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Rubrikneue FwDV´s zurück
Themarichtiges Antreten, war: FwDV 337 Beiträge
AutorJose8f M8., Dillingen / Saar / Saarland721714
Datum15.04.2012 13:20      MSG-Nr: [ 721714 ]15983 x gelesen

Hallo!

Geschrieben von Mario D.Statt dessen driftet der Inhalt und der Ton ab, es wird lamentiert, ob man überhaupt antreten solle, und zu guter Letzt wird das Vorgehen nach FwDV 3 als "paramilitärisches Tamtam" diffamiert.

Das paramilitärische Tamtam und das Ansehen in der Öffentlichkeit:

Wenn ich mich recht an die Studie erinnere, was die Bürger von uns erwarten waren das die drei Kerneigenschaften -Schnelligkeit,
-Zuverlässigkeit und
-Kompetenz.

Szenario A: Das Feuerwehrfahrzeug fährt an, hält an, alle steigen aus und ein paar davon stellen sich hinter das Auto, während einer sich das Feuer angucken geht. Der kommt dann irgendwann zurück zu den in der Landschaft herumstehenden Gestalten, diskutiert ein wenig mit denen und schließlich fangen sie mal an, das Feuer auszumachen.

Szenario B: Das Feuerwehrfahrzeug fährt an, hält an, alle steigen aus. Die meisten gehen hinten an das Auto, machen Rolläden auf und nehmen Schläuche und Werkzeuge raus und bauen das alles blitzschnell auf. Einer geht zum Feuer und guckt sich die Sache genauer an. Kaum ist alles fertig aufgebaut, kommt der Angucker zurück, sagt zu den beiden am Hauseingang etwas, die beiden gehen sofort mit einem Schlauch in das Haus vor während die anderen die Schläuche mit Wasser füllen oder auch Atemschutzgeräte anlegen. Jeder tut etwas, es geht offensichtlich keine Zeit verloren.

Welches Szenario möchte der Bürger, der sich eine schnelle, zuverlässige und kompetente Feuerwehr wünscht sehen?
______________________________________________

Die Datenlage: Gemäß des Forschungsberichtes 145 Entwicklung von Kohlenmonoxid bei Bränden in Räumen der IDF Sachsen-Anhalt vom März 2007 dagegen sind die derzeitig verwendeten Zahlen der Orbit-Studie falsch.

Durch gestiegenen Kunststoffanteil in Wohnungen entwickeln sich Brände heute schneller als vor 30 Jahren. Tödliche Konzentrationen von Atemgiften können nach bereits 3 Minuten auftreten. Die Fluchtzeiten reduzieren sich dadurch auf 2 bis 4 Minuten.

Wenn allein die Kohlenmonoxid-Konzentration in Abhängigkeit von der körperlichen Aktivität betrachtet wird ist bei einem ca. 70 kg schweren Erwachsenen in Ruhe etwa nach 12,5 Minuten mit dem Tod zu rechnen, unter leichter körperlicher Belastung nach etwas über 5 Minuten. Die Anwesenheit und Abwesenheit weiterer Gase verschärft diese Zahlen im Brandfall noch weiter.

Nach meinem Verständnis heißt das, dass wir uns keine Zeitverschwendung an der Einsatzstelle - so hübsch sie auch begründet sein mag - mehr leisten können.

Unser oberstes und edelstes Ziel ist es, Menschenleben zu retten.

Zwei Minuten ungenutzte Zeit, in denen schon der komplette Löschangriff stehen könnte mit schneidigem Herumstehen hinter dem Fahrzeug zu verschwenden sollten deshalb eher vom Staatsanwalt gewürdigt werden, statt das noch als Stand der Technik zu zelebrieren.

Absprachen zwischen den Trupps während der Ausrüstphase lassen sich auch ganz leicht unterstützen, indem das Gerät so auf dem Fahrzeug verladen ist dass sich die FA truppweise an einem Geräteraum ausstatten können.
(Weia, noch eine Abscheifung).

____________________________________________

Geschrieben von Mario D.So macht das Forum keinen Spaß und bringt auch keinen fachlichen Mehrwert!


Die obige Datenlage zeigt aus meiner Sicht klar auf, dass das zeitaufwändige Antreten ein zwar anscheinend von manchen liebgewonnenes, aber für den Endverbraucher der Feuerwehr maximal lebensgefährliches Ritual ist.

Die Verfechter des Antretens darauf aufmerksam zu machen sehe ich nicht als Abweichung sondern als extrem wichtigen und wissenschaftlich zu belegenden Umdenkanstoß an.

Die gebrauchten Formulierungen sind aus meiner Sicht keine Beleidigung oder ähnliches, sondern ein (anscheinend notwendiges) Stilmittel.

Ob man ein veraltete gefährliche Praxis aus Sicht Ihrer Herkunft nun als paramilitärisches Tamtam bezeichnet und sich darüber aufregt...der Denkanstoß rettet vielleicht schon heut Nacht ein Leben, weil der Gf der hier mitgelesen hat nun den Einsatz mit Bereitstellung anordnet und der Angriffstrupp das vierjährige Kind genau deshalb noch lebendig aus dem Haus herausholt.

Was ist also bitte daran falsch, gefährliche Praktiken auch als solche darzustellen?


Gruß aus dem Saarland

Jo




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