Rubrik | Katastrophenschutz |
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Thema | Alarmierungssystem - 'den Krieg verschlafen' | 90 Beiträge |
Autor | Lutz8 R.8, Weener / Niedersachsen | 727586 |
Datum | 12.06.2012 13:27 MSG-Nr: [ 727586 ] | 30173 x gelesen |
Infos: | 22.06.12 BBK: Warnung der Bevölkerung in Deutschland vor großen Gefahren 08.06.12 Wecksystem fehlt - Deutschland könnte Krieg versc
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Moin,
genau das ist es, was ich letzte Nacht in meinem Post meinte. Für die, die dieses Signal kennen bedeutet es den Weltuntergang und alles verfällt in Panik, weil alle ihr letztes Bier organisieren müssen. Die andere Hälfte weis nicht was los ist und wartet bis am nächsten Tag was darüber in der Zeitung steht (wenn überhaupt).
Wir müssen uns nichts vor machen, die Geschichte war den Menschen ein Lehrmeister. Früher bedeutete das Signal "Warnung", daß Menschen, Stadtteile, ja ganze Städte von der Auslöschung bedroht waren. Die Frage war nicht ob, sondern nur wo der Tod vom Himmel fiel. Auch wenn diese Erinnerungen aufgrund der vergangenen Zeit nur noch in wenigen Köpfen vorhanden sein werden, so sorgte doch die Filmindustrie dafür, daß die Assoziation beim Erklingen des Signals eher zu Luftschutzalarm als einfach nur zu Warnung geschlossen wird. Da die meisten Menschen nicht wirklich an eine Luftschutzlage glauben werden, werden wieder viele es für einen Fehlalarm halten.
Nicht nur, daß das Signal recht unglücklich gewählt ist, die Hemmschwelle das Signal "Warnung" zu geben war ist aus diesem Grunde extrem hoch. Ich denke, daß man den Einsatz dieses Signals in den deutschen Staaten nach 1945 an einer Hand abzählen kann. Dieses bestärkt diejenigen, die das Signal ernst nehmen wahrscheinlich in der Annahme, daß es sich um ein wirklich sehr schlimmes Ereignis handeln muss und wird eher zu Panik führen, als zu einen routinierten Handeln der Betroffenen. Woher sollte auch diese Routine kommen ?
Ziel muss es also auch sein, die Entscheider zu einem deutlich niedrigschwelligeren Einsatz der Warntechnik(en) zu veranlassen. Auch ist zu überlegen, ob das bisherige Signal, welches durch die Geschichte eindeutig belegt ist, noch geeignet ist. Mit den heutigen ELS lässt sich jedes Signal ausstrahlen. Nur diese sind als Neugeräte zu kaufen, die E57 ist nur noch als wiederaufgearbeitetes Gebrauchtgerät im Handel. Auch ist die Wirkung der E57 nicht mehr wie früher gegeben (die bereits angesprochene Isolierung von Gebäuden) und selbst da musste ein sehr dichtes Sirenennetz gesetzt werden.
Darüber hinaus sind ELS schlicht wartungsfreundlicher und günstiger im Unterhalt. Bevor mit der Einführung des Digitalfunks alle alten Sirenen mit DSE ausgerüstet werden, sollte geprüft werden, ob sich langfristig nicht ein komplettes Umrüsten auf ELS, dann direkt mit DSE, günstiger wäre. Zudem sind diese Sirenen Netzunabhängig, auch ohne eine kostenintensive NEA vorzuhalten.
Mögliche Alternativen zum bisherigen "Luftschutzalarm" gibt es viele, eine Dreiklangfolge wie z.B. auf dem Swissphone Hurrikane wäre möglich und sicher auch wirksam. Wichtig ist aber wie gesagt, daß dieses Signal, sei es ein neues oder das alte, oft genug angewendet wird. Dieses muss dann aber auch schon geschehen, wenn z.B. wegen Rauch, Fenster und Türen geschlossen werden sollen und man sich nicht im Freien aufhalten soll. Oder auch, wenn eine Bombe gefunden wurde und man in den nächsten Stunden evakuiert werden soll. der Bevölkerung wird damit vermittelt, daß sie sich bei Erklingen der Warnung eben nicht in akuter Lebensgefahr befinden, sonder eben, daß ein Ereignis statt gefunden hat, welches den gewöhnlichen Tagesablauf unterbricht oder unterbrechen wird.
Bevölkerungswarnung muss gelebt werden. Es nutzt alles nix, wenn im entscheidenden Moment der Knopf doch nicht gedrückt wird, weil irgendwelche irrationalen Ängste dieses verhindern.
Gruß aus dem Rheiderland
Lutz
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