Interessant finde ich in der Broschüre insbesondere den Teil:
Leider ist in den letzten Jahren ein all zu deutlicher Trend erkennbar, dass viele Feuerwehrfrauen und -män ner schon während ihres sechsten Lebensjahrzehnts den Absprung aus der Einsatzabteilung in die Altersabteilung suchen. Grund hierfür sind vielfach hohe inhaltliche und zeitliche Anforderungen des Berufes, die einem weiteren aktiven Mitwirken in der Einsatzabteilung entgegenstehen. Daneben haben die Feuerwehren offensichtlich auch Probleme, die Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner mit einem Alter über 50 Jahren noch zur Mitarbeit in den Einsatzabteilungen zu motivieren.
Wenn rund die Hälfte der 30.000 Angehörigen der Altersabteilungen in die Altersgruppe der 50- bis 65-Jährigen fällt, besteht ein dringender Handlungsbedarf und gleichzeitig eine Chance, die Zahl der Feuerwehrangehörigen in den Einsatzabteilungen zu erhöhen.
Schade, dass man da nicht näher drauf eingeht, sondern sich gezielt nur auf die Gruppe Ü65 fokussiert. Diese sollen nun die Einsatzabteilungen entlasten, indem sie Aufgaben übernehmen wie: Die Kontrolle der Hydranten und der Hydrantenschilder ist eine lohnende Aufgabe. Wer macht im Herbst die Hydranten wintertauglich? Sind die Löschwasserbehälter intakt und haben sie den geforderten Wasser stand? Sind Feuerwehraufstellflächen ausgewiesen und werden sie frei gehalten? Naja...
Im Grunde steht der Schlüsselsatz schon recht weit vorne:Das Feuerwehrgesetz schließt aus gutem Grund die Mitwirkung im Einsatzdienst grundsätzlich aus; das Gesetz verbietet aber nicht, dass die Feuerwehrangehörigen in den Altersabteilungen die vielfältigen anderen anstehenden Aufgaben erledigen. Es wird also nix weltbewegendes neues geschaffen, es wird nur nochmal darauf hingewiesen, was die "Senioren" heute schon alles tun könnten. Ich bezweifel das sich die Anzahl derjeniger, die derartige Ressourcen derzeit nicht nutzen, durch die Broschüren und Plakate nennenswert verändern wird.
Aber das den Einsatzabteilungen die Leute auffallend oft ab 50 abhauen, das sollte man mal näher betrachten und überlegen, ob da Veränderungen möglich und sinnvoll sind.
Früher dachten wir ja: Ich denke, also bin ich.
Heute wissen wir: Ach komm, das geht auch so.
(Dieter Nuhr)
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