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RubrikEinsatz zurück
ThemaWasserförderung in Schläuchen A bis F78 Beiträge
AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin732330
Datum27.07.2012 10:01      MSG-Nr: [ 732330 ]56655 x gelesen
Infos:
  • 17.05.14 FW-Forum: Betonpumpe als Löschfahrzeug

  • Geschrieben von Hanswerner K.
    Also 5000l/min gehe ich noch mit (1bar/100m), aber 8000 ist Quatsch!

    Mißverständnis - es war nicht gemeint, daß auch 8000l/min fließen.

    Bei einem Durchfluß von 3800 l/min und 127mm-Schlauch verhalten sich Pumpenleistung und maximale Pumpentfernung folgendermaßen:
    Pumpe 1900l/min Entfernung 200m
    Pumpe 2800l/min Entfernung 350m
    Pumpe 3800l/min Entfernung 490m
    Pumpe 4700l/min Entfernung 620m
    Pumpe 5700l/min Entfernung 780m

    Nimmt man statt 1000 gpm (3800l/min) einen geringeren Durchfluß, steigen die erreichbaren Distanzen deutlich an, und man kommt eigentlich immer von der Straße (wo die Falttanks stehen) bis zum Bauernhof, ohne eine weitere Pumpe zu benötigen. Das ist der Zweck der Sache.


    Als praktische Anwendung des Prinzips habe ich hier ein interessantes Problem für Dich, und dessen praktische Lösung in einer großen Feuerwehrübung. Der Link zeigt auf ein PDF mit einem Übungsbericht, der erst ab Seite 18 wirklich interessant wird.

    Das beübte Objekt ist ein Gewerbegebiet, das keinen Anschluß an's Wasserversorgungsnetz hat. Am potentiellen Einsatzort gibt es anscheinend nicht genug Platz, um Wassertanker Schleife fahren zu lassen, man müßte wohl rangieren. 700m entfernt steht aber eine großzügig dimensionierte Straßeneinmündung zur Verfügung.


    Ich übersetze mal, wie die Übung vonstatten ging. Wer fließend Englisch liest, kann meinen Text einfach überspringen und das Original nehmen. Die Übung wurde in Form des ISO-Wasserversorgungstests abgehalten: 5 Minuten nach Eintreffen des Erstangreifers muß mit 950l/min gelöscht werden, nach weiteren 10 Minuten können die Feuerwehren auf einen höheren Wert gehen, der dann bis zur 2-Stunden-Marke ohne Aussetzer durchgehalten werden muß. Beteiligt waren insgesamt 18 Fahrzeuge aus der Region.

    Seite 18: Der Erstangreifer kommt an. Auf dem Weg zum Einsatzort hat er ab der letzten Einmündung 700m Schlauch gelegt.

    Seite 19: Die Besatzung macht einen tragbaren Monitor klar, um die verlangten 950l fließen zu lassen. "TFT Blitzfire" ist ein in den Staaten beliebter Monitor mit einem Mechanismus, der das Davonhoppeln unter Wasserdruck verhindern soll.

    Seite 20: Nach 5 Minuten beginnt das "Löschen" mit den verlangten 950l/min.

    Seite 21/22: Über die Strecke von 700m in unebenem Terrain kann man zwar 1900l/min ohne Relais pumpen (mit den in den USA üblichen Pumpen und 127mm-Schlauch), aber wenn man den Durchfluß erhöhen möchte, müßte man die Versorgung unterbrechen. Also wird sicherheitshalber ein LF als Relais eingeschleift.

    Seite 23/24: Während der Erstangreifer seinen "Blitzfire" klarmacht, startet das nachfolgende Fahrzeug an der Straßeneinmündung den Bau des Wasserversorgungspunktes.

    Seite 25/26: Das Wasserversorgungs-LF hat Schwierigkeiten mit dem Saugunterdruck, also pumpt der erste Tanker sein Wasser in das eingeschleifte Sammelstück (clappered siamese).

    Seite 28: Passend zu den Anforderungen des ISO-Tests wird bei der 15-Minuten-Marke die Wasserabgabe auf 2840l/min erhöht. Also 950l/min nach 5 Minuten, 2840 l/min nach weiteren 10 Minuten.

    Seite 29/30: Der Transfer zwischen den Falttanks wird nicht über verbundene Falttank-Ausläufe, sondern mit Saugschläuchen und Wasserstrahlpumpen realisiert. Bei diesem Vorgehen kann man Steckleiterteile dafür verwenden, die Tanks auseinanderzuziehen, damit mehr Tanker gleichzeitig dranpassen.

    Seite 31: Fehler. Die Tanks sind nicht gerade ausgerichtet. Du würdest jetzt in Deiner Tabellenkalkulation mindestens 10 Sekunden Rangier-/Rüstzeit addieren. Das sollte nicht sein.

    Seite 35: Endausbau mit 4 Falttanks. Nach Augenmaß schätze ich die Kapazität der "Dump Site" auf 40000 - 50000l.

    Seite 36+38: Nach einer Stunde wird die Förderleistung auf 3800l/min hochgefahren. Das zählt zwar nicht für einen ISO-Test, aber es war eine Übung, und die FA sollten sich nicht langweilen.

    Seite 37: Der "Supply Pumper" mußte wegen technischer Probleme ausgetauscht werden. Neben dem Austausch wurde ein weiteres LF in Dienst genommen, denn bei einer Förderleistung von 3800l/min war auch eine fette US-Pumpe zu schwächlich, um nebenher noch die Wasserstrahlpumpen für den Tank-zu-Tank-Transfer zu pumpen.

    Seite 41-45: In der Nähe des Einsatzortes gab es nur Wasserentnahmestellen geringer Kapazität. Also wurde an einem gut zugänglichen Flüßchen in größerer Entfernung (10 km Schleifenfahrt) eine Wasserentnahmestelle großer Kapazität bereitgestellt, mit redundanten LF, jeweils einer 5700l-Pumpe, und Befüllung mit 127mm-Schlauch direkt in den Tank. Bei diesem Vorgehen übertrifft eine 5700l-Pumpe deutlich ihre Nennleistung, und man kommt auf gute Befüllzeiten.

    Seite 46-48: Die US-Entsprechungen deutscher TLF wurden zur nächstgelegenen (7,4 km für die Komplettrunde) Wasserentnahmestelle geschickt, die bei hoher Saughöhe aus winzigem Bächlein keine hohen Befüllraten erlaubte.

    Seite 49-51: Eine weitere Wasserentnahmestelle mit einer Komplettrunde von 14,5 km. Für mich ist bei dieser Entnahmestelle kein Vorteil gegenüber der ersten erkennbar, es ging vermutlich nur um den Übungseffekt.

    Seite 52-54: Eine weitere nahegelegene Wasserentnahmestelle (7,4 km Komplettrunde), die nur für kleinere Tanker verwendet wurde, weil sie ebenfalls eine geringe Befüllrate aufwies. Weil 12m Saugschlauch gebraucht wurden, konnte der Betrieb erst beginnen, nachdem ein TLF mit weiteren Sauglängen aufgetaucht war.


    Übungsergebnis: ISO-Test mit 2840l/min bestanden. Zwar mußte der "Supply Pumper" getauscht werden, aber am "Attack Pumper" wurde der Wasserfluß dadurch nicht unterbrochen, weil die Fahrzeugtanks zum Überbrücken der kurzen Zeitspanne reichten. Gesamtfördermenge während der 2-Stunden-Übung: 338000l. Davon wurden 190000l durch nur drei Fahrzeuge beigesteuert, nämlich die vorhandenen 12000l-Tanker. Weil man sie grundsätzlich zur Wasserentnahmestelle mit der höchsten Befüllrate geschickt hatte, erreichten sie trotz der 10km-Runde einen Beitrag von 1500l/min. Auch bei optimalem Entleeren und Befüllen und Fortfall jeder Rangierbewegung durch Schleifenfahrt muß das eine zwar lange, aber sehr günstige Route gewesen sein, denn das geht nur mit etwas über 50 km/h Durchschnitt und ist daher nicht beliebig übertragbar.


    Beste Grüße
    Hans-Joachim Zierke

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     24.07.2012 15:40 Hans7-Jo7ach7im 7Z., Berlin  
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     25.07.2012 23:51 Hans7-Jo7ach7im 7Z., Berlin
     26.07.2012 00:08 Tim 7R., Hof  
     26.07.2012 00:38 Hans7-Jo7ach7im 7Z., Berlin
     26.07.2012 06:43 Chri7sti7an 7F., Fürth
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     26.07.2012 12:40 ., Ergolding  
     26.07.2012 18:10 Chri7sti7an 7F., Fürth
     26.07.2012 19:48 ., Ergolding
     26.07.2012 21:05 Chri7sti7an 7F., Fürth
     26.07.2012 21:22 ., Ergolding
     26.07.2012 21:32 Chri7sti7an 7F., Fürth
     26.07.2012 22:08 ., Ergolding
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     27.07.2012 20:40 ., Ergolding
     27.07.2012 20:50 Jan 7K., Niederlungwitz
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     29.07.2012 11:12 Hans7-Jo7ach7im 7Z., Berlin
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