob nun Zimmerbrand, Wohnhaus oder Tiefgarage, dann schiebt der Angriffstrupp den Rauch und somit auch die Hitze mit dem Vorgehen im Luftstrom vor sich her, hat also weder Sicht- noch Temperaturprobleme Schau Dir in diesem pdf einfach mal den Vergleich des Rauchzonenmodells auf Seite 10 und 11 an.
Muß muß nur wollen, umdenken und sich vielleicht auch mal von den Gedanken war schon immer so und geht nicht verabschieden
Gruß
Lars
"Nutze Deine Fähigkeiten, beschränke Dich nicht auf Zuständigkeiten. "
J. Dalhoff
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Natürlich gebe ich hier nur meine eigene, persönliche Meinung wieder.
Wer meint, meine Worte irgendwo drucken oder zitieren zu müssen, möge mich vorher fragen.
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